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0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

Titel: 0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsfeind nur für eine Nacht
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sehen, dass er auf noch bequemere Art an Geld kommt.«
    »No, ich bin anderer Meinung«, widersprach ich. »Wenn Bill sich was in den Kopf gesetzt hat, will er es erzwingen. Erinnere dich an die Bankeinbrüche auf Long Beach. Der Bursche hat die unglaublichsten Sachen gemacht.«
    »Aber Bills Chancen sind mehr als gering, wenn morgen früh jeder Cop ein Foto von ihm in der Tasche trägt.«
    ***
    Ich schlürfte das dritte Glas Tee mit Rum. Dann angelte ich mir das Telefon, rief die Hotelzentrale an und ließ mir eine Verbindung zu Archie Long geben. Denn ich hatte bisher noch keine Gelegenheit gehabt, mich für seine Aufmerksamkeit zu bedanken.
    Der Ruf ging hin, aber Archie Long schien außer Betrieb zu sein. Vielleicht gehörte es auch zu seinen Prinzipien, nach zehn Uhr abends nicht mehr ans Telefon zu gehen.
    Phil sah mich erwartungsvoll an. Mein Freund brannte vor Ungeduld.
    »Willst du etwa hier darauf warten, dass Weaver sich entschließt, doch endlich den Kasten in die Luft zu jagen?«, fragte er ärgerlich.
    »Ich kann verstehen, dass dir eine Ruhepause gut bekommt. Schließlich hast du heute dein Trainingsprogramm schon längst erfüllt.«
    »Das Trainingsprogramm für die ganze Woche«, erwiderte ich, »aber deinem Tatendrang sind keine Grenzen gesetzt. Lauf durch Manhattan und suche Crazy Bill. Schau in jedem Winkel nach, in jeder Straße, in jedem Stadtteil.«
    Phil tat entrüstet.
    »Du kannst dir auch die Akten raussuchen, um auf die Namen seiner früheren Komplizen zu stoßen. Aber du wirst feststellen, dass er ein Einzelgänger war. Er wird keinen Freund haben, bei dem er unterkriechen kann.«
    Ich wurde vom Schrillen des Telefons unterbrochen. Ich griff zum Hörer und meldete mich.
    »Ich verbinde«, murmelte die zaghafte Stimme des Girls in der Zentrale.
    »Hallo, Garney«, meldete sich die Stimme meines zurzeit liebsten Freundes, »du hast mir verdammt streitlustige Burschen auf den Hals gehetzt. Um ein Haar hätte der Kerl mich am Hafen umgebracht. Was sind das für Geschäftsmanieren?«, knurrte der Anrufer.
    »Well, du hast den Boten auch nicht gerade zartfühlend behandelt«, antwortete ich in der gleichen Tonart. »Schließlich ist es nicht jedermanns Vergnügen, sich von einem Güterwagen überrollen zu lassen.«
    »So ist der Bursche mit den Bucks wieder bei dir aufgetaucht? Ich hielt den Kerl für fähig, mit der Beute spurlos zu verschwinden.«
    »Ich habe die Dollarscheine inzwischen auf der Heizung zum Trocknen ausgebreitet.«
    »Well, dann pack sie wieder in den Koffer. Entweder ich habe das Geld in einer halben Stunde am Trinity Cemetery oder dein Hotel fliegt in die Luft. Es ist alles vorbereitet, Garney. Mich legst du nicht wieder herein wie damals. Erinnerst du dich noch? Du versprachst mir die fünfzig Wagen abzunehmen und anschließend ließest du mich drauf sitzen. Du sollst wenigstens wissen, wer dich um die paar Bucks erleichtert.«
    »Ah, Crazy Bill«, sagte ich gedehnt, »aber ich denke nicht daran, dir auch nur einen Cent in den Rachen zu werfen!«
    Erschrocken starrten mich Phil und die beiden Kollegen an.
    »No, du erzählst mir keine Neuigkeiten mehr, Crazy Bill«, fuhr ich fort. »Ich werde dir die Cops auf den Hals hetzen und dafür sorgen, dass du wieder hinter die Mauern des Zuchthauses zurückkehrst!«
    »Hallo, Garney, warum so leidenschaftlich! Hast du schon von meinem kleinen Urlaub gehört? Ich denke, wir können uns als alte Geschäftspartner in Ruhe unterhalten. Du kennst meine Bedingungen. 250 000 Dollar, oder dein Laden geht in die Luft.«
    »Du hast damals schon schlecht bluffen können, Bill. Auch jetzt kannst du mich nicht ins Bockshorn jagen.«
    »Du lässt es also darauf ankommen?«, fragte Weavers eiskalt. Aber ich konnte hören, dass seine Selbstsicherheit schon bröckelte. Ich war davon überzeugt, die Sache richtig angepackt zu haben.
    »Ich werde nichts unversucht lassen, dich zur Strecke zu bringen«, entgegnete ich scharf.
    »Garney, du wirst deine Worte noch bereuen«, zischte Weavers und hängte ein.
    »Ist dir das Bad nicht bekommen?«, fragte Phil leise, als ich aufgelegt hatte. »Mit diesem Gespräch ist die bisherige Arbeit völlig umsonst gewesen. Und, was glaubst du, geschieht, wenn das Hotel tatsächlich in die Luft fliegt?«
    »Es ist die einzige Möglichkeit«, sagte ich ernst. »Alles andere wäre fahrlässig und leichtsinnig gewesen. Der Bursche hat zweimal versucht, an das Geld zu kommen und den Boten kampfunfähig zu machen. Beim

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