Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0390 - Der Fluch des Asmodis

0390 - Der Fluch des Asmodis

Titel: 0390 - Der Fluch des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
des Fahrzeugparks zuständig war, befand sich ebenfalls im Raum; er hatte sich in eine stille Ecke verkrümelt. Tendyke hatte darauf bestanden, daß sich alle im Haupthaus aufhielten. In einer Blitzaktion hatte er mit Zamorra und Nicole überall neue Dämonenbanner und Abwehrsiegel angebracht. Auf diese Weise war eine neue, engere Abschirmung entstanden, die in einigen Punkten von der Struktur des großen, grundstückumspannenden Abwehrfeldes differierte. Wenn das Ungeheuer erneut aufkreuzte, würde es erst einmal damit zu tun haben, diese Abschirmung aufzubrechen, ehe es erneut angreifen konnte.
    Auf dem Tisch lag der blau funkelnde Sternenstein. Der Dhyarra-Kristall dritter Ordnung war vorsorglich aktiviert. Niemand außer Zamorra wagte ihn zu berühren. Nach dem raschen Absichern des Hauses hatte Zamorra sich noch schnell in frische Freizeitkleidung geworfen. Auch für Gryf war etwas gefunden worden. Seine Wunden waren verpflastert worden. Sie heilten bereits, erklärte der Druide.
    Er hatte Dorice begreiflich gemacht, was geschah.
    Nach den schockierenden Ereignissen mit dem Ungeheuer war sie bereit zu akzeptieren, daß es Lebewesen mit übersinnlichen Fähigkeiten gab. Sie fand sich damit ab, daß die von Gryf und Teri hervorgerufenenen Phänomene des zeitlosen Sprunges harmlos und ganz normal waren. Die beiden waren eben Druiden. Auch Zamorras Amulett und den Dhyarra-Kristall akzeptierte sie, wenngleich sie sich immer noch nicht vorstellen konnte, wie das alles funktionierte. Aber da es bei den anderen zum Alltag zu gehören schien, mußte es wohl wirklich nichts Außergewöhnliches sein.
    Nur, daß Gryf über achttausend Jahre alt war, wollte sie einfach nicht glauben. »Es fehlt nur, daß du behauptest, noch Dinosaurier geritten zu haben«, sagte sie.
    »Die gab’s damals schon lange nicht mehr, aber die Erde sah trotzdem ein - wenig anders aus als jetzt«, erwiderte er. »Kannst du dir vorstellen, daß die Sahara keine Wüste war, sondern ein Zentrum blühenden Lebens? In den Dörfern, die es damals dort gab, hatte ich eine Menge Freunde.«
    »Aufschneider«, hielt sie ihm vor.
    Etwas scheu sah sie zu den Zwillingen hinüber, die ebenfalls aufgetaucht waren. Zwei junge Mädchen mit blondem Haar, die lediglich dadurch zu unterscheiden waren, daß die eine ein weites, bunt geblümtes Kleid trug und die andere lediglich Shorts. Die beiden hatten sich ihr als Uschi und Monica Peters vorgestellt. Dorice vermutete anhand einiger untrüglicher Anzeichen, daß Uschi schwanger war, obgleich das Kleid es gut verbarg. Die Schwangerschaft konnte noch nicht sehr weit fortgeschritten sein.
    Telepathen sollten die beiden aus Deutschland stammenden Mädchen sein. Gedankenleserinnen…
    Nun, wenn es möglich war, allein durch Gedankenkraft innerhalb einer Sekunde von Virginia nach Florida zu kommen, warum sollte es dann nicht auch Telepathie geben? Allerdings spürte Dorice dabei einiges Unbehagen. Wer garantierte ihr, daß die Zwillinge nicht ihre geheimsten Gedanken erforschten?
    Sie konnte sich nicht vorstellen, daß jemand, der über die Gabe der Telepathie verfügte, diese Gabe auch als Fluch betrachten konnte und absolut nicht daran interessiert war, sich mit den Gedanken, Träumen und Sorgen anderer Menschen zu belasten…
    »Gehen wir der Reihe nach vor«, sagte Zamorra, der so etwas wie die Diskussionsleitung übernommen hatte. »Versuchen wir zu rekonstruieren, was jeder einzelne von uns mit dieser Bestie erlebt hat. Zuerst einmal: das Aussehen. Ich hatte Gelegenheit, das Monster genau zu betrachten, während es versuchte, durch die Abschirmung zu kommen.« Er beschrieb die ungeheuerliche Gestalt. »Hat schon einmal jemand etwas von einem Geschöpf dieses oder ähnlichen Aussehens gehört? Ein Mischwesen, aus wenigstens vier verschiedenen Komponenten zusammengesetzt?«
    »Frankensteins Ungeheuer«, sagte Dorice.
    »Keine Erinnerung«, gestand Gryf. Auch die anderen schüttelten den Kopf. Rob Tendyke schwieg. Der Abenteurer hatte die Augen geschlossen und grübelte still vor sich hin.
    »Merlin könnte vielleicht etwas darüber wissen«, sagte er plötzlich.
    »Merlin werden wir kaum fragen können«, sagte Zamorra. »Du weißt, daß er auf Eis liegt.«
    Tendyke nickte. Er streckte die Hand aus und faßte nach Uschi Peters Fingern. Das Mädchen lächelte.
    Dorice lehnte sich an Gryf. »Sag mal«, raunte sie ihm zu, in die Runde blickend. »Ist es hier eigentlich Pflicht, daß alle weiblichen Wesen halb oder ganz

Weitere Kostenlose Bücher