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0391 - Susans Knochenmann

0391 - Susans Knochenmann

Titel: 0391 - Susans Knochenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aber diesmal zeigte sich nichts. Sie brachte in jedem Zimmer ein Kruzifix an - bevor sie die Stadt verließ, hatte sie noch großzügig eingekauft. Weihwasser - da traute sie sich noch nicht so recht heran. Sie wollte es nicht einfach einem Becken in der Kirche entnehmen, und sie fürchtete sich auch, ausgelacht zu werden, wenn sie sich an einen Geistlichen wandte. Sie hatte nie ein besonders enges Verhältnis zur Kirche gehabt, und sie nahm an, daß man dort auf die Geschichte vom Spuk höchstens mit erhobenen Augenbrauen reagieren würde. So suchte sie Hilfe im Aberglauben. Kaltes Eisen - sie hoffte, daß ein paar Messer oder Gabeln oder auch eine Zange aus der Werkzeugkiste ausreichten.
    Am späten Nachmittag rief Mark Cramer aus der Stadt an. Er hatte Feierabend, und er wollte wissen, ob er zu ihrem Haus kommen sollte oder sie zu ihm in die Stadt kam. Susan überlegte nicht lange. Sie sagte zu, daß sie ihn abholen wollte. Sie konnten irgendwo essen gehen, einen Kinobesuch machen… jede Sekunde, die sie nicht in ihrem Spukhaus zubringen mußte, half ihr. Auch wenn sich bis jetzt noch nichts wieder ereignet hatte, fürchtete sie sich dafür, daß wieder etwas geschah. Und es würde mit Sicherheit überraschend kommen.
    Sie verließ ihr Haus. Sie bekam daher nicht mit, daß etwas später Professor Zamorra anrief - und der Spuk ans Telefon ging…
    ***
    Nach etwa einer Stunde tauchten Nicole und Gryf wieder so auf, wie sie verschwunden waren; mit Päckchen behängt und, zumindest was Nicole anging, neu und wesentlich wettergerechter eingekleidet. »Für dich habe ich auch etwas mitgebracht«, erklärte Nicole und drückte Zamorra eines der Päckchen in die Hand, während sie den Rest im Kofferraum des Jaguar verstaute. Zamorra riß die Verpackung auf und fand eine gefütterte Wetterjacke vor. Jetzt erst registrierte er, daß ihm die ganze Zeit über zu kalt gewesen war. Aber wenn sie gleich fuhren, nützte ihm die gefütterte Jacke auch nichts mehr. Der Wagen besaß eine vorzügliche Heizung.
    »Hoffentlich hast du dich nicht gelangweilt«, sagte Nicole.
    »Im Gegenteil. Ich habe erstaunliche Feststellungen machen müssen«, sagte er und berichtete von dem Versuch, mit Susan Boyd zu telefonieren.
    »Das heißt also, daß sie in Gefahr sein dürfte«, schloß Nicole aus der Erzählung. »Möglicherweise hat dieser Poltergeist, oder was auch immer es ist, sie bereits außer Gefecht gesetzt. Er muß erfahren haben, daß sie Hilfe angefordert hat, und wenn es sich, wie anzunehmen ist, um einen bösartigen Geist handelt, wird er natürlich alles daran setzen, nicht vertrieben zu werden. Er wird versuchen, sich noch stärker zu manifestieren.«
    Zamorra nickte.
    »Was für uns vordringlich wesentlich wichtiger ist«, warf Gryf ein, »wir wissen nicht, wo in Bristol wir die junge Dame finden. Du hast also keine Wegbeschreibung.«
    »Sie sprach von einem Haus außerhalb der Stadt«, sagte Zamorra. »Wir brauchen uns also nicht mitten ins Gewühl zu stürzen, immerhin ist Bristol nicht gerade eine der sieben kleinsten Ortschaften Großbritanniens. Wir werden also erst einmal bis in Stadtnähe fahren und dann versuchen, zu sondieren.«
    »Und wie?« fragte Gryf.
    »Zur größten Not haben wir dich dabei«, sagte Zamorra. »Du wirst telepathisch nach ihr suchen können.«
    »Genau darauf habe ich gewartet«, stellte Gryf trocken fest. »Ich ahnte es doch… aber mal im Ernst: so einfach ist das nicht. Ich muß schon einen Anhaltspunkt haben. Ein Gedankenmuster oder so etwas. Dann kann ich versuchen, Susan zu finden. Aber ob es mir gelingt, ist trotzdem noch eine andere Sache.«
    Zamorra tippte gegen seine Brust. Unter dem Hemd hing am Silberkettchen sein Amulett. »Merlins Stern dürfte bei der Suche auch einiges bewirken«, sagte er. »Es gibt eine Menge Möglichkeiten, etwas zu entdecken. Ich kann es vor Ort noch einmal mit einem Telefonat versuchen und Susan Boyds Telefon dann mit der Amulett-Magie anpeilen. Oder wir können Sid Amos in Caermardhin befragen. Der hat doch Beobachtungsmöglichkeiten noch und nöcher.«
    Gryf schüttelte sich. »Ausgerechnet. Ich hoffe, daß wir es ohne ihn schaffen. Ich bettele nicht gern, gerade bei Asmodis.«
    »Du solltest deine alten Vorurteile endlich ablegen«, sagte Zamorra. »Er hat die Seiten gewechselt, er ist schon lange kein Höllenfürst mehr, sonst wäre er jetzt auch bestimmt nicht ausgerechnet an Merlins Stelle. Und bisher hat er uns, seit er in Caermardhin ist, doch

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