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0389 - Der Ghoul und seine Geishas

0389 - Der Ghoul und seine Geishas

Titel: 0389 - Der Ghoul und seine Geishas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehen, schaute in den Wagen und sah, daß zwei Männer gerade eine Truhe von der sie schützenden Decke befreiten.
    Als würde er dazugehören, ging der Chinese weiter und auch die Treppe nach unten, um ins Allerheiligste des Hehlers Chikane zu gelangen. Auch Suko erreichte den düsteren Flur. Er entdeckte daß er beobachtet wurde.
    So etwas mochte er nicht. Er reckte sich und hielt mit einer Hand das Objektiv zu, damit der andere nichts mehr auf dem Bildschirm sehen konnte.
    Er war auf Chikanes Reaktion gespannt.
    Und die erfolgte auch.
    Die Schritte hörte Suko kaum, dafür sah er den dunkel gekleideten Kerl, der auf dem Flur wie ein Schatten wirkte und dessen Breite den Gang fast völlig ausfüllte.
    In der Hand hielt er einen Knüppel. Der sauste auf Sukos Schädel zu. Es krachte, splitterte, und einen Moment später gab der Schatten ein gurgelndes Geräusch von sich, bevor er taumelte, über die Wand schleifte und zusammenbrach.
    Suko hatte den Schlag nicht nur abgewehrt, gleichzeitig noch mit der Handkante gekontert und den Knüppel zertrümmert. Sukos zweiter Treffer hatte den Schläger erwischt, und der war zusammengebrochen.
    Der vor Suko liegende Flur war noch immer düster. In die Finsternis schallte die Stimme des Chinesen. »Du mußt deine Leute besser ausbilden, Chikane. So einer wie der, den du mir geschickt hast, hält keinen auf.«
    Lachen schallte dem Inspektor entgegen. »Ja, es ist ein Kreuz mit den Angestellten. Aber komm her, Vetter Suko. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, und ich wußte auch nicht, daß du mir die Ehre deines Besuches erweisen wolltest.« Nach diesen Worten brauchte Suko nicht mehr länger in der Dunkelheit zu stehen, denn es glühten genügend Lichter auf, die ihm den Weg wiesen.
    Lampions verbreiteten den gelben Schein. Sie baumelten von der Decke und befanden sich ebenfalls über der schmalen Tür, die aufgezogen wurde, so daß Chikane zu sehen war.
    Auf der Schwelle blieb er stehen und verneigte sich vor Suko.
    »Willkommen in meinem bescheidenen Heim«, grüßte er. »Ich hoffe, daß du dich wohlfühlen wirst. Was du möchtest, wirst du bekommen. Der Geist eines großen…«
    »Hör auf mit dem Gerede«, unterbrach Suko den Mann. Er kannte Chikane und wußte, daß dieser Mann ein gefährliches Schlitzohr war.
    Der ausgekochte Hehler erhob sich. Auf seinen Lippen lag ein spöttisches Lächeln. Als er Suko anschaute, stellte dieser fest, daß Chikane noch dicker geworden war. Man konnte ihn schon als Fettkloß bezeichnen.
    Der Hehler trug einen schwarzen Anzug. Sehr weit geschnitten, trotzdem quoll das Fett über. Aus den Ärmellöchern schauten die Hände mit den kurzen Wurstfingern hervor. Das Gesicht glich einer Melone, in die man zwei Augen, eine Nase und einen Mund hineingeschnitten hatte. Die Augen standen schräg, eine Mongolenfalte war nicht zu übersehen, und der Mund verschwand inmitten der Speckmassen. Die dunklen Haare lagen glatt auf dem runden Kopf, und auf seiner grauen Krawatte schimmerte eine blutrote Perle.
    »Kommst du als Freund oder als Polizist?« wurde Suko gefragt.
    »Das weiß ich noch nicht.«
    Chikane grinste. »Ja, du bist schlau, aber komm rein, für Freunde tue ich fast alles.«
    »Das weiß ich.« Suko hatte die Antwort so betont, daß der andere ihm nicht glauben konnte.
    Hinter der Eingangstür begann ein quadratischer Flur. Geradeaus ging es zu den Verkaufsräumen, links in das Büro des Mannes.
    Beide Eingänge waren durch schwere Vorhänge verdeckt.
    »Wo willst du hin?« fragte Chikane.
    »In dein Büro.«
    »Ah, ich wußte, daß du nichts kaufen willst.«
    »Vielleicht hätte ich mich damit strafbar gemacht.« Suko trat über die Schwelle und hörte das Lachen des Anderen.
    »Du hast eine zu schlechte Meinung von mir.«
    »Nein, ich denke realistisch.«
    »Jetzt redest du wie ein Polizist.« Chikane deutete auf einen mit Schnitzereien verzierten Sessel, der einen thronähnlichen Zuschnitt besaß. »Bitte, nimm Platz.«
    Suko ließ sich nieder. Das Büro war nüchtern eingerichtet. Dazu trugen auch der Computer und der kleine Monitor bei.
    »Was kann ich dir anbieten?« fragte Chikane. Er saß hinter seinem Schreibtisch und hatte die Hände flach auf die Platte gelegt.
    »Informationen!«
    »Oh, wie das?«
    »Du kennst Shao?« fragte der Inspektor.
    Chikane lehnte sich zurück und tupfte sich mit der rechten Zeigefingerspitze gegen das Kinn. »Ich glaube mich zu erinnern, den Namen schon einmal gehört zu haben.«
    »Sie ist meine

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