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039 - Vor der Tür stand Frankenstein

039 - Vor der Tür stand Frankenstein

Titel: 039 - Vor der Tür stand Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verschwunden!
     
    ●
     
    Zwanzig Minuten später saßen sie in einer Dschunke, die sie auf die andere
Seite der Bucht brachte.
    Iwan legte das bei seiner Flucht verletzte Bein hoch und stellte zufrieden
fest, dass er nichts gebrochen hatte. In zwei, drei Tagen würde er wieder voll
aktionsfähig sein. Jetzt hieß die Devise ohnehin nicht mehr handeln, sondern
abwarten. Der geheimnisvolle Fin-Ma-Kho und sein Werkzeug Frankenstein, wie
Larry und Iwan den Unheimlichen inzwischen in einer stillen Übereinkunft zu
nennen pflegten, wussten nun, bei wem es sich um ihre hartnäckigen Widersacher
handelte.
    Während die Dschunke über das nächtliche Wasser glitt, strahlte Larry Brent
über seinen PSA-Ring einen kurzen Bericht ab und fasste das Ergebnis der
letzten Stunde zusammen.
     
    ●
     
    Als Larry und Iwan im The Hongkong
Hotel eintrafen, hatte dort X-RAY-1 eine Nachricht hinterlegen lassen. Der
Portier übergab sie in einem verschlossenen Umschlag. Im Zimmer angekommen riss
Larry das Kuvert auf und las vor: »Unser Nachrichtendienst ist auf ein
wohlgehütetes Geheimnis gestoßen. Im Reich der Mitte wurden Anfang dieses
Jahres eine unbemannte und eine bemannte Rakete in den Weltraum geschickt. Es
ist im Osten und im Westen unbekannt, dass die Chinesen ein eigenes
Weltraumprogramm entwickelt haben. Die Abschussplätze sind ebenfalls unbekannt.
Bei unseren Recherchen stellten wir fest, dass das bemannte Raumschiff der
Chinesen nicht wie vorgesehen zurückkehrte. Es ist durchgesickert, dass es
abstürzte. Über unsere Geheimverbindungen haben wir versucht, Kontakt zur
französischen Regierung aufzunehmen. Aus nationalem Interesse jedoch scheint
man uns etwas zu verschweigen, was für unser Vorwärtskommen unerlässlich ist.
Die Computer haben eine Wahrscheinlichkeitsberechnung aufgestellt, wonach die
Vorfälle in Hongkong und in der Gegend von Montcornet, in Frankreich, sehr
viele Parallelen aufweisen, die im ersten Augenblick mehr als zufällig
erscheinen. Der letzte Routinebericht über ungewöhnliche Vorkommnisse jedoch
enthält unter anderem einen Hinweis des Kommissars Lucell aus Montcornet,
wonach es in der letzten Zeit zu Überfällen auf abgelegene Bauernhöfe gekommen
ist. Vieh verschwand spurlos. Zunächst machte man Füchse, Dachse und sogar
einen Wolf, von dem man niemals eine Spur fand, dafür verantwortlich. Die
Beobachtung eines Bauern jedoch, der sich auf die Lauer legte, gab Lucell zu
denken. Ich füge die Bemerkungen Kommissar Lucells wörtlich bei. Er schreibt:
»Ich habe mir den Bauer Gerard sehr genau vorgenommen. Er ist ein einfacher,
frommer Mann und behauptet, einen Menschen gesehen zu haben, wie er ihn niemals
zuvor zu Gesicht bekommen hätte. Ein Wesen aus einem Alptraum, ein Wesen – wie
Frankenstein!«
    Larry Brent schluckte. Der Brief war noch nicht zu Ende. Aber an dieser
Stelle, wo er den Namen Frankenstein las, hielt er inne und begann noch einmal
zu lesen.
    Das Schreiben des PSA-Chefs endete mit den Worten: »Kommissar Lucell hat es
nicht gewagt, diese phantastische Beobachtung seiner vorgesetzten Dienstelle
gegenüber überhaupt zu erwähnen. Er wählte den direkten Weg über die PSA, weil
er offenbar fürchtete, nicht ernstgenommen zu werden. Inzwischen gelang es ihm,
eine Spur nachzuweisen, die eindeutig den Gipsabdruck eines ungewöhnlich
schweren und starken Menschen darstellt. Stärker als zuvor glaubt er an die
Beobachtung des Landwirts. Mit dem als Frankenstein bezeichneten Wesen bringt
Lucell auch das Verschwinden des jungen Bauern Jean Dumont in Verbindung. Ob
Dumont ein Opfer des Unheimlichen wurde, oder ob er ihm gefolgt ist, konnte bis
zur Stunde nicht eindeutig geklärt werden. Ein weit gespannter Bogen, der
China, Hongkong und einen Provinzflecken in Frankreich einschließt! Ich
fürchte, dass es in der Tat einen Zusammenhang gibt. Knüpfen Sie die Fäden,
X-RAY-3! Verlassen Sie auf der Stelle Hongkong! Iwan Kunaritschew soll in
Hongkong seine Arbeit fortsetzen. Sie, Larry, müssen in Montcornet nach dem
Rechten sehen. Der Verdacht liegt nahe, dass die französische Regierung den
Absturz einer chinesischen Weltraumrakete mit dem angeblichen Absturz eines
Militärflugzeuges zu tarnen versucht. Nutzen Sie alle Kanäle, die Ihnen offenstehen!
Nehmen Sie Kontakt zu Kommissar Lucell aus Montcornet auf. Ihre Ankunft in dem
Städtchen wird, während Sie diese Zeilen lesen, bereits in allen Einzelheiten
organisiert. Wenn das chinesische Weltraumschiff kein Märchen ist, dann

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