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039 - Vor der Tür stand Frankenstein

039 - Vor der Tür stand Frankenstein

Titel: 039 - Vor der Tür stand Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verrutschtes Gesicht sah, fragte er sich, wer da wirklich
vor ihm stand.
    Blanche sprang auf die Beine. Ihr wurde in diesen Augenblicken klar, dass
die Droge, die sie Larry Brent eingeflößt hatte, diesen erstaunlichen Mann
offenbar nicht so lange unter Kontrolle hielt, wie zunächst berechnet.
    X-RAY-3 war schneller vom Diwan hoch, als Blanche erwartet hatte. Sie
schaffte es nicht mehr nach dem Revolver zu greifen, der in der geöffneten Lade
des flachen Schränkchens neben der Blumenbank lag. Statt dessen nahm Larry die
Waffe an sich, erwischte Blanche am Handgelenk und drehte sie langsam zu sich
herum. »Ich glaube, wir sollten unser Gespräch fortsetzen«, sagte er wütend.
Die Lethargie, gegen die er noch immer ankämpfte, vermochte seinen Willen nicht
mehr zu besiegen. »Allerdings unter anderen Voraussetzungen. Ich bin dir in die
hübschen Fänge geraten, das war gut eingefädelt, das habe nicht einmal ich
bemerkt! Du solltest mich in die Arme der Burschen treiben, die hier im dunklen
Hausflur auf mich warteten. Auch das hast du geschafft. Als ich bewusstlos war,
schleppte man mich in deine Wohnung. Ich weiß nicht, was du mir gegeben hast,
jedenfalls hat es gereicht, um mich Glauben zu machen, ich hätte das Gedächtnis
verloren. Aber eigenartigerweise sollte ich nur ganz bestimmte Dinge vergessen.
Die, mit denen ich mich beschäftige und die verlangen, dass ich meinen
Aufenthaltsort von Hongkong nach Montcornet verlege, waren für dich von
Interesse! Schon in Hongkong hat man deinen Einstieg geplant, der schließlich
ganz zufällig in Bangkok erfolgte!«
    Blanche bog sich zurück. Ihre Lippen wurden schmal. »Gut kombiniert«, stieß
sie zwischen den Zähnen hervor.
    Larry ließ sie nicht aus den Augen. Er war ein Bild gespannter
Aufmerksamkeit. »Nehmen Sie den Kram runter«, forderte er sie auf. »Es ist nach
Mitternacht, Schwester! Demaskierung!«
    Sie folgte seiner Aufforderung erstaunlich schnell. Unter der schwammigen,
abbröckelnden Kunsthaut, die fast einen halben Zentimeter dick war, kam ein rundes
gelbliches Gesicht zum Vorschein. Sie zog die künstlichen Augenbrauen ab und
den Wulst, der sich verschoben hatte.
    Larry grinste. »Auf die Kosmetik ist nicht immer Verlass, Darling. Man
hätte das Zeug intensiver präparieren sollen.«
    Zwei Minuten später stand ein anderer Mensch vor ihm.
    Eine Chinesin! Sie sah nicht schlecht aus, aber die Person, die sie zuerst
war, war um eine ganze Klasse anziehender gewesen.
    »Ich glaube, dass Sie jetzt an der Reihe sind, mir einige Fragen zu
beantworten. Wer ist Ihr Auftraggeber?«
    Sie antwortete nicht sofort und druckste herum, als ob sie Zeit gewinnen
wollte. Larry stieß sie auf den Diwan. »Ich kann noch – oder zum Glück wieder –
zwei und zwei zusammenzählen, Schwester! Sie sind Chinesin – ich war in
Hongkong – und dort gab es jemand namens Fin-Ma-Kho, der uns das Leben
schwermachen wollte!« Während dieser Name scheinbar ganz beiläufig über seine
Lippen kam, beobachtete er die Chinesin, die zusammenzuckte.
    Er hatte sich also nicht getäuscht.
    »Wenn Sie alles wissen, warum fragen Sie dann noch?«, zischte sie.
    »Sie hatten die Aufgabe, mich aufzuhalten. Das ist Ihnen gelungen. Aber ich
sehe den Zweck nicht.«
    Sie wischte über ihr blasses, mit Resten der Kunstschicht versehenes
Gesicht. »Ich komme in Teufels Küche, wenn ich spreche.«
    »Das liegt an Ihnen. Ich schlage Ihnen ein Geschäft vor. Wir organisieren
alles so, dass Ihre Freunde glauben, Sie hätten gar nicht anders gekonnt, als
mir Rede und Antwort zu stehen.« Während er das sagte, griff er nach dem
Whiskyglas auf dem flachen Tisch neben dem Diwan und reichte es ihr. »Die
Droge, die mir eingeflößt wurde.«
    Sie wurde noch bleicher. »Sie hatten die Absicht, mit Kommissar Lucell aus
Montcornet Kontaktgespräche aufzunehmen. Ich sollte das verhindern«, sagte sie.
    »Was wissen Sie über mich?«
    »Wir hatten Gelegenheit, Ihre und Ihres Kollegen Arbeit in Hongkong genau
zu studieren. Sie waren hinter dem Mann her, dessen unheimliches Aussehen jene
schockierte, die mit ihm zusammenkamen. Dieser Mann, der in Hongkong den
legendären Namen Frankenstein erhielt,
leitete von einem getarnten Tempel aus seine Raubzüge.«
    »Fin-Ma-Kho aber war in Wirklichkeit das Oberhaupt.«
    »Ja, aber er war der Mann im Hintergrund, der das Ganze nur beobachtete,
registrierte – genau erforschte. Der Mann, der wie Frankenstein aussah, war ein
Mitarbeiter Fin-Ma-Khos, der hier in Europa,

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