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0387 - Die magische Jagd

0387 - Die magische Jagd

Titel: 0387 - Die magische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gewesen sein könnte. Unsere Kräfte waren nicht aufeinander abgestimmt. Wir haben zu viel Energie eingesetzt. Es war meine Schuld.«
    »Wieso das?« fragte sie.
    »Ich habe dich förmlich überlagert, überladen oder wie auch immer«, sagte er. »Dabei sind wir über das Ziel hinausgeschossen. Die Energie reichte für einen Sprung, der hundertmal so weit führte wie der geplante.«
    »Ja, ich merkte, wie wir Caermardhin berührten, aber keinen Halt fanden«, sagte sie. »Ich weiß nicht… ich kann es nicht beschreiben. Wir waren da und doch nicht da. Ich war gezwungen, über das Ziel hinaus zu springen… aber wohin? Wo auf der Welt waren wir? Denn ich kann mich erinnern, daß ich Todesgefahr spürte, und daß ich einen zweiten Sprung durchgeführt habe, um uns zu retten…«
    »Wir waren im Weltraum«, sagte Reek Norr.
    Teri schluckte. »Was?«
    »Sieh.« Er berührte ihre Stirn mit seiner Hand. Dabei vermied er es sorgfältig, das Stirnband mit dem Emblem des Silbermondes zu berühren. Teri fühlte, wie etwas in ihren Geist floß. Ein Bild. Eine Erinnerung. Zugleich erwachte dasselbe Bild auch in ihr. Sie hatte es im Moment der Panik nur nicht richtig registriert. Die Zeit war zu kurz gewesen.
    Eine tiefe, satte Schwärze. Und davor ein gewaltiges, hell leuchtendes Feuerrad aus unzähligen Lichtpunkten, die zusammen eine Spirale mit zahlreichen Armen bildete…
    Eine Galaxis…
    »Da draußen«, sagte Reek Norr leise. »Da draußen waren wir. Wir können beide von Glück sagen, daß dein Unterbewußtsein einen Notsprung auslöste. Ich glaube, ich war auch nicht ganz unbeteiligt daran… ich hatte Angst. Wenn wir auch nur Sekundenbruchteile länger draußen gewesen wären, wären wir jetzt tot. Erstickt, erfroren, verbrannt, zerplatzt… was auch immer. Aber durch die schnelle Reaktion waren wir noch nicht ganz wieder verstofflicht, als der Rück- sprung bereits stattfand.«
    »Ich begreife das nicht«, murmelte Teri Rheken fassungslos. »Wie… wie war das möglich? Bei zu starker Kraft kann doch alles Mögliche passieren… aber nicht, daß man an einen ganz anderen Ort geschleudert wird. So weit entfernt…«
    »Vielleicht hat Caermardhin uns abgestoßen«, vermutete der Sauroide. »Das wäre immerhin möglich, nicht wahr?«
    »Wie das? Ich gehöre dazu…«
    »Aber ich nicht«, versetzte Norr. »Und meine magische Aura war weit stärker als deine. Sie wird dich überlappt haben. Ich weiß nicht, wie dieses Caermardhin abgesichert ist, falls es überhaupt über Schutzeinrichtungen verfügt…«, er sah Teri hastig nicken, »… aber ich bin sicher, daß diese Schutzeinrichtungen negativ auf mich reagiert haben.«
    »Und wo sind wir jetzt?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Norr. »Es ist eine Landschaft, die mir gefällt. Es ist warm hier, schön. Sümpfe sind in der Nähe. Und auch ein paar Wesen, die offenbar Echsenabkömmlinge sind. Sie bewegen sich flach auf dem Boden und haben langgestreckte große Mäuler…«
    »Krokodile…?« überlegte Teri.
    Sie sah nach dem Sonnenstand und versuchte zu rechnen. »Wie lange war ich ohne Besinnung?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Norr. »Ich bin zwar vor dir erwacht, aber in der Zwischenzeit waren wir beide eine nicht feststellbare Zeitspanne ohne Besinnung.«
    »Trotzdem… das sieht nach frühem Nachmittag aus, wenn mich nicht alles täuscht. Der zeitlose Sprung selbst dürfte in der Tat ohne Zeitverlust vonstatten gegangen sein. In Rom war es früher Abend. Das heißt, daß wir uns gegen die Zeit bewegt haben… Laß mich überlegen…«
    »Was rechnest du aus?«
    »Die Erddrehung«, sagte sie. »Ich nehme an, daß wir uns auf dem amerikanischen Kontinent befinden. Es könnte… Florida sein. Die Everglades. Alligatoren.«
    Sie atmete tief durch.
    »Ist das schlimm?« fragte Norr.
    »Nur, wenn die Biester uns fressen«, sagte sie. »Aber in Florida lebt ein Mann, der uns helfen kann. Wenn ich nur wüßte, wie weit es bis zu seinem Haus ist und wo genau es liegt. Es muß südlich von uns sein, denn wenn wir noch weiter ›unten‹ wären, könnten wir das Meer riechen. Aber wie weit ist es entfernt? Wo ist die nächste Straße? Es ist ein verdammt großer Landstrich, und wir können tagelang unterwegs sein, bis wir ihn finden. Das überstehen wir nicht. Nicht in dieser Hitze, und nicht in der Sumpflandschaft.«
    Er sah sie an. »Der zeitlose Sprung …«
    Heftig schüttelte sie den Kopf. »Nein, Reek! Ich kann es nicht. Ich habe Angst davor, vestehst du? Wir wären

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