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0389 - Der Ghoul und seine Geishas

0389 - Der Ghoul und seine Geishas

Titel: 0389 - Der Ghoul und seine Geishas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Partnerin.«
    »Ah ja, jetzt weiß ich es. Du lebst mit ihr zusammen. Wie schön, wie herrlich.«
    »Das war einmal.«
    Chikahes unechtes Lächeln erstarb. »Wieso? Wie kann ich das verstehen? Ich bin…«
    »Man hat sie entführt!« Während Suko diesen Satz sagte, schaute er sich sein Gegenüber sehr genau an, und dessen Reaktion war ihm auch nicht entgangen. Dieses kurze Zusammenzucken, das leichte Spitzen der Lippen.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Wirklich…«
    Suko schüttelte den Kopf. »Keine Reden, Chikane. Die Entführungmeiner Partnerin ist eine Tatsache, und ich will Shao zurückholen. Haben wir uns verstanden?«
    Der dicke Hehler nickte zögernd. »Das schon…«
    »Dann bin ich beruhigt.«
    »Nur weiß ich nicht, wie ich dir helfen könnte, Suko. Du weißt, ich würde alles für dich tun, du sicherlich auch für mich, aber in diesem Fall bin ich ratlos.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Doch, ja.«
    Suko stand auf. Er wirkte sehr groß und breit, als er auf den anderen zuschritt, und Chikanes Gesicht bekam einen ängstlichen Ausdruck. Nur die Schreibtischbreite trennte die beiden Männer noch. Suko blieb stehen, beugte sich vor und stemmte seine Hände auf die Platte. »Ich weiß, daß du die Glocken läuten hörst, wo keine sind. Meine Partnerin ist von drei Männern entführt worden. Entweder Chinesen oder Japanern. Wäre es einer gewesen, okay, ich hätte dich nicht gefragt, aber drei zusammen deutet auf eine Vereinigung, eine Bande oder einen Geheimbund hin. Ich kenne die Spielregeln und weiß auch, daß du deine Finger in fast jedem Geschäft stecken hast. Wenn nicht, hast du zumindest Informationen über die Geschäfte anderer bekommen. Deshalb besuche ich dich, und ich gehe nicht weg, ohne zufriedengestellt zu sein. Klar?«
    »Ja.«
    »Dann rede.«
    Chikane holte aus der Brusttasche ein weißes Tuch und tupfte damit über seine Stirn. Der Schweiß war plötzlich aufgetreten, auch eine Tatsache, die Suko sehr genau registriert hatte. Durch sie war er sicher geworden, daß sein »Freund« mehr wußte, als er vielleicht im ersten Moment zugeben wollte.
    »Das ist eine dumme Sache«, sagte Chikane, »aber ich kann dir nicht helfen, Suko.«
    »Du kannst!«
    »Nein!« Die Antwort glich einem Stöhnen.
    Suko hatte schon um den Schreibtisch herumgehen wollen. Jetzt blieb er stehen, weil er die Angst des Mannes erkannt hatte. Wenn Chikane schon zurücksteckte, mußte er wirklich Druck bekommen haben. Demnach konnte hinter Shaos Entführung eine Macht stehen, die außergewöhnlich groß war und der ein Menschenleben nichts bedeutete.
    »Du weißt Bescheid!«
    »Ich… ich weiß nichts!«
    Suko glaubte ihm kein Wort und handelte entsprechend. Er machte einen großen Schritt auf ihn zu und griff blitzschnell zu.
    Die Seidenkrawatte des Hehlers bekam er zwischen die Finger.
    Ein kurzer Ruck reichte, und der Binder saß unangenehm eng. Dem Dicken wurde die Luft abgedreht.
    Suko zog noch einmal an der Krawatte. Das Gesicht des Mannes nahm eine andere Farbe an. Röte breitete sich auf den Wangen aus, in der dunklere Flecken wie kleine Inseln wirkten. Die Augen blickten so starr wie zwei Steine, nur tief in den Pupillenschächten flackerte ein Feuer der Furcht.
    Sukos Gesicht glich einer Maske. »Es geht um die Frau, die ich liebe«, sagte er scharf und flüsternd. »Ich will sie herausholen, wo immer sie auch stecken mag. Und du wirst mir den Weg zu ihr weisen. Hast du verstanden? Du wirst es tun!«
    Reden konnte Chikane nicht. Wenn er etwas sagen wollte, sprühten Speichelbläschen aus seinem Mund und benetzten Sukos Kinn.
    Die Augen waren größer geworden. Sie sahen aus, als wollten sie aus den Höhlen quellen. Mit letzter Kraft schüttelte Chikane den Kopf, und Suko verstand die Geste. Er lockerte den Griff, ohne die Krawatte jedoch loszulassen.
    Chikane atmete ein paarmal tief durch, und Suko trat einen Schritt zurück.
    Der Inspektor ließ Chikane Zeit, sich zu erholen. Er wollte nichts überstürzen und tat auch nichts, als sich Chikane abermals den Schweiß aus dem Gesicht tupfte.
    »Jetzt komm endlich zur Sache!«
    Chikane schaute Suko mit einem Blick des Flehens an. »Du gibst wohl nie auf, wie?« fragte er.
    »Nein.«
    »Verdammt, das ist heiß.«
    »Was?«
    Er winkte ab. »Nichts, Suko, nichts.«
    »Du weißt mehr, als du zugeben willst. Ich hole mir meine Informationen von dir. Ich lasse deinen Laden hier schließen, das wird dich treffen, Chikane.«
    Der fette Hehler lachte Suko rauh an. »Was kann

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