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0390 - Der Fluch des Asmodis

0390 - Der Fluch des Asmodis

Titel: 0390 - Der Fluch des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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möglicherweise jetzt ungeschützt.
    Aber es entschied sich gegen eine Verfolgung. Zum einen war es noch nicht wieder völlig getrocknet; die teilweise aufgeweichte Außenhülle war angreifbar. Solange aber wollte es kein Risiko eingehen. Es war durchaus lernfähig, wenn es möglich war, Schmerz von vornherein zu vermeiden, dann mußte entsprechend gehandelt werden.
    Außerdem konnte es eine Falle sein. Vielleicht wollte man es nur von hier fortlocken. Während es hinter dem einen Opfer her jagte und es möglicherweise nicht mehr einfing, konnte das andere in Ruhe verschwinden.
    Das hatten die anderen Druiden auch versucht. Sicher, es hatte diejenigen erwischt, die das Ablenkungsmanöver versuchten. Aber einer war entkommen. Vielleicht hatte der daraus gelernt und gehörte jetzt zu denen, die es aufgespürt hatte und vernichten wollte.
    Es konnte das nicht unterscheiden. Ein Druide war wie der andere, ein Opfer eben. Es orientierte sich nur an der Magie an sich. Individuelle Unterschiede zwischen den Opfern machte es nicht.
    Der Druide, der hier zurückgeblieben war, war ihm jedenfalls sicher. Er konnte nicht entwischen. Auch wenn er versuchte, das flache Haus heimlich zu verlassen, würde es ihn bemerken.
    Um das andere Opfer konnte es sich später kümmern.
    ***
    »Das ist aber nicht Caermardhin«, sagte Zamorra. Sie befanden sich mitten in einem Waldgebiet. Der Boden stieg steil an. Zamorra glaubte den Wald wiederzuerkennen. Zumindest waren sie in der Nähe von Merlins unsichtbarer Burg angekommen. Allerdings hatten sie ihr Ziel verfehlt.
    Zamorra sah sich wachsam um. »Hat das Monster deinen Sprung manipuliert?« fragte er mißtrauisch.
    Teri schüttelte den Kopf. Sie sah zu Boden.
    »Ich hab’s wieder mal nicht in den Griff gekriegt«, sagte sie bedrückt. »Ich frage mich, ob ich diese Schwäche jemals wirklich überwinden werde.«
    »Natürlich. Aber das geht nicht, wenn du dich selbst bemitleidest und förmlich damit rechnest, daß der Sprung danebengeht. Du mußt an dir arbeiten«, verlangte er. »Verflixt und zugenäht - es kann dein Leben kosten, wenn du immer wieder versagst!«
    »In Tendyke’s Home klappte es -wenn man mal von den Manipulationen absieht. Glaubst du, daß der Einfluß dieses Monsters mir einen Rückschlag verpaßt hat?«
    »Unsinn«, versetzte Zamorra barsch. »Versuche uns noch einmal nach Caermardhin zu bringen. Es können nur ein paar hundert Meter sein. Los.«
    Sie nickte und griff nach seiner Hand. Er sah zum Himmel empor. Zwischen der englischen Greenwich-Zeit und Floria bestand ein Unterschied von fünf Stunden. Während es drüben noch mitten in der Nacht war, war es hier längst früher Morgen. Es war hell geworden über den Baumkronen. Zamorra glaubte einen riesigen Schatten zu sehen, der vor ihm über dem Berggipfel aufragte - Caermardhin, Merlins unsichtbare Burg. Er wußte aber, daß er einer Täuschung unterlag. Er konnte keinen Schatten der Burg sehen. Es war nur das Wissen, daß sie sich dort befand.
    Teri sprang .
    Diesmal materialisierten sie in ihrer kleinen Kammer in der Burg. Erleichtert atmete sie auf. »Geschafft«, sagte sie.
    Zamorra hob die Brauen. Gut, Teri hatte zur Zeit ihre Schwierigkeiten. Seit sie in dem vom Dämon vorübergehend veränderten Abschirmfeld um Château Montagne in Frankreich hängengeblieben war, versuchte sie ihre Fähigkeiten zurückzugewinnen, die sie dabei durch den Schock verloren hatte. Aber so ganz klappte es anscheinend immer noch nicht. Teri war unsicher geblieben. Ihr Unterbewußtsein sträubte sich gegen jeden Sprung über größere Distanzen, weil immer wieder die Erinnerung an dieses Hängenbleiben im Sperrschirm auftauchte.
    Aber da mußte sie durch. Sie mußte diese Erinnerung blockieren, sonst würde sie nie ihre wirkliche Stärke wiedergewinnen.
    »Gehen wir und melden uns bei Assi an«, sagte sie. »Diesmal komme ich mit.«
    ***
    Nachdem die Zeitlose Morgana leFay den Magier Merlin in seinen Eiskokon eingesponnen hatte, war Sid Amos zu seinem Nachfolger geworden und führte in der unsichtbaren Burg das Kommando. Daraufhin waren die beiden Druiden Gryf und Teri, die hier ständiges Wohnrecht hatten, ausgesiedelt. Sie trauten Amos nicht über den Weg. Zu lange hatten sie seinerzeit gegen ihn kämpfen müssen, als er noch als Asmodis der Fürst der Finsternis war. Wahrscheinlich waren Zamorra und Nicole die einzigen, die Amos wirklich vertrauten. Alle anderen standen auf dem Standpunkt: Teufel bleibt Teufel.
    Vor allem Teri

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