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0391 - Susans Knochenmann

0391 - Susans Knochenmann

Titel: 0391 - Susans Knochenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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von einigen Menschen wahrgenommen werden und von anderen nicht, und die sich auch noch nicht einmal wissenschaftlich nachweisen lassen.«
    »Ja«, sagte Susan. »Ich habe mir gedacht, daß du etwas ähnliches sagen würdest.«
    »Du bist ein wenig durcheinander«, sagte er. »Vielleicht leidest du unter zuviel Arbeit. Vielleicht hat dich die Sache mit meiner Vermieterin heute morgen zu sehr verwirrt. Du…«
    »Es ist doch nicht erst seit heute morgen«, sagte sie müde. »Mark… ich weiß, daß du mir nicht glauben kannst, weil es nicht in dein Weltbild paßt. Aber kannst du es nicht wenigstens als mein Weltbild… tolerieren? Dieser Professor wird dafür sorgen, daß der Spuk ein Ende findet. Er ist ein Parapsychologe und kennt sich mit diesen okkulten Dingen aus.«
    »Du brauchst keinen Parapsychologen, sondern einen Psychiater«, murmelte Mark. »Aber-,… gut. Laß dir von einem Jahrmarktgaukler etwas vormachen, und dir dein Geld von ihm aus der Tasche ziehen. Es ist ja nicht mein Geld. Su, ich bin enttäuscht.«
    Sie schluckte. »Mark…«
    »Schon gut«, sagte er. »Ich werde nicht gehen. Aber ich bin enttäuscht und vielleicht auch etwas erschüttert. Ich hatte dich für vernünftiger gehalten. Nun, ich glaube, ich werde mich daran gewöhnen müssen, wenn ich mit dir leben will.«
    Sie sprang auf, kam auf ihn zu und küßte ihn.
    Aber er war nicht bei der Sache. Er starrte mit weit offenen Augen an ihr vorbei. Sie merkte, wie sein Körper sich versteifte.
    Langsam löste sie ihre Lippen von seinen, noch langsamer drehte sie sich um. Sie wunderte sich, daß sie diesmal nichts von der Anwesenheit des Spuks spürte.
    Vor dem geschlossenen Fenster -wehte die Gardine ins Zimmer-Innere, als sei das Fenster weit geöffnet und draußen tobe ein Sturm…
    ***
    Sid Amos verstärkte das Leuchten seiner Augen. Ein schwacher Lichtschimmer erreichte die nur einen halben Meter entfernte schwarze Wand seines lichtlosen Gefängnisses. Seine Vermutung darüber, wie weit der Raum geschrumpft war, stimmte also.
    Wenn er sich nur hätte bewegen können…
    Plötzlich kam ihm eine Idee.
    Es waren nicht nur zwei Wände, die sich aufeinander zu bewegt hatten, sondern alle vier. Denn der Abstand war in jeder Richtung gleich klein geworden. Möglicherweise hatten sich auch Boden und Decke aufeinander zubewegt.
    So etwas war aber nicht möglich, wenn es sich um materiell stabile Wände handelte.
    Sie mußten also aus Energie bestehen. Aus magischer Energie, aus Kraftfeldern, die beliebig geformt werden konnten. Darauf deutete auch hin, daß der Vorgang der Schrumpfung absolut lautlos vonstatten gegangen war. Es waren keine mechanischen Geräusche hörbar gewesen. Amos wußte, daß er selbst den geringsten Laut vernommen hätte.
    Und aus Magie…
    Ein ihn einhüllendes Netz aus Magie…
    Was, wenn zwischen beidem eine direkte Verbindung bestand?
    Er faßte einen kühnen Plan. Dieser Plan würde ihn weiter schwächen, aber vielleicht fand er auf diese Weise etwas heraus. Er setzte seine magische Kraft wieder ein, versuchte mit unsichtbaren Fingern nach der Wandung zu greifen. Wieder wurde diese Kraft, kaum daß er sie benutzte, irgendwohin abgesaugt.
    Diesmal aber ging er anders vor.
    Er legte einen anderen Teil seiner Sinne verstärkt in diese abgesaugte Kraft, weil er erfahren wollte, wohin sie abfloß. Diesmal war die Wand nahe genug dafür.
    Er war nicht einmal überrascht, als er erkannte, daß sein Verdacht stimmte. Es gab eine Verbindung zwischen dem Netz und der Wand. Das Netz saugte, die Wand formte um und leitete weiter.
    Wohin?
    Amos hatte eine vage Empfindlichkeit, aber er konnte sie nicht exakt deuten. Und dann war er bereits gezwungen, auch diese Form der Suche abzubrechen, wenn er nicht vor Erschöpfung die Besinnung verlieren wollte.
    Er wünschte sich, wenigstens eines seiner drei Amulette bei sich zu haben. Äußerlich glichen sie alle drei dem von Professor Zamorra, aber sie besaßen bei weitem nicht dessen Kraft. Dennoch hätte er sie hier als Verstärker einsetzen und etwas mehr bewirken können als das wenige, das er bislang geschafft hatte.
    Aber die Amulette befanden sich in Caermardhin, sorgfältig gesichert und vor Entdeckung geschützt. Es gab keine Möglichkeit, an sie heranzukommen.
    Sid Amos blieb, was er war - ein Gefangener.
    ***
    »Es ist schon seltsam«, sagte Gryf, »wie manche Leute reagieren, wenn sie dem Ungewöhnlichen gegenüberstehen.«
    »Bist du sicher, daß wir die Spannung zwischen den beiden

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