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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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sodass ich sowohl die Länge als auch die Himmelsrichtung erkennen konnte, in die das Mikrofon zeigte.
    Als ich die vorausberechnete Länge hatte abgleiten lassen, klemmte ich das Türchen wieder zu, nachdem ich alles eingestellt hatte.
    Jetzt brauchte ich mir nur noch den Kopfhörer aufzusetzen, und darauf zu warten, dass Shore sich regte.
    Ein kleines Walkie-Talkie stellte die Verbindung zu Phil her, der im Wagen wartete.
    Eine Stunde lang passierte gar nichts! Dann aber wurde es lebendig.
    Zuerst lief eine halbe Stunde ein. Wasserhahn, danach wurde das Radio angedreht und eine Kaffeemaschine surrte.
    Aus diesen Geräuschen war ersichtlich, dass Shore soeben erst aufgestanden war. Ich regelte den Verstärker auf beste Wiedergabe und wartete weiter.
    Shore musste noch mitten beim Frühstücken sein, da schrillte bei ihm das Telefon. Er nahm ab und brummte ein undeutliches ,Hallo’.
    Eine Weile schien er nur zuzuhören, dann explodierte er. Es dauerte nur Sekunden, bis ich wusste, wen er an der Strippe hatte.
    Es müsste mein unfreundlicher Begleiter von gestern Abend sein, den mir Shore nachgeschickt hatte.
    Aus den Komplimenten, die Shore wahllos verteilte, war der Grad seines Zornes abzulesen. Er war dicht vor dem Überkochen.
    »Und jetzt? Wo steckt der Kerl?«, bellte er.
    »Keine Ahnung, Boss. Die Cops haben ihn kassiert, aber ich konnte schlecht danach fragen, wohin sie ihn bringen.«
    Nach einer Minute des Schweigens bestellte Shore den Killer zum North River. Dort, in einem Stehausschank, wollte er ihn in einer halben Stunde treffen.
    Als er auflegte, schaltete ich mein Funksprechgerät ein.
    »Hier Wetterfrosch, bitte melden«, sprach ich in die Muschel. Auf Anhieb meldete sich Phil.
    »Mach dich sofort auf den Weg zum West Side Express, die Vögel haben dort Wildwechsel.«
    Ich gab noch den genauen Treffpunkt durch, dann packte ich meine Sachen zusammen.
    Erst als ich sicher war, dass Shore die Wohnung verlassen hatte, benutzte ich die Treppe. Ich durfte ihm auf keinen Fall hier begegnen.
    Phil hatte den Wagen wie verabredet stehen lassen. In der Gegend des North River sprach sich die Ankunft eines Polizeiautos mit Lichtgeschwindigkeit herum.
    ***
    Ich verstaute die Werkzeugtasche und setzte den Wagen langsam in Bewegung. Im Schritttempo fuhr ich den West Broadway entlang und blieb auf Höhe der Fulton Street stehen. Von hier aus war ich notfalls schnell zur Unterstützung da, ohne vorher aufzufallen.
    Nach einer weiteren halben Stunde knackte es im Empfänger. Hastig gab Phil mir durch, dass der Gangster auf dem Weg zum Hudson River sei. Er hatte von Shore den Auftrag bekommen, herauszufinden, wo ich meinen Unterschlupf hatte.
    »Okay, bleib du dem Dicken auf den Fersen, ich hänge mich an meinen speziellen Freund«, sagte ich in das Mikrofon.
    Phil gab mir noch die Taxinummer durch, dann setzte ich Sonnenbrille und Schirmmütze auf und reihte mich in den Verkehr ein.
    Nach fünf Minuten überholte mich das Taxi, in dem der Bursche saß. Den Hut in die Stirn gedrückt, klebte er im Fond wie ein Stück Kaugummi.
    Einen Wagen ließ ich zwischen dem Taxi und mir. So folgte ich ihm bis zum Cathedral Parkway. Dort ließ er halten, zahlte und stieg aus.
    Ich fuhr vorbei und parkte vor einem Lastwagen, der meinen Wagen verbarg.
    Ecke Henry Hudson Parkway und Cathedral Parkway, befand sich ein Biergarten, der Tag und Nacht geöffnet war. Hier war der Treffpunkt kleiner Gauner und solcher Leute, die für ein Helles zwei brauchbare Tipps anboten.
    Brauchbar für Leute, die dringend Bargeld benötigten und keine Lust hatten, es ehrlich zu verdienen.
    Ich wollte es ihm nicht zu schwer machen. Die Hände rieb ich noch am Reifen mit etwas Dreck ein, um eher nach Hafenarbeiter auszusehen. Dann schlenderte ich in das Lokal, nachdem ich die Sonnenbrille wieder eingesteckt hatte.
    In einem verschossenen Jackett und mit traurig herunterhängender Krempe stand er an der Theke und drehte mir den Rücken zu. Trotz des Glasspiegels im Gläserschrank konnte er mich nicht sehen, da ich mich seitlich näherte.
    Er hatte einen Schnapsbruder neben sich, der begehrlich auf die vielen Flaschen starrte, und der versuchte, ihn auszuquetschen.
    »Gib dir keine Mühe, Buddy, der weiß doch nichts«, sagte ich gedehnt und stand direkt neben ihm. Er zuckte zusammen und fuhr herum.
    »Mit dir habe ich noch abzurechnen«, sagte ich mit gespieltem Ärger, »so geht man nicht mit guten Freunden um.«
    »Tut mir leid wegen gestern Abend, ich

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