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0388 - Der Dämonensarg

0388 - Der Dämonensarg

Titel: 0388 - Der Dämonensarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinetwegen sagen, was ihr wollt. Ich verschwinde von hier. Kommst du mit, Terry?«
    »Soll ich?«
    Die Frage war an Suko gerichtet. Der nickte. »Ja, versuchen Sie es. Schlagen Sie sich allein durch. Laufen Sie einfach weiter. Irgendwann werden Sie den Wald schon verlassen können.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Daaaa!« Es war Ed Sommers Schrei, der über die Lichtung hallte.
    Ein irrer Ruf, geboren aus der Angst ums Überleben.
    Suko wirbelte herum, schaute in die Höhe, weil er mit einem Angriff rechnete und sah tatsächlich die wandernde dunkle Front, die sich auf sie zu bewegte.
    Es war eine Wolke!
    Hindernisse gab es für sie nicht. Wie ein Nebelstreifen glitt sie durch die Kronen der Bäume, umschmeichelte das Geäst, huschte weiter voran und senkte sich in einer schrägen Linie dem Grund entgegen.
    Aufgegeben hatten die Dämonendiener nicht!
    Suko hielt die Peitsche abwehrbereit. Er wollte es noch einmal versuchen, mußte aber so lange warten, bis die dunkle Wolke sich so weit dem Boden genähert hatte, daß er sie auch erwischen konnte.
    Er wurde trotz seiner Wachsamkeit reingelegt. Die zweite Wolke hatte sich von der anderen Seite genähert. Eine pechschwarze, gefährliche Insel, die plötzlich und lautlos die Lichtung erreichte.
    Sie griff an.
    Und sie hatte sich Ed Sommer als Opfer ausgesucht, denn sein Schrei drang markerschütternd durch den Wald.
    Er riß auch Suko und Terry herum. Beide sahen das Entsetzliche.
    Die Wolke hatte Ed Sommer noch nicht berührt. Sie schwebte dicht über seinem Kopf. Die beiden aus ihr fahrenden Pranken erreichten den Mann und zogen ihn langsam hoch. Er verschwand in der schwarzen Fläche…
    ***
    »Terra pestem teneto – Salus hic maneto!« So lautete die Formel, mit der ich das Kreuz aktivieren konnte. Aus einer für mich nicht sichtbaren Welt würde es seine Kräfte holen und sie explosionsartig verteilen.
    Ich befand mich noch auf dem Weg in die Wolke hinein, als ich die Formel bereits schrie. Mit dem Kopf zuerst tauchte ich ein und spürte plötzlich den Druck, der sich wie eine Klammer um meine Kehle legte und sie zusammenpressen wollte.
    Noch drei Worte mußte ich rufen, und es war mir noch niemals so schwergefallen wie in diesen Augenblicken.
    Ich schaffte es trotzdem, bevor die Wolke mir den Atem raubte.
    Das Kreuz ließ mich nicht im Stich.
    Der weise Prophet Hesekiel hatte genau gewußt, was er herstellte, und die Waffe der Weißen Magie entfaltete seine Kraft. Innerhalb der dunklen Wolke wurde sie zu einer Insel des Lichts, die von vier verschiedenen Seiten aus silberne Strahlen abschoß, die in die Wolke hineindrängen und dort einen leicht grünlichen Farbton bekamen.
    Ich stand im Zentrum, konnte mich mit einer starken Säule vergleichen, die allen Unbillen trotzte. Selbst Luft bekam ich in der Schwärze und hörte auch einen gellenden Schrei, der so stark an meine Ohren drang, als befänden sich vier Lautsprecher in der Nähe, aus denen er mir entgegenschallte.
    Jetzt wurde Tri-Arion vernichtet. Jedenfalls ging ich davon aus und erwartete, seine schwarze Asche zu sehen, als sich die Wolke durch die Kraft meines Kreuzes auflöste.
    Ich stand wieder allein im Wald. Das Kreuz hielt ich in der rechten Hand. Es glühte noch leicht nach, aber auch das Schimmern verschwand mit der Zeit. Tief atmete ich durch. Über meine Lippen flog ein flüchtiges Lächeln. Ich hatte es tatsächlich geschafft, den dreifarbigen Dämon zu vernichten. Jedenfalls war von ihm nichts mehr zu sehen.
    Bis auf eine Kleinigkeit.
    Erst als ich zwei Schritte vorgegangen war, erkannte ich den schwarzen, ölig glänzenden Fleck auf dem Boden, den ich zuvor noch nicht gesehen hatte.
    War er das?
    Ich kniete mich hin. Aus der Nähe betrachtet, zeigte der schwarze Fleck ein dreifarbiges Muster, für mich ein Beweis, daß ich Tri-Arion vor mir hatte.
    Die Kräfte des Kreuzes hatten ihn zusammengepreßt. Sprechen konnte er allerdings noch. Ich hörte seine Stimme. »Du hast mich besiegt. Ich werde eingehen in das große Reich, aus dem es kein Zurück gibt. Ich habe ihm lange gedient, jetzt nimmt mich der Spuk zu sich.«
    Auf meinem Rücken hatte sich eine zweite Haut gebildet, als ich so plötzlich die Stimme des anderen vernahm. Blitzschnell sprang ichhoch. Mein Blick suchte den anderen, vergebens, der hatte sich irgendwo versteckt oder war bereits in das Reich des Unsichtbaren, aus dem es keine Rückkehr gibt, eingekehrt.
    »Hörst du mich, Tri-Arion?« rief ich.
    »Noch, mein Mörder,

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