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0393 - Die Schwelle zum Nichts

Titel: 0393 - Die Schwelle zum Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rhodan einen Notruf ausstrahlt, muß dies einen echten Grund haben. Wir haben keine Ahnung von allem, was zwischen unserer Ankunft und dem Zeitpunkt des Notrufes passiert ist und noch passieren wird. Wir haben auch kein genaues Ziel. Wir haben nur eines: Eile. Große Eile. In den nächsten Stunden und Tagen werden wir Schichtdienst einführen. Die Hälfte der Mannschaft schläft, die andere Hälfte hält das Schiff in ständiger Alarmbereitschaft.
    Wir müssen zunächst dreitausend oder mehr Lichtjahre tief in den Außenbezirk des Zentrums eindringen. Dort wird die Navigation schwierig werden, und wir müssen notwendige Vorsichtsmaßnahmen leider außer acht lassen. Ich weiß, daß ich die Verantwortung habe... aber wir müssen alles riskieren.
    Darauf wollte ich Sie alle vorbereiten."
    Er schaltete um, und dann wählte er die Ortungszentrale.
    „Sobald sie die genauen Daten haben, bringen Sie sie bitte zu mir in die Kommandozentrale."
    Die Antwort erfolgte in der Schnelligkeit, die charakteristisch für die Bontainer-Mannschaften war.
    „Selbstverständlich, Sir."
    Bontainer schaltete ab.
    Entlang des provisorisch festgelegten Generalkurses raste Bontainer auf das Zentrum der Kleinen Magellanschen Wolke los. Er hoffte, daß die Funkbrücke bis zu Tifflor einwandfrei funktionieren würde, hoffte weiterhin, daß die EX ohne nennenswerte Verzögerungen gleich welcher Art das Zielgebiet erreichen konnte und ahnte, daß die Zeit mehr und mehr drängte. Die Aktion, die er soeben eingeleitet hatte, war mehr als halsbrecherisch; das Schiff würde ungefähr sechzig Stunden lang unter äußerstem Risiko fliegen.
    Jetzt waren die Sterne von der Panoramagalerie verschwunden; das Schiff jagte mit summenden Konvertern durch den Linearraum.
    John Sanda überprüfte sorgfältig und fast pedantisch alle Instrumente, dann lehnte er sich zurück und zündete eine Zigarette an.
    „Die nächsten Stunden sind einigermaßen sicher", brummte er. „Was ich im Augenblick vermisse, ist die Assistenz unseres dünnhalsigen Freundes Oomph!"
    Bontainer zuckte die Schultern.
    „Ich weiß nicht, wo er steckt, aber er wird kaum verlorengegangen sein", sagte er.
    „Er sicher nicht, vielleicht etwas anderes, Glänzendes", konterte John.
    „Wie geht es weiter, Kommandant?" Ich weiß es nicht genau. Bringen wir erst einmal unsere erste Linearetappe hinter uns!"
    „Einverstanden."
    Bontainer übergab das Kommando an John Sanda, nickte seinen anderen Männern zu und ging in die Astronautische Abteilung. Dort fand er die Wissenschaftler über die Karten gebeugt. Die verschiedenen Sektoren der Kleinen Magellanschen Wolke waren durch die Erkundungsflüge der schnellen Raumeinheiten teilweise bekannt; also würde die EX nicht völlig ins Chaos hineinfliegen.
    Dennoch war nicht jede einzelne Sonne eingezeichnet, und von den meisten Sonnen existierten außer den Koordinaten in dem neuen, ungewohnten Netz keine anderen Angaben. Man wußte nicht, ob sie Planeten besaßen und wie viele, man wußte überhaupt ziemlich wenig.
    Es würde bis zum Ziel nur einige charakteristische Anhaltspunkte geben. Nicht mehr. In den verschiedenen Planwürfeln existierten besondere Sonnen, und die Kennlinien lagen vor. Einige Tausend Spektren einige der Sonnen waren bereits katalogisiert. Man kannte auch Gestirne, von denen die Anzahl der Planeten und sogar die Größe deren Monde genau vermerkt war. Aber das war auch alles.
    „Meine Damen und Herren", sagte Bontainer und versuchte, die langen Zahlen und die Hilfslinien zu entwirren, die vor ihm standen, „wie sieht es aus?"
    Der Leiter der Abteilung fuhr sein Rechenpult zurück und breitete die Arme aus als wolle er sagen, daß er sich für alles entschuldige, sogar für die Existenz jenes Sternenhaufens dort vor ihnen.
    „Schlecht, Kommandant", erwiderte er.
    „Begründen Sie!"
    „Wir wissen, daß sich das Schiff möglicherweise um Hunderte von Lichtjahren verirren kann. Durch die Ungenauigkeit der übermittelten Koordinaten ist unser Zielgebiet ein langer Schlauch. Innerhalb dieses Schlauches liegen unzählige Sonnen von dem angegebenen Typ. Wenn nicht der Zufall uns zu Hilfe kommt, können wir eine Woche lang suchen."
    Vivier pfiff leise durch die Zähne.
    „Das sieht tatsächlich ekelhaft aus."
    „Wir haben die Daten, die uns der Paladin übermittelt hat, genau überprüft. Der Zielort liegt genau vor uns - wir sind auf dem richtigen Kurs. Wir haben eine Entfernung von genau dreitausendeinhundert Lichtjahren

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