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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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ihren Mund nur aufmachten, um sich die Zigarette zwischen die Zähne zu stecken.
    Ich gab mir keine Mühe, unsichtbar zu bleiben, als ich das Lokal verließ. Da sie nicht wussten, wo ich wohnte, war als sicher anzunehmen, dass sie mir jemanden zur Beschattung nachschickten. Ich wollte es ihm nicht so schwer machen und schlenderte ein Stück die 7. Avenue entlang.
    ***
    Als ich in die 38. Straße einbog, beschleunigte ich plötzlich meine Schritte und überquerte die Straße. In der Schaufensterscheibe eines Geschäftes sah ich eine Gestalt hinter mir an der Ecke auftauchen und ebenfalls in schnellem Schritt die Straße überqueren.
    Am Eingang zu einer Bar blieb ich stehen. Umständlich holte ich das Portemonnaie aus der Tasche, zählte nach und srteckte es langsam wieder ein. Dann wandte ich mich ab und ging zur nächsten Querstraße weiter.
    Es sollte so aussehen, als hätte ich nicht mehr genügend Geld für einen Whisky.
    Als ich um die Ecke gebogen war, machte ich ein paar lange Schritte und drückte mich dann in einen Hauseingang. Die Straßenlampen waren hell genug, um ein bekanntes Gesicht aus zehn Meter Entfernung zu erkennen.
    Ich zählte leise bis zwanzig, dann trat ich vor. Es war der eine der Schweiger, der mitten auf dem Gehsteig stand und angestrengt in die Richtung starrte, in der er mich vermutete.
    Als ich in sein Blickfeld trat, drehte er sich herum.
    »Hallo, Buddy«, sagte ich. »Mir scheint, du verpasst dein Pokerspiel.«
    Er warf die Kippe weg und kam auf mich zu.
    »No, ich bin zu müde, wollte gerade heimgehen. Kommst du ein Stück mit? Ich wohne 112. West.«
    »Okay, warum nicht?«
    »Nehmen wir ein Taxi«, schlug er vor.
    »Eingeladen oder aufgefordert?«, grinste ich, »bin nämlich mächtig pleite.«
    »Okay, geht auf Spesen.«
    »Und wer zahlt die? Etwa Shore?«
    »Scheinst ja schon ganz gut informiert zu sein, Jerry. Aber so menschenfreundlich ist Shore auch nicht.«
    Er stoppte ein Yellow Cab, das langsam um die Ecke kam und unbesetzt war. Wir stiegen in den Fond, und mein Begleiter gab die 105. Straße als Adresse an.
    »Wo wohnst du?«, fragte er mich.
    »Vorläufig bei einem Kollegen in der Nähe des Hudson«, sagte ich ausweichend, »ich suche mir erst noch eine Bude.«
    Während mein Blick über die linke Tür glitt, der ich am nächsten saß, wurde ich stutzig. Der Griff für die Türentriegelung fehlte.
    Ich wandte mich nach rechts, um festzustellen, ob der andere Türgriff auch fehlte.
    Schräg in die Ecke gelehnt, saß mein »Kollege«, und hielt eine matt glänzende Pistole auf den Knien.
    Der Lauf zeigte mir mitten ins Gesicht.
    »Was soll der faule Witz?«, sagte ich nach einer Minute des Schweigens. »Übergeschnappt?«
    Aus den Augenwinkeln versuchte ich festzustellen, ob der Fahrer etwas merkte. Doch der blickte stur auf die Fahrbahn. Die Glasscheibe zwischen ihm und uns war geschlossen.
    »Keine Aufregung, nur eine Sicherheitsmaßnahme«, sagte er eiskalt und hob die Waffe etwas. »Wir fahren jetzt zu mir, und du wirst mir ein paar Fragen beantworten, kapiert?«
    Die Feststellung klang so endgültig, dass sich eine Antwort darauf erübrigte.
    ***
    Nach zehn Minuten Fahrt stiegen wir aus. Als mein Beschützer nicht einmal zahlte, kapierte ich. Der Taxifahrer war eingeweiht oder gehörte sogar zu der Gang. Darum also die fehlenden Griffe. Selbst wenn ich es hätte riskieren wollen, auszusteigen, war mir jede Möglichkeit genommen.
    »Schön drei Schritte vor mir, links herum und geradeaus, bis ich halt sage. Im Übrigen tu so, als sei nichts geschehen, wenn dir deine Haut etwas wert ist.«
    Ich gehorchte und schlenderte vor ihm her. Die Gegend lag wie ausgestorben da. Mietskasernen rechts und links, ab und zu ein Wagen, der durch die schlecht erleuchtete Straße rollte.
    Wir befanden uns in der 105. Straße. Obwohl der Kerl behauptet hatte, in der 112. zu wohnen.
    Hatte er gelogen oder gingen wir gar nicht zu ihm? Dann wurde es Zeit, etwas zu unternehmen, Meine Smith & Wesson hatte ich leider nicht bei mir.
    Als plötzlich vor mir eine Gestalt auftauchte, glaubte ich, eine Chance zu haben. Leise vor sich hinpfeifend und mit etwas torkelndem Gang, kam mir der Mann über den Weg gelaufen. Ich musste stoppen, um ihn nicht umzurennen.
    Mein Begleiter holte zwei Schritte auf. Er stand jetzt dicht hinter mir, die Pistole in der rechten Hand, wie ich an dein schwachen Schatten sah, der durch eine Hauslampe hervorgerufen wurde.
    Aus dem Stand wirbelte ich herum und fegte ihm mit

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