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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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der Harlan Bar berichtet hatten, bei Ted MacKeever sei alles ruhig.
    ***
    Es war eine winzige Bude in der Dyer Avenue. Eines von den Hotels, in denen man nicht lange nach dem Namen fragt.
    Der Portier schlief hinter der Theke. Als ich ihn gerade wachrüttelte, polterten Schritte die Treppe herunter.
    Ich sah hoch.
    Ein Touristen-Ehepaar kam, mit Fotoapparaten behängen, herunter. Sie blieben bei dem Portier stehen, zahlten ihre Rechnung und gingen.
    Der Portier rief ihnen nach: »Vielen Dank, Mister Ownings.«
    Wo hatte ich die Leute schon gesehen?
    Richtig, im Hotel Sunny House am East River.
    Sonderbar, dass sie ständig in zwielichtigen Hotels auftauchten.
    Ich fragte den Portier naph einem Mister Smith, und er sagte, sie hätten gerade drei Männer mit Namen Smith hier.
    Ich beschrieb ihm Hays und Susan.
    »Ach so, ja, die wohnen bei uns, haben Zimmer 24.«
    »Sind sie im Moment da?«
    »Keine Ahnung, Mister!«, war die Antwort.
    »Haben Sie sie gestern Abend hier gesehen?«
    Er dachte einen Moment nach.
    »Doch, sie kamen gestern Nachmittag hier an, gingen auf das Zimmer und blieben dort bis zum Abend. Einmal habe ich gesehen, wie sie zum Speisesaal rüber gegangen sind, dann erst wieder um zehn Uhr, als sie hinaufgingen.«
    »Wo ist der Speisesaal?«
    Er zeigte ihn mir, und ich ging hinüber. Der Raum war jetzt leer und angefüllt von kaltem Rauch und dem Gestank nach Olivenöl. Kein Mensch war zu sehen. Ich ging durch den Saal und fand eine kleine Nische, in der die Bar untergebracht war. Hinter der Theke lehnte ein müder Barmann und döste.
    Ich bestellte einen Bourbon und sah zu, wie die gelbe Flüssigkeit in das Glas gluckerte.
    »Kennen Sie Smith?«, fragte ich.
    »Welchen?«, fragte er müde, ohne mich anzusehen.
    »Den mit der attraktiven Frau!«, gab ich zurück. Er pfiff durch die Zähne und musterte mich erstaunt.
    »Ah, den?«, sagte er.
    »War er gestern Abend hier?«
    Der Barmann sah mich treuherzig an.
    »Klar, den ganzen Abend, ist doch nett bei uns, oder?«
    »Sicher, sicher«, sagte ich eifrig und trank den Whisky aus.
    Ich fragte ihn nach dem komischen Ehepaar OWnings. Aber das schien ihm keine große Freude zu machen.
    »Provinz-Touristen, erst drei Tage in New York, einen Tag bei uns, noch kein Cent Trinkgeld.«
    Draußen hatten sich die herbstlichen Wolken wieder zusammengezogen. Es wurde dunkel und begann zu regnen.
    »Also, danke bestens«, sagte ich und stand auf. Dann fragte ich noch wie nebenbei: »Ist dieser Smith gestern mal kurz weg gewesen?«
    »Na ja, er hat mal telefoniert, aber so lang hatte es wohl nicht gedauert.«
    »Wie lange denn ungefähr?«, fragte ich.
    Mein Blick fiel zufällig auf die Eingangstür. Ich achtete nicht mehr auf die Antwort des Barkeepers. Ich hatte ein Gesicht gesehen.
    Nur den Bruchteil einer Sekunde war es aufgetaucht und wieder verschwunden. Ich rannte quer durch den Raum, ohne auf die Proteste des Keepers zu achten.
    Als ich zum Flur kam, war niemand zu sehen. Auch der Portier war verschwunden. Ich zögerte kurz und lief dann ein paar Stufen die Treppe hinauf.
    Im Treppenhaus war es still und düster. Der mottenzerfressene Teppich schluckte das Geräusch meiner Schritte. Als ich den ersten Stock erreicht hatte, blieb ich zögernd stehen. Der Gang lag verlassen vor mir. Vorsichtig machte ich ein paar Schritte. Rechts vor mir war eine dunkle Nische. Ich ging darauf zu.
    Da sah ich ihn.
    Seine braunen Zähne waren durch ein höhnisches Grinsen entblößt.
    Und dann sah ich den glänzenden Lauf eines Revolvers aufblitzen.
    »Los, Hände hoch!«, befahl der Kerl. Ich gehorchte.
    »Hast wohl nicht erwartet, mich hier zu treffen, wie?«
    »Du auch nicht was, Mack?«, entgegnete ich.
    Der Gangster lachte auf und schob mich weiter den Gang entlang.
    »Allerdings, aber du hast mir von Anfang an nicht wie ein kleiner Verkäufer ausgesehen.«
    »Schlauer Mack«, sagte ich. Er fauchte: »Nenn mich nicht Mack, Schnüffler, ich bin nicht dein Kumpel!«
    »Okay, und was gibt es nun?«
    »Wirst du sehen!« Er grinste wieder und drängte mich in den Gang hinein.
    »Hier runter!«, sagte er. Ich musste eine steile Treppe hinunter steigen.
    »Damit kommst du nicht weit!«, warnte ich ihn.
    »Ach so, du meinst deine Beschatter. Die stehen vor dem Hotel und warten auf mich. Da können sie warten, bis sie grün werden.«
    Ich knirschte mit den Zähnen. Wahrscheinlich waren die Gangster mir gefolgt, und dabei hatten sie erfahren, dass hinter dem braven Verkäufer ein

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