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0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

Titel: 0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Klauen zu und mich gleichzeitig in die Tiefe, so daß das Wasser über mir zusammenschwappte. Ich hielt die Augen offen und hatte das Gefühl, in ein Grab einzutreten.
    Die Hände waren wie eine Klammer. Der wie ein alles zerstörende Druck. Das Leben sollte mir genommen werden, und meine Angst steigerte sich noch. Sie war wie ein Gespinst, das mich umfing, mich zum Schreien bringen wollte, doch ich riß mich ungemein hart zusammen und preßte die Lippen fest aufeinander.
    Wie lange würde ich noch leben?
    Fünf Sekunden, acht, vielleicht zehn?
    Es dauert immer seine Zeit, bis der Lebensfaden eines Menschen endgültig reißt, doch zuvor kam die wilde, furchtbare Angst, die auch mich nicht ausließ, doch von mir nicht so stark wahrgenommen wurde, weil ich unter Drogen stand.
    Mir ging es sogar gut, denn ich bekam Luft…
    Wieso?
    Ich hörte mich atmen und stöhnen. Es rann aus den Haaren über mein Gesicht in den endlich offenen Mund, der nicht voll Wasser stand, obwohl es in dieser Tiefe doch so hätte sein müssen.
    Durch ein leichtes Bewegen des Kopfes schüttelte ich einige Tropfen ab und riß die Augen auf.
    Der Zombie war noch da! Er schwamm außerhalb meiner Reichweite. Mit kurzen, abgehackt wirkenden Bewegungen wälzte er sich förmlich voran. Seine Arme arbeiteten wie Paddel.
    Ich schnappte noch immer nach Luft und gab würgende Geräusche von mir. Das Haar hing mir naß in die Stirn. Einige Strähnen trafen meine Augen, ich wischte sie zur Seite, hatte wieder das Gefühl, mich übergeben zu müssen und nahm erneut den so einschmeichelnden, süßlichen Geruch des Wassers wahr.
    Was war geschehen?
    Ich kannte den Grund nicht, weshalb mich der Untote so plötzlich losgelassen hatte, ich wußte nur, daß ich noch lebte und einem furchtbaren Schicksal entkommen war.
    Mühsam schob ich mich an der Innenwand der Wanne wieder etwas höher. Wenn die Wirkung der Droge nicht gewesen wäre, hätte ich einen klaren Gedanken fassen können, so aber mußte ich kämpfen, um die Stellung, die ich einmal eingenommen hatte, zu bewahren. Während ich meinen rechten Arm aus dem Wasser hob, merkte ich erst, wie schwer mir dies fiel. Als würden wahre Tonnenlasten an ihm hängen. Ich fühlte mich erschöpft, ermattet, ausgelaugt, aber von einem inneren Feuer erfaßt, das durch meine Adern jagte und mich trotzdem irgendwie aufputschte.
    Der Zombie verließ die Wanne.
    Mit seinen für ihn so typischen Bewegungen kletterte er langsam ins Freie. Er hatte die Arme vorgestreckt, suchte irgendwo Halt, fand ihn nicht, rutschte wieder ab, klatschte zurück, wurde erneut überspült und von weiteren rötlich schimmernden Dunstschwaden umfangen, die aus für mich unsichtbaren Quellen kamen.
    Der zweite Versuch klappte nicht besser. Daß er es trotzdem schaffte, lag an der Hand und an dem Arm, der sich plötzlich aus dem Schwadenwall hervorschob und in mein Blickfeld geriet.
    Es war ein schmaler Arm. Dunkelhäutig, nicht sehr muskulös und dennoch voller Kraft steckend wie auch die Finger, die die Hand des Zombies umfaßten und den halbverwesten Körper in die Höhe zogen, damit er die Wanne verlassen konnte.
    Ich schaute dabei zu. In meiner passiven Rolle blieb mir nichts anderes übrig. Der rötliche Nebel hatte sich an der Stelle verdichtet, aus der die Hand geschoben worden war. Dort genau ging der andere auch hin. Der Zombie tauchte wie ein Phantom ein.
    Ich sah noch seinen Rücken und dann die Schwaden, die lautlos die Gestalt umspielten, als sie wieder eintauchten in eine Welt, die ich nicht verstehen konnte.
    Natürlich dachte ich über den geheimnisvollen Helfer nach. Im Moment sah ich ihn nicht, blieb in der Wanne hocken und atmete etwas befreiter, da der lebensbedrohende Druck von mir genommen worden war.
    Jemand hatte mich gerettet. Ich überlegte, wer das gewesen sein könnte. Leider hatte ich nicht mehr von dieser Gestalt gesehen, aber ich vernahm das leise Tappen von Füßen, als sich eine Person dem Rand der Wanne näherte.
    »Komm hoch, John…« lockte die rauchige Stimme. Sie besaß das Timbre, das Männer schwach machen konnte. Auch mir ging sie unter die Haut, und ich wunderte mich darüber, daß ich mich von dieser Stimme anmachen ließ. Das glich schon einer Vorfreude auf kommende Genüsse.
    Außerdem kannte die Sprecherin meinen Namen. Darüber dachte ich nicht weiter nach, weil ich der Aufforderung unbedingt Folge leisten wollte. Es war nicht einfach für mich, in die Höhe zu kommen. Das Wasser schien plötzlich

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