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039 - Vor der Tür stand Frankenstein

039 - Vor der Tür stand Frankenstein

Titel: 039 - Vor der Tür stand Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Basis,
auf der er existiert. Ein einmaliges Phänomen für die Wissenschaft. Wenn ich
damit an die Öffentlichkeit trete, gibt es eine Revolution unter den Gelehrten!
Es gibt nichts Vergleichbares. Hier kommt etwas auf uns zu – was nicht von der
Erde stammt, Maurice!«
    Der Kommissar glaubte im ersten Augenblick, sich verhört zu haben. Alain
war so anders, wie betrunken. Stand er unter der Wirkung einer Droge? Das wäre
nicht verwunderlich gewesen. Um sich wach zu halten, hatte er bestimmt etwas
eingenommen.
    »So etwas gibt es hier nicht, Maurice. Ich habe die letzte Nacht, während
der Versuch automatisch weiterlief, in alten Bibliographien und einem dicken
wissenschaftlichen Nachschlagewerk geblättert. Es gibt nicht den geringsten
Hinweis. Ich habe etwas Neues entdeckt! Ich brachte ein Versuchstier mit dem
Arm des Fremden in Berührung. Eine Ratte. Sie veränderte sich zusehends. Der
Prozess spielte sich wie im Zeitraffertempo ab. Es geht bei einem Tier
schneller als bei einem Menschen. Das Fleisch war nach dreieinhalb Stunden von
den Pilzkulturen überschwemmt. Es wurde mürbe, locker, blähte sich auf und
zeigte die typischen Beulen und Wunden, die auch der Arm aufwies. Die Ratte
wurde wahnsinnig, sie gebärdete sich wie toll – und ging dann zugrunde. Ich
habe die Stämme in ihrem Gehirn und Nervenzentrum feststellen können. Die
Kulturen arbeiten sich bis in die Tiefe, sie wühlen die Hautschichten förmlich
auf.«
    Maurice Lucell fühlte, wie ihm übel wurde. »Was können wir tun, Alain?«
    Der Gelehrte lachte schrill. »Diese wandernden, Furcht und Schrecken und
vor allen Dingen den Tod verbreitenden, Ungeheuer ausmerzen, Maurice!«
    »Das ist leichter gesagt als getan. Ich versuche es die ganze Zeit schon
vergebens.«
    »Du musst alle verfügbaren Männer einsetzen. Wir müssen die Ungeheuer aufspüren.
Wie viele sind es überhaupt?«
    »Es sind mindestens drei!«
    »Aufspüren – in die Enge treiben – töten – und die Körper dann sofort
verbrennen! Es gibt nur diese Möglichkeit. Sie sind keine Menschen mehr – sie
sind Fremde, die einem Instinkt gehorchen, der für Tausende tödlich sein wird.
Sie dürfen nicht mehr die Möglichkeit haben, sich weiterzuverbreiten. Jeden
Augenblick kann eine neue Hiobsbotschaft aus einem Ort, von einem Bauernhof
oder aus Montcornet kommen. Wissen wir, mit wem der Unheimliche, dessen Arm
abgerissen wurde, alles Kontakt hatte; wissen wir, welche Keime Jean Dumont
gelegt hat, welche Nicole Mercier? Selbst die Leute, die den toten Hund fanden,
sind gefährdet. Vielleicht verwandelt sich in diesem Augenblick ein weiterer,
uns völlig unbekannter Mensch in ein Ungeheuer. Wer mit den Pilzen in Kontakt
kam, wird zu einer Art Larve, Maurice! Du musst etwas unternehmen, musst
schnell handeln, wenn dir die Dinge nicht über den Kopf wachsen sollen! Je mehr
Infizierte herumlaufen, desto aussichtsloser wird dein Kampf! Du wirst immer
mehr Gegner züchten, wenn du nicht umgehend handelst. Es sind Mörder, Maurice,
das musst du dir vor Augen halten!«
     
    ●
     
    Der Kommissar entwickelte während der nächsten Minuten lebhafte
Betriebsamkeit. Er führte Telefongespräche, bat um verstärkten Polizeischutz
für die Bevölkerung in der Umgebung und wollte einen Großeinsatz starten. Man
verband ihn während des zweiten Gesprächs mit einem gewissen Monsieur Teaub.
Dieser Mann hatte ihm die Ankunft eines amerikanischen Spitzenagenten
angekündigt. Bei dieser Gelegenheit erfuhr Maurice Lucell zum ersten Mal etwas
über das Wirken der PSA.
    Teaub wollte wissen, ob der Kommissar schon etwas von Larry Brent gehört
hätte.
    »Er hat mich bis zur Stunde noch nicht angerufen.«
    »Es hätte schon geschehen müssen! Ich nehme an, dass sich Monsieur Brent
über kurz oder lang bei Ihnen melden wird. Seine Maschine jedenfalls ist in
Paris eingetroffen.«
    Als Maurice Lucell auflegte, fühlte er sich erleichtert. Der Wind, der mit
einem Mal blies, schien aus einer anderen Richtung zu kommen. Ob sich der
Einfluss der PSA auswirkte? Er konnte es kaum erwarten, den angekündigten
Agenten persönlich kennenzulernen.
    Kaum hatte er aufgelegt, als das Telefon erneut anschlug.
    Am anderen Ende war Nicole Mercier!
    »Ich muss Sie sprechen, Herr Kommissar!«, stieß sie aufgeregt hervor. Ihre
Stimme zitterte.
    »Wo sind Sie? Von wo rufen Sie an?«
    Sie nannte ihm eine abseits stehende Telefonzelle am Ortsausgang.
    »Ich möchte Sie sprechen, unbedingt.«
    »Wo können wir uns treffen?«
    »Am

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