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0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

Titel: 0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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baumelten, aber sie sahen auch einen Vorhang, der sich, nur wenige Schritte von ihnen entfernt, im Luftzug bewegte und seine Falten wie Wellen laufen ließ.
    »Da ist nicht die Bühne«, hauchte Shao.
    »Das meine ich auch.«
    »Willst du nachschauen?«
    »Sicher.«
    Suko war schon vorgegangen und suchte nach einer Stelle, wo es einen Durchgang im Vorhang gab, durch die beide schlüpfen konnten. Suko griff in mehrere Falten, aber er hatte kein Glück. Die Lücke fand er leider nicht sofort.
    Plötzlich sprach Shao ihn an. »Hör mal auf, ich habe etwas gehört!«
    »Was?« Suko drehte sich um. Er sah seine Partnerin in einer angespannten Haltung stehen, den Kopf ein wenig vorgestellt. So sah ein Mensch aus, wenn er lauschte.
    »Was war es denn?«
    Shao verzog den Mund. »Ein heiseres, irgendwie gefährlich wirkendes Fauchen.«
    »Du hast es nicht erkannt?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Aber es war vorhanden?«
    »Sicher.«
    Auch Suko suchte nicht mehr weiter. Und er hörte das leise Fauchen ebenfalls. Jedoch immer noch so laut, daß es das Trommeln übertönte. Er fuhr herum.
    Shao erschrak, trat einen Schritt zurück, und das genau war ihr Fehler.
    Plötzlich zuckte sie zusammen. Ihre Gesichtszüge vereisten, das Blut floh aus den Adern, und sie hörte plötzlich das Fauchen dicht an ihrem Ohr, während sie auf ihrem Rücken den Druck der Krallen verspürte, die den Stoff der dünnen Jacke aufrissen.
    Rechts neben ihrem Kopf schaute ein zweiter hervor, und der hatte das Maul geöffnet.
    Es war der Schädel eines Gepards!
    ***
    Ich sollte Moira lieben, das hatte sie mir selbst erklärt, und ich war bereit dazu.
    Nein, einen Traum hatte ich nicht erlebt, auch wenn ich mir manchmal wie ein Träumer vorkam.
    Ich war mit Moira gegangen und kam mir dabei vor wie ein Lakai, der seiner Herrin willig folgte. Mir fiel ein, daß dieser Oganda die Frau mit Herrin angeredet hatte.
    Ja, sie war hier die Herrin.
    Wärme umgab uns. Zudem rotes Licht, das mir wie ein Schleier vorkam, der meine Blöße verdeckte.
    Ich wußte nicht, wo wir uns befanden und welche Räumlichkeiten es noch in der unmittelbaren Umgebung gab. Ich ließ mich willig führen und fieberte dem großen Ereignis entgegen.
    Daß einige Zeit vergangen war, bis wir den Raum erreichten, nahm ich wie selbstverständlich hin. Dann aber machte ich große Augen, die Pracht des Zimmers beeindruckte mich sehr.
    Der Raum paßte zu dieser Königin oder Herrin. Man konnte die Einrichtung als schwellend bezeichnen. Kostbare Vorhänge schwangen mit ihren Säumen über dem Boden oder wehten hinter einem mit dicken Polstern belegten Diwan her, der einem orientalischen Liebeslager glich, auf dem man alle Freuden des Himmels und der Erde empfangen konnte.
    Verteilt auf dem Boden standen Sitzkissen. Ich sah einen sehr niedrigen Tisch, dessen Platte mit goldfarbenen Intarsien belegt war.
    Das alles erinnerte mich an ein Märchen aus Tausend-und-einer-Nacht, wobei mir die dunkelhaarige Moira vorkam wie die berühmte Königin von Saba, die einstmals den großen, weisen Salomon verführt hatte.
    Mir würde es ähnlich ergehen…
    Der Diwan war unser Ziel. Die Hand der Frau rutschte aus der meinen. Neben einer Lampe blieb sie stehen. Es war ein hoher, rot angemalter Glastrichter, dessen Licht über den Diwan streute, der zu unserem Liebeslager werden sollte.
    Sie blieb neben dem Diwan stehen und deutete auf die Kissen.
    »Bitte sehr, ich warte…«
    Obwohl die Lockung in ihrer Stimme mitschwang, zögerte ich. Irgend etwas blitzte in meinem Innern plötzlich auf. Es war zu vergleichen mit einem Warnschuß, und eine Stimme riet mir, es nicht zu tun. Ich fühlte mich gleichzeitig so anders und schämte mich meiner Nacktheit, aber nur kurze Zeit, weil die Wirkung der Droge mir noch einmal sämtliche Hemmungen aus dem Weg räumte.
    Und noch etwas kam hinzu.
    Die Augen der Frau, die ebenso lockten wie der sinnliche Mund, den sie zu einem Lächeln verzogen hatte. Und sie fragte mich:
    »Weshalb zögerst du?«
    Ich schaute ihr in die Augen, ließ mich von diesem Blick bannen und reagierte wie ein Automat.
    »Ja, ja, ich will…«
    »Das Lager wartet…«
    Ich schritt auf den Diwan zu.
    Von Dankbarkeit wollte ich nicht reden, aber es hätte schlimmer kommen können. Diese Frau neben dem Diwan stellte die Verlockung dar, die schon die Stammutter Eva so interessant für Adam gemacht hatte.
    Auch ich fühlte mich wie Adam, ließ mich auf die Seidenkissen des Diwans rücklings fallen und hatte das

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