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0392 - Der Rachedolch

0392 - Der Rachedolch

Titel: 0392 - Der Rachedolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Spokayne, verstummte aber unter dem durchdringenden Sonnenbrillenblick seines Ggenübers.
    Die anderen Beamten rührten sich nicht, griffen nicht ein. Das hier war zwar sehr ungewöhnlich, aber eine Sache des Einsatzleiters. Wenn der nichts Konkretes unternahm, hatte die Sache so ihre Ordnung.
    Der Festgenommene verschwand im Bentley. Auch die beiden anderen Schwarzgekleideten stiegen ein. Der Wagen rollte leise und schnell davon. Spokayne versuchte sich das Kennzeichen zu merken, aber irgendwie verschwammen die Buchstaben vor seinen Augen. Dabei sah er doch ganz vorzüglich!
    »Komische Sache, Lieutenant, Sir, wenn Sie mich fragen«, brummte neben ihm ein magerer Constable. »Die hätten den Mann doch auch kriegen können, wenn wir die Vernehmung hinter uns gebracht hätten.«
    Spokayne nickte. Er fühlte sich etwas schwindlig. Etwas stimmte nicht so recht mit ihm. Aber was?
    Wenig später erstattete er im Büro seines Vorgesetzten Bericht. Der hob verwundert die Brauen.
    »Mir ist nichts davon bekannt, daß sich der Secret-Service eingeschaltet hat«, sagte er. »Aber das werden wir gleich haben.« Er begann zu telefonieren. Sein Gesicht wurde immer finsterer.
    »Man hat Sie hereingelegt, Spokayne«, sagte er schließlich. »Aber das hätten Sie eigentlich merken müssen. Der Secret Service benutzt doch keine so auffälligen Luxuswagen wie Bentley oder Rolls-Royce! Die Jungs fahren Ford oder Rover, vielleicht auch Austin…«
    »… oder Aston Martin wie James Bond«, murmelte Spokayne verdrossen.
    Sein Chef winkte ab. »Haben Sie sich wenigstens das Kennzeichen merken können?«
    »Tut mir leid, Sir. Ich hab’s versucht…«
    »Sie sind wirklich ein fabelhafter Polizeioffizier«, stellte der andere fest.
    »Ich werde Sie dringend zum Beförderungsstop vorschlagen, wenn Sie sich weiter so geschickt anstellen. Himmel, wie sollen wir diesen Wagen jetzt wiederfinden?«
    »Schwarze Bentleys mit getönten Scheiben dürfte es nicht gerade an jeder Straßenecke geben, Sir«, wagte Spokayne zu bemerken.
    »Dann machen Sie sich mal ganz schnell Gedanken darüber, wie wir den Wagen bekommen. Aber den brauchen wir eigentlich weniger dringend als seine Insassen. Setzen Sie mal Ihre Denkprozesse in Gang…«
    Seufzend verließ Spokayne das Büro. Heute war nicht sein Tag…
    ***
    Währenddessen stoppte der schwarze Bentley gut fünf Meilen südlich der Stadt vor einem schmalen Feldweg.
    Einer der beiden Männer in Schwarz hatte die Handschellen des Entführten geöffnet. Er hatte dazu lediglich den unzerbrechlichen Kunststoff berührt, der sofort durchgeschmolzen war, ohne mit seiner dabei entstehenden Hitze die Handgelenke des Befreiten zu versengen.
    Die Männer in Schwarz - auch der Fahrer des Bentley gehörte zu dieser Kategorie - sprachen nicht. Es war nicht mehr nötig. Sie hatten ihre Aufgabe erfüllt.
    Sigma hatte kein Wort des Lobes für sie übrig. Sie hatten nur getan, was ihre Pflicht war. Er hätte sie eliminieren lassen, wenn sie es nicht getan hätten. Sie waren seine Rückversicherung gewesen.
    Er hatte damit gerechnet, daß Zamorra gefährlich war. Für diesen Fall hatten seine drei Helfer bereitstehen müssen. Er hatte allerdings nicht damit gerechnet, daß er von der Polizei abtransportiert werden würde.
    Immerhin - die Schwarzen hatten schnell geschaltet und richtig reagiert. Ihre Konditionierung war hervorragend.
    Sigma fragte sich, ob der ERHABENE ihm seinerseits Unterstützung geschickt hätte, wenn er nicht selbst für Hilfe gesorgt hätte.
    Sigma trug nach wie vor die Uniform des von ihm ermordeten Polizisten. Er war versucht, spöttisch aufzulachen. Wie hätten sie es anstellen wollen, die Menschen, ihn, einen Ewigen, wegen Polizistenmordes vor Gericht zu stellen? Es war wirklich lachhaft. Wenn sie ihn zur Rechenschaft ziehen wollten, mußten sie sich schon etwas anderes einfallen lassen. Sie konten ihn nicht festhalten, weil sie nicht wußten, mit wem sie es zu tun hatten. Eingweihte hätten sich magischer Mittel bedient. Aber so…
    Sigma erlaubte sich ein dünnlippiges Lächeln. Er hatte seinen Auftrag ausgeführt. Zamorra starb. Es war nur bedauerlich, daß es dem Sterbenden gelungen war, den Dolch und Sigmas Sternenstein an sich zu bringen.
    Beides mußte er zurückbekommen. Der Dolch war dabei nicht ganz so wichtig. Dafür, daß Zamorra starb, würde der ERHABENE den Verlust dieser Waffe verschmerzen können. Aber sehr wichtig war der Dhyarra-Kristall. Er war Sigmas eigentliche Waffe. Er hatte

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