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0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

Titel: 0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bühne standen.
    Zudem steigerte sich die Lautstärke der Trommeln. Es war so, als wollten sie ein kleines Finale einläuten.
    Suko und Shao standen ziemlich weit weg, dafür hörten sie den Kommentar einer aufgeregten Frau, die leise zu ihrem Mann sagte:
    »Meine Güte, das sind Särge!«
    Sie hatte sich nicht getäuscht. Es waren in der Tat drei pechschwarze Särge, die aus der Tiefe unter der Bühne hochgeschoben worden waren, und nicht nur Suko und Shao rann ein Schauer über den Rücken.
    »Die meinen es ernst«, hauchte die Chinesin.
    »Das Gefühl habe ich allmählich auch.«
    »Und was tun wir?«
    »Wir schauen uns die ganze Sache mal aus der Nähe an.«
    »Willst du auf die Bühne?«
    »Ja«, erwiderte Suko leise. »Aber nicht so und auf die Art, wie du es dir vielleicht vorgestellt hast.«
    »Ich habe mir gar nichts vorgestellt.«
    »Dann versuchen wir, die Rückseite zu erforschen. Die scheint mir interessanter zu sein. Außerdem vermisse ich unseren Freund, den Muskelmann und Tarzan-Verschnitt.«
    »Ich bin froh, daß ich ihn nicht sehe.«
    »Hoffentlich bleibt das so.«
    Bei ihrem letzten Gespräch hatten sie sich bereits vom Pulk der Zuschauer entfernt. Sie bemerkten noch, daß sich der Ansager wieder blicken ließ und er die Bühne mit langsamen und gleichzeitig lautlosen Schritten betrat, wobei er wieder das Mikrofon festhielt, jetzt aber nicht laut seine Erklärungen abgab, sondern sie in das Mikro hineinflüsterte. Trotzdem übertönte er die Trommeln.
    »Wir nähern uns allmählich dem Höhepunkt der Voodoo-Magie. Drei Särge sind aufgefahren worden. Drei, in denen drei Tote liegen. Aber, ich frage Sie, liebe Gäste, sind diese Leichen tatsächlich tot? Oder leben sie? Wenn ja, dann haben wir es mit lebenden Toten zu tun, denen man den Namen Zombies gegeben hat.«
    »Der versteht es!« hauchte Shao.
    Suko gab ihr recht. »Ich wünsche mir nur, daß seine Voraussagen nicht eintreffen.«
    Der Ansager hatte den Auftrag, die Menschen in Stimmung zu bringen und sie vorzubereiten. Wahrscheinlich würde er noch eine Weile reden, wobei sich Suko fragte, ob dies tatsächlich so touristenwirksam war, wenn man die zukünftigen Gäste in Angst und Schrecken versetzte.
    Aber das mußten die Macher wissen, sein Problem war es nicht.
    Wie kleine Inseln standen die Stände in der Düsternis des übrigen Raumes. Hier und da brannte eine Lampe, die nur soviel Licht gab, daß niemand irgendwo gegen lief.
    Suko und Shao wurden nur wenig beachtet. Die Gäste waren von den Ereignissen zu sehr abgelenkt, und so konnten die beiden einen Bogen schlagen und dorthin gelangen, wo ein hellrotes Seil eine Absperrung markierte. Es war mehr ein symbolisches Hindernis, denn mit einem großen Schritt konnte es leicht überwunden werden, was Suko und Shao auch gelang. Sie gingen hinter einem viereckigen Pfeiler in Deckung.
    Vorsichtig schauten sie zurück in den Ausstellungsraum, wo man ihr Verschwinden nicht bemerkt hatte.
    »Weiter!« flüsterte die Chinesin und strich eine Haarsträhne nach hinten. Auch Shao war von einem gewissen Fieber gepackt worden.
    Noch wußte niemand, was vor ihnen lag und in welch höllischen Kreislauf sie hineingeraten konnten.
    Fast in Reichweite befand sich die Mauer. Und dort hatte Suko eine schmale Tür entdeckt. Er wies mit dem Daumen dorthin.
    Shao nickte. »Bist du sicher, daß es dort…?«
    »Wir werden es herausfinden.« Er ging vor, Shao blieb dicht hinter ihm, und Suko nickte beruhigend, als er feststellte, daß die Tür nicht verschlossen war.
    »Das kann auch der Weg gewesen sein, den dieser Gorilla genommen hat«, hauchte Shao.
    »Wahrscheinlich.«
    »Dann sei auf der Hut!«
    Suko verkniff sich die folgende Antwort. Er war froh, daß sich die Tür lautlos nach innen drücken ließ und sie ebenso lautlos in den Gang dahinter tauchen konnten.
    Shao folgte und schloß die Tür hinter sich. Mit angehaltenem Atem blieben sie zunächst einmal stehen. Auch hier erreichte sie der Klang der Trommeln, jedoch etwas gedämpfter, weil er jetzt aus einer anderen Richtung heranwehte.
    Es war kein typischer Bühnengang, der sie aufgenommen hatte.
    Dazu war alles zu künstlich, weil man die Bühne einfach aufgestellt hatte. Wenn Abtrennungen vorhanden waren, wie links von ihnen, bestanden sie aus Kunststoff oder fester Pappe.
    Sie mußten sich rechts halten.
    Beide befanden sich in einem regelrechten Labyrinth von künstlichen Gängen. Nur spärlich erleuchtet von nackten Glühbirnen, die unter der Decke

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