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0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

Titel: 0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsfeind nur für eine Nacht
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gestern aus einem Zuchthaus entwichen und hat dabei zwei Bewacher niedergeschlagen. Seit vier Stunden steht der Mann auf der Mostwanted-Liste des FBI. Ich bin gar nicht erst bei Garney gewesen, um das Foto zu zeigen, sondern gleich mit den beiden Kollegen hier angerauscht.«
    Ich stelle Ihnen Mr. Clossen vor.
    »Es ist gut, dass du Weaver inzwischen die Tasche wieder abgejagt hast, Jerry. Sonst wüsste er inzwischen, dass wir ihn auf den Arm nehmen. So aber ist er der Meinung, dass Garney das Geld herausrückt, das der Gangster so dringend haben will. Also jetzt heißt es doppelt aufgepasst.«
    »Wir werden das Pier noch einmal absuchen, und Mister Clossen soll nicht länger von der Arbeit abgehalten werden«, meinte ich. »Und die Aktentasche muss ich noch vom Boot holen. Ich habe nämlich das Gefühl, dass wir sie heute Nacht noch brauchen werden.«
    Später stellte sich heraus, dass ich hellseherische Qualitäten hatte.
    ***
    Der Chevy unseres Kollegen parkte direkt vor dem Eingang des Hotel Beekman. Phil, der vorne saß, kletterte zuerst heraus. Er half mir beim Aussteigen und hängte mir seinen Mantel um. Denn aus meinem Anzug tropfte noch immer das Wasser.
    Die beiden Kollegen nahmen mich in ihre Mitte, sodass dem Empfangschef diesmal mein Anblick erspart blieb. Der Boy am Aufzug sah diskret zu Boden und stieß die Tür auf. Ich stieg zuerst in den Fahrstuhl. Phil stand noch an der Empfangsloge und bestellte irgendein heißes Getränk.
    Ich fuhr bis zum sechzehnten Stock. Der Cop, der unsere Zimmer zu bewachen hatte, riss seine Augen auf, als er mich in den Baderaum wanken sah. Ich vermied es, in den Spiegel zu sehen, um mir nicht selbst fremd zu werden.
    Nach zehn Minuten stand ich gewaschen und mit trockenem Anzug, den mir Phil besorgt hatte, im Office von James Garney. Der Hotelbesitzer starrte mich aus glasigen Augen an. Sein Whiskykonsum hatte sich enorm gesteigert.
    »Ah, Sie sind es, Agent Cotton«, empfing er mich lautstark. Ich nickte nur und brummte: »Well, ich bin’s, Mister Garney. Ich hoffe, Sie sind ein standfester Whiskytrinker. Sie wissen, wir brauchen Ihre Mithilfe. Es geht um Ihr Hotel, um Ihr Leben.«
    Die wenigen Worte schienen seine Augen klarer werden zu lassen. Ich gab Phil einen Wink.
    Mein Freund zückte das Vaicom-Foto und hielt es dem Hotelbesitzer unter die Nase.
    »Kennen Sie diesen Mann, Mister Garney?«, fragte ich. »Wann und wo ist Ihnen dieser Bursche begegnet?«
    Garney nahm Phil das Bild aus der Hand und betrachtete es mit zusammengekniffenen Augen. Seine Lippen öffneten sich zu einem Spalt.
    »Well, ich kenne den Burschen ganz genau. Er hat versucht, mich vor fünf Jahren einmal ganz gehörig reinzulegen, Agent Cotton. Das ist er«, stöhnte Garney.
    »Name?«, fragte Phil.
    »Wenn ich wüsste, wie der Kerl hieß«, sagte Garney, legte das Foto vor sich auf den Tisch, und stützte seinen Kopf in die Hände.
    »Er nannte sich Bill, glaube ich«, sagte Garney langsam, »well, Bill hieß der verrückte Kerl. Yes, Crazy Bill.«
    »Was wollte er damals von Ihnen?«, forschte ich weiter.
    »Er wollte mir… etwas liefern…«, sinnierte Garney, »ein Geschäft mit alten Autos aus unserer Navy, die von Korea zurückkamen.«
    Bill Weaver hatte sich also als Gelegenheitshändler versucht, war dann wahrscheinlich gescheitert, hatte keinen Ausweg mehr gefunden und war in die Gangsterlaufbahn geraten.
    »Und Sie haben ihm keinen Wagen abgenommen?«, fragte ich.
    »No, Bill war zu teuer. Ich habe das Geschäft mit einem anderen gemacht«, antwortete Garney.
    »Kein Wunder, dass der Bursche sich jetzt an Sie erinnert, nachdem er aus dem Zuchthaus ausgebrochen ist. Wussten Sie, dass er acht Jahre Zuchthaus bekam wegen einiger Banküberfälle?«
    »No, keine Ahnung. Davon wusste ich nichts.«
    »Okay, das genügt, Mister Garney, Sie können jetzt schlafen gehen. Die nötige Bettschwere scheinen Sie ja zu haben. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, bleiben wir in Ihrem Office.«
    Garney nickte schwach. Phil geleitete den Hotelbesitzer ins Schlafzimmer und kam nach fünf Minuten zurück.
    »Hast du den Burschen eigentlich auch erkennen können, Jerry? Ihr habt doch mehrere Nahkämpfe geführt.«
    »Das haben wir«, brummte ich grimmig, »ja, es war der Kerl, den ich schon nach deiner Beschreibung im Gedächtnis hatte.«
    Nach fünf Minuten wurde ein heißer Tee mit Rum gebracht. Er wärmte mich gehörig auf.
    »Ich glaube, dass Bill Weaver inzwischen die Nase voll hat«, meinte Phil, »er wird

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