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0389 - Der Ghoul und seine Geishas

0389 - Der Ghoul und seine Geishas

Titel: 0389 - Der Ghoul und seine Geishas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aktion war nicht ohne Geräusche über die Bühne gelaufen. Besonders das Zerschlagen der Scheibe hätte jemand hören können, doch es befand sich niemand in der Nähe.
    Der Speicher war leer.
    Das heißt, Gerümpel lag genug herum. Suko sah alte Schränke, zwei Zinkbadewannen und Koffer, die so vollgepackt waren, daß sich ihre Böden und Deckel wölbten.
    Um ganz sicher zu gehen, leuchtete er den relativ dunklen Speicher auch in seinen Ecken aus.
    Shao fand er nicht. Nur eine Maus erschreckte sich vor dem dünnen Strahl der Bleistiftleuchte und huschte aufgeregt davon.
    Die Tür erwies sich als nächstes Hindernis, denn sie war verschlossen. Suko leuchtete das Schloß und die Klinke an. Ersteres würde ihm keine großen Hindernisse in den Weg stellen, denn der Inspektor trug immer einige Werkzeuge bei sich, über die sich auch so mancher Einbrecher gefreut hätte. Sie befanden sich in einem kleinen Etui und waren aus widerstandsfähigem Kunststoff hergestellt.
    Suko suchte sich den nach seiner Meinung passenden Öffner hervor und führte ihn behutsam in das Schloß.
    Bevor er den Dietrich drehte, werkelte er einige Sekunden herum, bis er ihn voll durchgeschoben hatte. Dann saß er fest.
    Suko drehte ihn nach links. So einfach, wie er es sich vorgestellt hatte, war es nicht. Mindestens zwei Minuten vergingen, bis er das Knacken vernahm, auf das er schon gewartet hatte.
    Jetzt war die Tür offen.
    Dem Inspektor fiel ein Stein vom Herzen. Ein flüchtiges Lächeln huschte über seine Lippen, als er die Tür behutsam öffnete und durch den entstandenen Spalt schaute.
    Sein Blick fiel in einen kurzen Gang, der an einer Treppe mündete. Die mußte er hinabgehen.
    Suko war seiner Ansicht nach im östlichen Teil des Hauses gelandet. Er stellte sich den Grundriß noch einmal vor und glaubte daran, sich gleichzeitig in einem der Trakte zu befinden.
    Die Treppe mündete in einer hellen Insel.
    Im Haus selbst war es ziemlich düster, da nur durch schmale Fenster feine Lichtstreifen fielen. Deshalb wunderte sich Suko auch, als er am Ende der Treppe die helle Insel sah.
    Das mußte seiner Ansicht nach etwas zu bedeuten haben, deshalb beeilte er sich. Nur wenige Schritte brauchte er, um die Treppe zu überwinden.
    Vor einem Metallgitter blieb er stehen.
    Es war im Boden verankert worden und schien sich mit einfachen Mitteln nicht beseitigen zu lassen.
    Suko wollte auf jeden Fall sehen, was sich unter dem Gitter befand. Hell genug war es ja.
    Er ging auf die Knie nieder, so daß er einen besseren Ausblick in die Tiefe hatte. Der Inspektor hatte das Gefühl, in einen Baum mit vermoderten Leichen zu schauen. Und der Gestank schien diesen Eindruck zu unterstreichen.
    Aber es waren keine Leichen, die sich unter dem Gitter befanden.
    Dafür sah er ein mit einer grünlich schimmernden und dicken Flüssigkeit gefülltes Bassin.
    Aus ihm ragten zwei übergroße schleimige Arme. Suko wußte, daß sich unter ihm ein Ghoul befand.
    Das hätte ihn auch nicht weiter gestört. Schlimm war nur die Szene, die er außerdem sah und bei der ausgerechnet sein Freund John Sinclair den grausamen Mittelpunkt bildete…
    ***
    Der Alte hat dich reingelegt!
    Das war das erste, was mir einfiel, als ich aus der Bewußtlosigkeit erwachte.
    Trotzdem ging es mir nicht gut. Ich wußte nicht, welches Gift verwendet worden war. Es zeigte auch jetzt noch seine Nachwirkungen. Lähmungserscheinungen am ganzen Körper.
    Wo ich lag, war mir nicht bekannt. Zwar umgab mich Dunkelheit, aber etwas von einer grauen Helligkeit fiel dennoch in dieses Verlies, und zwar von der Seite her.
    Dort schaute ich hin. Es gelang mir gut, weil ich auf der Seite lag.
    Zuerst glaubte ich an eine Täuschung, bis ich meinen Blick besser unter Kontrolle bekam und entdeckte, daß sich die Wand dort tatsächlich bewegte. Sie schlug leichte Wellen.
    Mauern können keine Wellen schlagen, demnach mußte es sich bei diesem Vorgang um etwas anderes handeln. Vielleicht war es ein Ausgang, möglicherweise lag dort eine Tür oder ein Vorhang, dessen Falten sich im Luftzug bewegten.
    Jedenfalls empfand ich dies so lange als Hohn, wie ich auf dieser Pritsche lag und mich nicht bewegen konnte, weil das verdammte Gift meinen Körper gelähmt hatte.
    Nicht einmal den Arm konnte ich ausstrecken, alles war schwer geworden, als hätte mir jemand Blei in die Adern gepumpt.
    Automatisch stellte ich mir das Gesicht Hito Tawashis vor, sah dabei sein Grinsen, sein mokantes Lächeln, das jeden finsteren Gedanken,

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