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0396 - Mord-Marionetten

0396 - Mord-Marionetten

Titel: 0396 - Mord-Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Person, die man auf die Liste gesetzt hat. Die Puppen werden magisch beeinflusst, um sie anschließend mit irgendwelchen Nadeln zu verletzen, damit sich die Schmerzen auf die Person übertragen, die der Puppe nachgebildet worden ist.«
    »Alles klar, Herr Doktor. Fragen wir Moira, wie sie persönlich zu Puppen steht.«
    »Und darauf freue ich mich schon.«
    Wir beide wussten, wo die Frau untergebracht war. So ohne weiteres konnten wir den Trakt nicht betreten. Einige Kontrollen mussten wir über uns ergehen lassen, bis wir schließlich bei einem Uniformierten landeten, der sich als Tageschef ausgab.
    Es war ein Sergeant, der uns anschaute wie zwei Fremde und knurrig nach den Wünschen fragte.
    »Wir möchten mit Moira Cargal reden.«
    Der Mann hob die Augenbrauen. »Weshalb?«
    »Das brauchen wir Ihnen nicht zu sagen.«
    »Sie ist nicht da.«
    »Und wo können wir sie finden?«
    »Kollegen verhören sie.«
    »Wer?«, fragte ich.
    Der Sergeant nannte mir einen Namen, den ich kannte. Ich rief den Kollegen im Verhörzimmer an, und diesmal wurde abgehoben.
    »Ach, Sie sind es, Sinclair. Habe ich mir gedacht. Wollen Sie kommen und zuhören oder…?«
    »Nein, lassen Sie die Dame wieder in die Zelle zurückbringen.«
    »Und dann?«
    »Kümmere ich mich um sie.«
    Er lachte in den Hörer. »Sie glauben gar nicht, wie wohl mir jetzt ist. Mag sie noch so ein Rasseweib sein, mir jedenfalls ist sie nicht geheuer. Doch Sie sind es ja gewohnt, sich mit solchen Dingen herumzuschlagen.«
    »So ähnlich.«
    »Ich lasse sie wieder in die Zelle bringen. Eines will ich Ihnen noch sagen. Aus ihr haben wir nichts herausbekommen. Die schweigt, grinst uns an und hält uns ansonsten für Idioten, wie mir scheint.«
    »Haben Sie das Gefühl, dass sie mehr weiß?«
    »Und ob.«
    »Okay. Wir werden in zehn Minuten an der Zelle sein.«
    »Viel Spaß.«
    Der Sergeant schielte uns an. Er hockte auf einem Stuhl, der viel zu klein für seinen fetten Hintern war. »Hier geht einiges vor, nicht?«, fragte er.
    »Ja«, erwiderte ich, »und auch zurück.«
    »Mann, Sie!« Er wollte sich hochstemmen, ich legte ihm meine Hand auf die Schulter.
    »Seien Sie lieber friedlich. Alles andere würde Ihnen schlecht bekommen, glauben Sie mir.«
    »Klar, ich weiß, wer Sie sind. Der große Geisterjäger. Aber irgendwann fallen Sie auch mal rein, das kann ich Ihnen versichern. Da fressen die Geister Sie auf.«
    »Vielleicht bin ich unverdaulich.« Ich wurde wieder sachlich. »Begleiten Sie uns zur Zelle oder…«
    »Bei einem so hohen Besuch gehe ich natürlich persönlich mit.« Er arbeitete sich hoch. »Die Kleine ist eine verdammt scharfe Puppe. An der hätte ich auch meinen Spaß.«
    »Sparen Sie sich Ihre Bemerkungen.«
    Wir gingen. Der Sergeant roch nach Schweiß. Irgendwie konnte ich ihn verstehen. Es ist nicht jedermanns Sache, in einem solchen Bunker Dienst zu tun.
    Wir kannten uns hier unten aus. Schon des Öfteren waren unsere Gegner hier untergebracht worden. Unter anderemauch Jane Collins, die jetzt in der Nähe von Frisco lebte und von der ich seit langer Zeit nichts mehr gehört hatte, obwohl ich sicher war, dass sich unsere Wege wieder kreuzen würden. Aber Jane hatte sich eine gewisse Bedenkzeit erbeten, die wollte und musste ich ihr einfach zugestehen.
    Wir erreichten die Zelle. Der Sergeant öffnete eine Klappe in der Tür und schaute hindurch.
    »Ja, sie ist da.«
    »Danke.«
    Er schloss auf, wir betraten den viereckigen Raum und wurden von einem Lachen empfangen. »Willkommen, Geisterjäger, auf dich habe ich schon einige Zeit gewartet…«
    ***
    Sie saß auf dem Bettrand, hatte die Beine lässig übereinander geschlagen und rauchte. Die Zigarette hielt sie zwischen Mittel- und Ringfinger, die Lippen waren zu einem spöttischen Lächeln verzogen. Dieser Ausdruck glich dem ihrer Augen.
    Suko schloss hinter mir die Tür. Auch wenn man sie leise zudrückte, blieb ein etwas hallendes Echo zurück, das mir überhaupt nicht gefiel, weil es irgendwie endgültig klang.
    »Du hast Verstärkung mitgebracht«, sagte sie. »Traust du dich allein nicht?«
    »Reden Sie keinen Unsinn!«
    »Es ist aber doch so.« Sie warf die Zigarette zu Boden und trat sie aus. »Übrigens, John, die Stunde mit dir auf dem Diwan wird mir in ewiger Erinnerung bleiben.«
    »Ja, mir auch.«
    »War ich so gut?«, fragte sie.
    »Nein, die Droge war zu stark.«
    Da lachte sie girrend und legte dabei den Kopf zurück. Urplötzlich wechselte sie das Thema. »Und jetzt seid ihr

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