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0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

Titel: 0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsfeind nur für eine Nacht
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eine harte Probe gestellt.
    Nach der dritten Zigarette ratterte endlich der Fernschreiber den Steckbrief des Gangsters herunter. Nach weiteren fünf Minuten hatte Phil den geschnittenen und aufgeklebten Text vor sich liegen.
    »Achtung, an alle Polizeistationen der USA. Gewalttätiger Verbrecher gestern Abend aus dem Zuchthaus in Cortland, N. Y. ausgebrochen. Personenbeschreibung: Bill Weaver, genannt Crazy Bill, 42 Jahre, sechs Fuß und zwei Inch groß, bullige Gestalt, herabhängende lange Arme, große Hände, Gesichtsbeschreibung siehe Telebild. Weaver hat zwei Wächter des Zuchthauses mit einer Eisenstange niedergeschlagen und besitzt Waffen, die er den Wächtern entwendet hat. Er ist als gefährlicher Gewaltverbrecher bekannt, der nicht vor dem Gebrauch seiner Schusswaffen zurückschreckt.«
    Es folgte noch die Beschreibung der Kleidung.
    Phil las das Fernschreiben noch einmal durch, gab es zurück und wetzte los. Im Raum der Fahrbereitschaft traf er auf zwei junge Kollegen, die Feierabend machen wollten.
    »He, Leute, ich glaube, wir kriegen noch Arbeit und können jeden Mann gut gebrauchen. Bill Weaver, der vor Jahren die Banken in Long Beach auseinandergenommen hat, ist wieder auf der Piste. Jerry Cotton hat soeben ein Date mit ihm am Lincoln Square - ohne zu ahnen, dass es der gesuchte Gangster ist. Ich vermute, wir müssen unserem Freund etwas unter die Arme greifen.«
    Die beiden Kollegen setzten sich in Marsch. Joe Williams, der größere der beiden sagte: »Mein Chevy steht auf dem Hof, zwar eine alte Klapperkiste, aber bei der Fahrbereitschaft sind im Augenblick alle Wagen unterwegs.«
    Die drei stiegen in den Chevy und fuhren los.
    Der Mann auf dem Boot steckte in der Kajüte und wurde erst durch den Lärm, den ich verursachte, auf mich aufmerksam.
    Als er seinen Kopf aus der Kajütentür steckte, grinste er mich an.
    »Gehört das Nachtschwimmen im dreckigen Hafenbecken zu Ihrem Übungsprogramm? Womit kann ich Ihnen helfen?«
    Ich zögerte einen Augenblick, dann betrat ich die Kabine, die behaglich eingerichtet war.
    Mit zehn Sätzen informierte ich ihn im Telegrammstil über meine Erlebnisse in der letzten Viertelstunde.
    Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich jedoch fest, dass es bereits 10 Uhr war. Die Zeit war in meiner Vorstellung stark zusammengeschrumpft.
    Mr. Clossen, so hieß der Bootsbesitzer, prüfte im Auftrag seiner Firma die einzelnen Piers und stellte fest, ob Platz war für die großen Überseedampfer, die auf schnellstem Wege ihre Ladung löschen mussten.
    Clossen hörte mir zu und schüttelte ungläubig den Kopf. Wahrscheinlich hielt er mich für einen Schwindler.
    »Well, ich habe nichts, womit ich mich ausweisen könnte«, gab ich zu, »nicht einmal einen Lohnstreifen. Meinen Ausweis und meine Erkennungsmarke habe ich vorsorglich zu Hause gelassen.«
    Schließlich sah er ein, dass er nichts aufs Spiel setzte, wenn er mich wieder hinauf zum Pier 108 bringen würde.
    Er kramte eine großkalibrige Pistole aus einem Wandschrank und schob ein Magazin ein.
    »Let’s go«, sagte er und startete den Motor, zog eine Schleife durch das Hafenbecken und steuerte auf die Spitze von Pier 108 zu.
    Ich kletterte als Erster an Land, als das Boot anlegte.
    Diesmal ließ ich die Aktentasche unter dem Tisch der Kajüte stehen, die Mr. Clossen abschloss. Der füllige Mann kletterte hinter mir mit einer katzenhaften Gewandtheit die Eisenleiter hoch.
    Wir marschierten zu beiden Seiten die Gleise entlang, untersuchten die Bremshäuschen und fanden meine 38er Special. Sie lag noch an der gleichen Stelle, wo der Gangster sie mir aus der Faust getreten hatte.
    Nach zehn Minuten erreichten wir den Highway, ohne den Erpresser entdeckt zu haben.
    Dafür stieß ich auf Phil, den zwei Kollegen begleiteten.
    »Hallo, Phil«, sagte ich, »du kommst wieder zu spät.«
    Eine Taschenlampe blitzte auf. Phil hielt seine Hand über die Lichtquelle, sodass ich nur indirekt beleuchtet wurde.
    »Du scheinst es heute auf Schlägereien abgesehen zu haben«, sagte er vorwurfsvoll, »du solltest dich mehr schonen. Aber das liegt nur daran, dass du nicht verheiratet bist und keine die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, wenn sie dich nach Feierabend sieht.«
    Ich erzählte in kurzen Zügen, was passiert waf. Phil wurde ernst und sagte dann: »Der Mann ist Bill Weaver, Crazy Bill genannt.«
    »Der kaltblütige Bursche, der vor vier Jahren den Banküberfall in Long Beach gemacht hat?«, fragte ich.
    »Well, der Gangster ist

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