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0392 - Der Mörder mit dem Gittertrick

0392 - Der Mörder mit dem Gittertrick

Titel: 0392 - Der Mörder mit dem Gittertrick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder mit dem Gittertrick
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ich konnte kaum etwas sehen.
    Fast hatte ich die Stelle erreicht, von wo ich die Rückseite des Treppenhauses übersehen konnte. Ich war jetzt besonders vorsichtig und vermied jedes Geräusch. Der Rand neben der Wand musste höher liegen, denn ich spürte unter meinen Sohlen kein Wasser mehr.
    Ich blieb wieder stehen und lauschte. Monoton klatschten die Tropfen von der Decke auf das Wasser am Boden.
    Plötzlich merkte ich, wie sich die Haut in meinem Nacken zusammenzog.
    Direkt hinter meinem Rücken spürte ich eine leichte Bewegung. Ich hörte den unverkennbaren Laut, mit dem der Sicherungshebel einer Pistole umgelegt wird.
    ***
    Ich schoss blitzschnell herum. Die Nische, die in die Seitenwand eingelassen war, hatte ich vorher nicht bemerkt. Ich machte einen Satz nach vorn und sah nur einen Schatten. Instinktiv ließ ich meine Faust vorschnellen und schlug zu.
    Gleichzeitig peitschte der Schuss auf. Ich hatte die Hand des Gangsters gerade noch im allerletzten Augenblick getroffen. Das Mündungsfeuer blitzte direkt vor mir auf.
    Der Gangster hatte die Waffe noch immer in der Hand. Er konnte jeden Augenblick wieder abdrücken. Mir blieb keine Zeit zum Überlegen. Ich packte den hochgeschlagenen Arm mit der Linken und presste das Handgelenk über dem Kopf des Gangsters fest gegen die leuchte Mauer.
    »Lass die Waffe fallen!«, befahl ich. »Keine Bewegung, oder…«
    Er hatte das Knie so schnell hochgerissen, dass ich den Angriff nicht mehr abwehren konnte. Mit voller Wucht traf mich der Gangster.
    Ich knickte zusammen. Seine Hand hielt ich am Gelenk gepackt, sodass der Kerl seine Waffe nicht auf mich richten konnte. Er stemmte sich gegen die Wand in seinem Rücken und versuchte mich abzuschütteln.
    Die Nische war nicht sehr tief. Es gelang ihm, mich tatsächlich bis an die Balkenstütze zurückzuwerfen. Der heiße Atem des Gangsters schlug mir ins Gesicht, aber ich hielt das Handgelenk eisern umklammert. Ich wusste genau, dass ich keine Chance mehr haben würde, wenn er seine Pistole auf mich anlegen konnte.
    Plötzlich brannte es heiß an meinem Unterarm. Der Gangster hatte einfach abgedrückt. Wirkungslos klatschte das Blei in einen Balken, aber das Mündungsfeuer hatte meine Haut versengt.
    »Gib auf! Lass die Waffe fallen! Du hast doch keine Chance mehr.«
    »Aufhören! Sie sind umzingelt!«, brüllte mein Freund Phil, der gehört haben musste, dass die Schüsse nicht aus meiner Smith & Wesson stammten.
    Statt einer Antwort versuchte der Gangster den Trick mit dem Knie noch einmal. Er hatte aber jetzt kein Glück damit, denn ich riss im gleichen Augenblick mein rechtes Bein ebenfalls hoch.
    Das Schienbein des Gangsters machte unsanft Bekanntschaft mit dem scharfkantigen Absatz meines rechten Schuhs. Der Kerl keuchte vor Schmerz und Wut wie ein gereiztes Raubtier. Er holte noch einmal aus und versuchte mit aller Gewalt, mich zwischen die Balkenreihe zu schieben.
    Ich hatte meine Dienstwaffe noch immer in der Rechten. Ich hätte nur abzudrücken brauchen, und der Mann hätte ausgespielt gehabt. Aber ich konnte nicht zielen, und das Risiko, den Kerl tödlich zu treffen, war zu groß.
    »Geben Sie auf! FBI! Sie haben doch keine Chance mehr!«, brüllte Phil herüber.
    »Noch habt ihr mich nicht. Ich werde mein Leben so teuer wie möglich verkaufen.«
    Wie ein nasser Sack ließ er sich zu Boden fallen. Er sackte so schnell weg, dass ich nicht wusste, was er vorhatte. Seine Hand hielt ich noch immer gepackt. Ich war zwischen zwei Balken eingeklemmt und konnte mich kaum bewegen.
    Wenn ich seinen Arm losließ, konnte er mich abschießen wie ein Kaninchen. Ließ ich ihn nicht los, kam er trotzdem in Schussposition, denn dann musste ich mich Vorbeugen und brachte meinen Oberkörper genau vor den Lauf seiner Pistole.
    Es ging alles so schnell, dass ich keine weitere Zeit zum Überlegen hatte. Ich ließ mich ebenfalls fallen und drückte den Arm des Gangsters über seinen Kopf weg.
    Er schoss. Die Kugel sirrte klatschend gegen Beton. Als jaulender Querschläger schlug sie in eines der Blechfässer.
    Der Gangster wand sich unter mir wie ein Tobsüchtiger. Ich lag auf ihm wie ein Briefbeschwerer auf einem Stück Papier und riss meine Rechte hoch. Ich drehte die Smith & Wesson herum und schlug zu. Mir blieb keine andere Wahl.
    »Was ist los, Jerry?«, brüllte mein Freund Phil in die Stille hinein. »Warte, ich komme…«
    »Alles Okay«, rief ich zurück.
    Ich nahm dem Kerl die Pistole aus der erschlafften Hand und ließ sie

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