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0396 - Leonardos Zauberbuch

0396 - Leonardos Zauberbuch

Titel: 0396 - Leonardos Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zwischen Bergamo und Brescia explodiert und ausgebrannt war und Gambino das unmöglich überlebt haben konnte, war für Terzotti nicht beruhigend.
    »So wollte ich es nicht«, sagte er. »Entweder hat Gambino die Polizisten geleimt und lebt immer noch, oder das Buch ist mit ihm im Wagen verbrannt. Beides ist nicht gut. Wir sollten davon ausgehen, daß Gambino noch lebt. Das Buch weiß sich zu schützen, denke ich. Wir müssen es zurückbekommen. Sein Verlust wäre furchtbar für die Sekte. Du wirst die Suchmeldungen nicht zurückziehen. Laß lieber noch ein wenig länger nach unserem abtrünnigen Freund fahnden…«
    ***
    Am frühen Morgen erwachte Teri in ihrem Hotelzimmer, weil die Sonne durchs Fenster genau auf ihr Gesicht schien.
    Sie hatte in der Nacht tatsächlich ein Zimmer erhalten und sich sofort zurückgezogen. Daß es zur Ostseite gelegen war, merkte sie erst jetzt und erkannte auch ihren Fehler, die Klappläden nicht geschlossen zu haben.
    Aber nun war sie schon mal wach und konnte auch aktiv bleiben. Sie fühlte sich relativ frisch. Von den Anstrengungen, die die zeitlosen Sprünge der vergangenen Nachtstunden ihr bereitet hatten, war nicht mehr sehr viel zu bemerken.
    Sie erfrischte sich, kleidete sich an und begab sich in den Frühstücksraum. Sie war der erste Hotelgast, der sich über Brötchen, Ei und Milchkaffee hermachte. Es fiel zwar bei weitem nicht so reichhaltig aus, wie sie es von den Leitners her gewohnt war, aber danach fühlte sie sich schon wesentlich wohler.
    Sie rief sich wieder in Erinnerung, was sich eigentlich abgespielt hatte.
    Merlins Macht und Leonardos Zauber rufen Zamorras Amulett!
    Sie hatte spontan, fast blindlings reagiert, als sie Merlins Macht und Leonardos Zauber fühlte. Die Macht des Silbermondes, vermischt mit dem Zauber der Hölle. Eine Unmöglichkeit, ein Paradoxon. Beides zusammen vertrug sich doch nicht, und doch war es geschehen.
    Wer dahintersteckte, wußte sie nicht. Sie hatte zwei Männer erlebt, die sich bekämpften, ohne zu wissen, wer sie waren, wie sie sie einzustufen hatte. Ihr war nur klar, daß jemand auf eine äußerst ungewöhnliche Weise versucht hatte, an Zamorras Amulett zu gelangen.
    Das dürfte ihm kaum gelungen sein. Zamorra hatte es noch nicht wieder aktiviert, also konnte es auch auf keine Art von Ruf oder Beschwörung reagieren. Das war einfach unmöglich. Von daher war es nicht so dringlich, daß Teri der Sache nachging. Warum sollte sie jemandem nachjagen, der ohnehin versagen mußte? - Sie übersah dabei, daß hier ein Zauber angewandt worden war, der von Leonardo deMontagne selbst stammte. Sie konnte es nicht ahnen und es daher auch nicht in ihre Überlegungen mit einbeziehen. Sonst hätte sie vielleicht ganz anders reagiert. Aber so war sie der Ansicht, daß das Amulett nach wie vor in abgeschaltetem Zustand bei Zamorra sein müßte.
    Wichtiger war ihr dagegen, daß jemand Silbermond-Magie benutzt und verändert hatte, der selbst nichts mit dem Silbermond zu tun haben konnte. Den mußte sie finden und daran hindern, sein Experiment zu wiederholen. Es durfte einfach nicht sein.
    An der Rezeption ließ sie sich eine Karte von Milano und Umgebung aushändigen, breitete sie aus und suchte darauf die Stelle, an denen sie in der Nacht gewesen war. Sie konnte die verchiedenen Sprungpunkte zwar nicht ganz exakt lokalisieren, aber immerhin einige Stellen grob festlegen, in deren Nähe sie gewesen sein mußte. Sie versuchte, sich an Richtungen und Entfernungen zu erinnern.
    Sie fand ein größeres Gelände, auf dem Bauwerke eingezeichnet waren. Aus dieser Richtung hatte sie die Silhouette der Stadt gesehen, wenn sie anhand der Karte deren Häuserfronten richtig deutete, und das war dann auch die einzige Stelle, an der sie beim zweiten Mal angekommen sein konnte. Sie war vielleicht hundert, zweihundert Meter versetzt angekommen. Mitten auf einem verlassenen Fabrikgelände.
    Vorher mußte sie also außerhalb dieses Geländes gewesen sein, nur wunderte sie sich, daß sie es da nicht gesehen hatte. Aber vielleicht war es hinter Bäumen und Sträuchern versteckt gewesen. Immerhin war es Nacht.
    Sie fragte den Mann hinter der Rezeption nach diesen Bauwerken.
    »Ach, das war mal eine Firma, die Maschinen baute. Waschmaschinen und Herde und irgend so etwas, signorina. Aber schon vor Jahren ging sie in Konkurs. Seitdem liegen die Bauten leer da. Niemand kümmert sich darum. Die Fabrik sollte schon ein paarmal abgerissen oder verkauft oder neu bezogen werden,

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