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039 - Tod in der grünen Hölle

039 - Tod in der grünen Hölle

Titel: 039 - Tod in der grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hatte sich nicht richtig stabilisieren können. Dorian sah Georg Rudolf Speyer, der zu ihm und den anderen herübersah. Ihre Blicke trafen sich über den Abgrund der Zeit hinweg, aber kein Schimmer des Erkennens huschte über Speyers Gesicht. Wie hätte er auch wissen sollen, daß der fremdartig gekleidete Mann mit der seltsamen Waffe und dem Oberlippenbart sein späteres Ich war?
    Augenblicke später waren Stadt und Lichtung verschwunden. Dschungel umgab sie wieder.
    Elf Männer und ein Mädchen; denn Fernando Parras war verschwunden, war von den unerklärlichen entfesselten Kräften in die Vergangenheit gerissen worden.
    »Was war das?« rief Sacheen. »Wo ist Fernando?«
    Auch die anderen waren völlig ratlos, wußten nicht, ob sie einen Traum oder die Wirklichkeit erlebt hatten.
    Der Dämonenkiller hielt es für den geeigneten Zeitpunkt, sein Wissen preiszugeben. Im Dämmerlicht des Dschungels enthüllte er seinen Gefährten das Geheimnis von El Dorado, das zu suchen viele ausgezogen waren. Mancher hatte auf der Suche nach der sagenhaften goldenen Stadt den Tod gefunden.
    »Magische, übernatürliche und unerklärliche Kräfte bewirken, daß El Dorado zwischen den Zeiten pendelt«, sagte Dorian. »Die Stadt taucht in der Gegenwart auf, vielleicht auch in der Zukunft und in anderen Zeiten, seit 1536, und sie kehrt wieder in die Vergangenheit zurück.«
    Arturo Pesce fing wie ein Irrer zu lachen an.
    Dorian ließ sich nicht beirren. »Die Stadt wird schon bald zurückkehren. Unseren Freund Fernando Parras hat es in die Vergangenheit verschlagen, und dort wird er bleiben und sterben. Das erklärt, weshalb wir vor ein paar Tagen sein vierhundert Jahre altes Skelett und seinen Revolver im Dschungel gefunden haben.«
    Alle schrien durcheinander, gestikulierten, brüllten sich an, tippten sich an die Stirn und beschimpften sich sogar. Sie benahmen sich wie Verrückte, weil das, was sie gehört hatten, einfach unfaßlich für sie war. Sie hatten El Dorado mit eigenen Augen auftauchen und wieder verschwinden sehen. Es ging ihnen auf, daß Dorian Hunter die Wahrheit gesprochen hatte. Sie diskutierten über das Gehörte, und es war alles andere als eine gesittete Debatte.
    »Das kann doch nicht wahr sein, was Sie uns da gesagt haben, Hunter«, rief James Rogard plötzlich. »Weshalb sind wir denn schon früher auf spanische Soldaten gestoßen? Und weshalb hat Lipwitz die Inkastadt ohne Kampfgetümmel gesehen?«
    »Die spanischen Soldaten wurden bei den Kämpfen versprengt«, erklärte Dorian Hunter. »In der Gegenwart und in der Vergangenheit. Pascual Martinez zum Beispiel geriet in die Gegenwart, vielleicht auch ein paar von den Inkas. Daß Lipwitz die Stadt ohne Kampfgetümmel sah, ist einfach zu erklären. Er hat ein El Dorado gesehen, in dem das Gefecht mit den Spaniern bereits siegreich beendet war.«
    »Das ist zum wahnsinnig werden! Lipwitz hat El Dorado doch früher gesehen als wir. Vor ein paar Tagen schon.«
    »Na und? El Dorados Reise zwischen den Zeiten ist völlig willkürlich. Wenn die Stadt wieder auftaucht, kann es durchaus sehr viel später sein.«
    »Oder früher«, meinte Jeff Parker.
    Das stimmte nicht. Dorian hatte als Georg Rudolf Speyer miterlebt, wie der Dämon Atahualpa während der Kampfhandlungen die Stadt zum ersten Mal auf die Reise geschickt hatte. Aber Dorian hütete sich, seine Gefährten noch mehr zu verwirren. Ihm war klar, daß vielleicht auch zu anderen Zeiten Leute aus El Dorado, Spanier oder Inkas, in den Dschungel verschlagen worden waren. Er dachte nicht weiter darüber nach; ihn schwindelte.
    Er zog Jeff Parker zur Seite. »Atahualpa ist der Dämon. Der zusammengeflickte und wiederbelebte Leichnam des Inkaherrschers. Wenn wir ihn töten, können wir den magischen Bann brechen. Ich glaube, dann wird El Dorado nicht mehr zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her pendeln, sondern in der Gegenwart bleiben.«
    »Oder es verschlägt uns ins Jahr 1536«, meinte Jeff Parker.
    Dorian schüttelte den Kopf. »Ich bin damals als Georg Rudolf Speyer im Jahre 1536 an diesem Platz wieder herausgekommen. Nein, ich behaupte, wir werden in der Gegenwart bleiben.«
    »Hoffentlich. Wie sollen wir Atahualpa oder vielmehr den Dämon, der ihn beseelt, töten?«
    Dorian Hunter sagte es ihm. Der Dämonenkiller und Jeff Parker kehrten wieder zu den anderen zurück, die immer noch stritten und debattierten. Sie warteten auf das Erscheinen der Stadt El Dorado.

    Der Tag verging, die Nacht kam, und dann

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