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0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

Titel: 0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tausend und mehr seichte Arme zu haben, die mich überall festhalten wollten, doch an Aufgabe dachte ich nicht. Irgendwie schaffte ich es auch, mich am Wannenrand festzuhalten.
    Wie schon zuvor bei dem lebenden Toten streckte sich mir ebenfalls die Hand entgegen.
    Es war die gleiche.
    Schmal, fast zart, dennoch kräftig und mit langen violetten Fingernägeln.
    Etwas in meinem Kopf drehte sich. Ich begann zu überlegen, denn ich hatte irgendwo die Hand und die Nägel schon einmal gesehen.
    Nicht erst, als der Zombie aus dem Wasser gezogen wurde, schon vorher waren mir die Hände aufgefallen, nur kam ich nicht mehr darauf, aber ich war in einer Situation, wo ich jede Hilfe annahm, aus diesem Grunde ergriff ich auch die Hand und spürte, wie sich deren Finger um mein rechtes Gelenk klammerten und eisern festhielten.
    So konnte ich aus der Wanne steigen.
    Das Wasser rann an meinem Körper herab. Es lief in öligen Bahnen. Ich fror im ersten Augenblick, bis ich wieder in die dichten Schwaden eintauchte, die mich wie Gewänder einhüllten, so daß die Gänsehaut verschwand.
    Für einen Augenblick dachte ich daran, daß ich meinem Helfer nackt gegenüberstand, aber es machte mir nicht einmal etwas aus.
    Im Gegenteil. Auf eine gewisse Art und Weise empfand ich dies sogar als normal, und die Erwartung in meinem Innern stieg wieder an. Ich freute mich auf die nächsten Stunden, vielleicht auch nur Minuten, jedenfalls sorgte die Droge dafür, daß mein Denken allein um dieses Thema kreiste.
    Mein Helfer sagte nichts. Er gab mir durch seine Handbewegung jedoch zu verstehen, daß ich auf ihn zukommen sollte, und das tat ich auch. Behutsam näherte ich mich ihm, und aus dem Nebel schälte sich allmählich die Gestalt hervor.
    Es war eine Frau. Und zwar die Frau, die ich in meinen Drogenträumen gesehen und sie fast für ein Trugbild gehalten hatte.
    Aber sie war echt, flüsterte noch einmal meinen Namen, und ich fragte automatisch nach ihrem.
    »Ich bin Moira…«
    Damit konnte ich nicht viel anfangen. Oder doch, denn sie redete weiter mit ihrer rauchigen lockenden Stimme. »Erinnerst du dich nicht? Ich habe dich geweckt. Ich stand an deinem Bett, als du aus der tiefen Ohnmacht erwachtest…«
    Erst jetzt wußte ich Bescheid. Natürlich, es war die schöne Moira, die Frau mit der kaffeebraunen Haut, dem sinnlichen Mund und dem rabenschwarzen Lockenhaar.
    Sie hatte sich nicht umgezogen. Ich ließ meine Blicke über ihren entblößten Oberkörper wandern, sah die langen Beine mit den festen Schenkeln und auch das bis zum Boden reichende Leinentuch, das ihre hochhackigen Schuhe umschmeichelte.
    Sie zog mich zu sich heran.
    Ich ließ es geschehen.
    Unsere Körper berührten sich. Ihr Gesicht verschwamm, wir verständigten uns durch Blicke, ich spürte den Druck ihrer festen Brüste auf meinem Oberkörper und das Verlangen in mir.
    Dann schlang sie ihre Arme um meinen Nacken. Geschickt bewegte sie ihre Finger und begann mich zu streicheln, während ihre Lippen über meine Wangen glitten.
    Da vernahm ich die gehauchten Worte, die mir in meinem Verlangen entgegenkamen.
    »Ich werde jetzt mit dir schlafen, John…«
    ***
    Fast unmerklich hatte sich die gesamte Atmosphäre verändert.
    Nicht nur auf der Bühne war das Licht erloschen, auch in den übrigen Räumen herrschte nicht mehr die gleiche Helligkeit wie vor dem Trommelklang. Die Lampions glühten nicht mehr, nur an strategisch wichtigen Stellen blieben Scheinwerfer eingeschaltet, die ihre Lichtstreifen nur auf ganz bestimmte Punkte konzentrierten.
    Es war die Ruhe vor dem Sturm, das spürte jeder Besucher, ohne selbst darüber zu sprechen. Automatisch senkten die Leute ihre Stimmen bei ihren Unterhaltungen zu einem Flüstern. Auch Suko und Shao redeten nur noch leise miteinander, und alle Gespräche wurden vom Klang der Voodoo-Trommeln untermalt.
    Diejenigen Menschen, die vor der Bühne gestanden und die Neuigkeiten direkt mitbekommen hatten, verließen ihre Plätze nicht. Sie blieben dort, da sie aus erster Quelle erfahren wollten, wie der Voodoo-Zauber funktionierte.
    Fast alle hatten darüber gelesen oder davon gehört. Besonders in der letzten Zeit war Voodoo wieder »in«. Selbst seriöse Zeitungen hatten sich mit diesem Thema ernsthaft beschäftigt und stellten sich nicht mehr arrogant darüber, wie sie es früher getan hatten.
    Die Macher der Ausstellung hatten diesen Trend genau erkannt und lagen auch richtig, denn keiner der Zuschauer, die nahe der Bühne standen, traf

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