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0390 - Der Fluch des Asmodis

0390 - Der Fluch des Asmodis

Titel: 0390 - Der Fluch des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte aber das sichere Gefühl, daß dieses Ungeheuer nicht aus der Gegenwart stammte. Er hatte ein hohes Alter gefühlt, als er es sah.
    Auch beim zweitenmal wieder. Das Monster war fast zweitausend Jahre alt.
    Sein sechster Sinn sagte es ihm.
    Er wußte nicht, wo das Biest die ganzen Jahrhunderte über gewesen war. Aber wenn es schon früher aktiv gewesen war, war es sehr wahrscheinlich, daß Merlin etwas darüber gewußt hatte.
    »Ich glaube, wir sollten versuchen, etwas zu schlafen«, sagte Uschi Peters schließlich. »Wir können ja ohnehin nichts tun.«
    Tendyke nickte. »Das Haus ist rundum gesichert. Wenn das Ungeheuer kommt, merken wir es rechtzeitig und können Gegenmaßnahmen treffen. Legt euch ruhig hin.« Er küßte das Mädchen, das sein Kind unter dem Herzen trug.
    Auch Monica bekam ihren Kuß. Die eineiigen Zwillinge verließen das Zimmer, um ihren Schlafraum im Obergeschoß aufzusuchen. Das flache Dachgeschoß des Bungalows war mit niedrigen Räumen ausgebaut; obgleich das Haus großzügig gebaut war, hatte Tendyke jeden Winkel nutzen lassen.
    Dorice sah Gryf an. »Was ist mit uns?« fragte sie leise. »Diese Nacht hatte ich mir ursprünglich etwas anders vorgestellt, weißt du? Es ist schon fast drei Uhr… und ich bin müde.«
    Gryf nickte.
    Auch er war erschöpft. Er brauchte wenigstens vierundzwanzig Stunden Ruhe, um seine Para-Kräfte zu erneuern. Auch seine körperlichen Reserven waren angegriffen.
    Aber er traute sich nicht, sich zum Schlafen niederzulegen. Nicht jetzt. Er wußte, daß er keine Ruhe finden würde, solange irgendwo dort draußen das Ungeheuer wartete.
    Plötzlich zuckte er zusammen.
    »Es kommt«, sagte er.
    Tendyke nickte. Auch er spürte die Gefahr. Das Ungeheuer war wieder in der unmittelbaren Nähe des Hauses.
    »Was jetzt?« fragte Dorice erschrocken. »Hört das Grauen denn nie auf?«
    Gryf erhob sich aus dem Sessel und trat an den Tisch, auf dem Zamorras Dhyarra-Kristall lag. Fragend sah er Nicole an.
    »Er ist nicht verschlüsselt«, sagte sie.
    Gryf schluckte. Dann faßte er entschlossen zu. Fahlblau leuchtete der aktivierte Kristall. Gryfs Gesicht verzerrte sich sekundenlang. Er erkämpfte sich die Herrschaft über den Kristall.
    Wenn der Sternenstein auf Zamorras Geist verschlüsselt gewesen wäre, hätte Gryf ihn nicht berühren können. Es hätte einen gewaltigen Energierückschlag gegeben, der sowohl Gryf geschadet als auch Zamorra erhebliche Schmerzen bereitet hätte, ganz gleich, wo der Parapsychologe sich gerade aufhielt.
    Aufgrund seiner druidischen Para-Kräfte konnte Gryf den Kristall dritter Ordnung benutzen. Jemandem, dem dieses Potential fehlte, würde der Dhyarra beim Benutzen den Geist verbrennen und ihn zum lallenden Idioten machen, wenn nicht sogar töten. Zamorras Para-Kräfte reichten aus, den Kristall zu benutzen. Nicole konnte es ebenfalls, aber es fiel ihr schwer. Danach fühlte sie sich zuweilen desorientiert. Gryf dagegen war stark genug, auch einen etwas stärkeren Dhyarra zu benutzen.
    Daß er parapsychisch erschöpft war, spielte dabei keine Rolle. Es kam auf das Potential an sich an. Der Sternenstein holte seine Energien aus den Tiefen des Universums und formte sie um. Entscheidend waren Willenskraft und Vorstellungsvermögen des Benutzers, der dem Kristall bestimmte Handlungen befehlen mußte.
    »Ich werde dem Biest einen Denkzettel verpassen«, sagte Gryf. »Vielleicht kann ich es sogar töten.«
    »Glaubst du noch daran?« fragte Dorice leise. »Was ist, wenn es dich jetzt tötet?«
    »Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende«, sagte der Druide entschlossen. Er wog den Kristall in der Hand. »Ten, kannst du fühlen, wo genau das Biest jetzt steckt? Ich möchte ungern ein Fenster aufmachen.«
    Tendyke zuckte mit den Schultern.
    »Ich sehe eine Menge, aber das geht über mein Vermögen«, sagte er. »Wir müssen abwarten, bis es die Abschirmung durchbricht und durch irgend ein Fenster oder eine Tür kommt.«
    Nicole preßte die Lippen zusammen. Sie ging zu Dorice hinüber und faßte nach ihrer Hand.
    »Die beiden haben zusammen schon mehr überlebt, als man glauben möchte«, sagte sie. »Sie werden es schon schaffen, verlassen Sie sich drauf.«
    Aber es klang nicht besonders überzeugend.
    Im nächsten Moment war das Ungeheuer im Haus!
    ***
    Der Saal des Wissens war gigantisch. Er war wie wohl der größte Teil der Burg in eine andere Dimension hinein gebaut worden, weil allein seine Grundfläche den Grundriß

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