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0396 - Mord-Marionetten

0396 - Mord-Marionetten

Titel: 0396 - Mord-Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fluch aus und drehte sich um.
    Ian und James sahen den breiten Schnitt auf seiner rechten Wange, aus dem Blut quoll, das sich auf der Haut verteilte. Hank verzog das Gesicht. Er hob den rechten Arm, spreizte die Hand und fühlte dort nach, wo sich die Wunde befand.
    Es war schlimm.
    Das Blut blieb an seinen Fingerspitzen kleben. Er schüttelte die Hand, das Blut fiel ab wie rote Perlen und verteilte sich auf dem Boden. Einen unschlüssig wirkenden Schritt ging der Mann auf seine beiden Freunde zu und schüttelte den Kopf. »Verdammt, da hat es mich erwischt.«
    »Wo denn?«
    »Vorn.« Bowler holte ein Taschentuch hervor und presste es auf die Wunde. »Das war einfach grauenhaft. Ich konnte nichts tun und, verdammt noch mal, ich habe auch nichts gesehen. Könnt ihr euch das vorstellen? Das war ein Angriff aus dem Unsichtbaren.«
    Die anderen beiden hüteten sich, über die Worte ihres Freundes zu lachen, denn der Beweis befand sich in seinem Gesicht.
    »Gehen wir trotzdem weiter?«, fragte Dentry.
    »Sicher.«
    Sie machten sich auf den Weg und waren noch vorsichtiger. Als sie die Stelle passierten, wo es Bowler erwischt hatte, duckten sie sich. Die Männer waren Realisten, die für alles eine Erklärung hatten, hier aber wussten sie nicht weiter.
    Ein weiterer Angriff erfolgte nicht. Dafür hörten sie über sich das Rascheln.
    Dentry schaute hoch.
    In einer Astgabel hockte die kleine Figur. Und sie hielt eine gespannte Armbrust in der Hand, auf deren Sehne sie bereits den Pfeil gelegt hatte.
    Dentry hechtete zur Seite. Er warf seinen Freund Ascott um. Gerade noch rechtzeitig, denn das Wesen auf dem Baum schoss.
    Ein brennender Pfeil raste von der Armbrust schräg dem Boden entgegen und bohrte sich dort hinein, wo Ascott noch vor kurzer Zeit gestanden hatte.
    Der Pfeil riss einen kleinen Krater, der von innen her regelrecht glühte.
    Bowler hatte ebenfalls etwas von dieser Attacke mitbekommen und handelte sofort. Er zog seine Waffe, ein langes, wegen des Schalldämpfers klobig wirkendes Instrument.
    Damit feuerte er.
    Die Schüsse waren kaum zu hören. Hank Bowler stand geduckt da, auf die brennenden Schmerzen in seinem Gesicht achtete er nicht, und er fächerte ein wenig, als er schoss.
    Die Kugeln rasten in den Blätterwirrwarr, zerhackten und zerteilten ihn und zerstörten auch kleinere Äste, die als Reste zu Boden fielen, aber die Figur erwischte Bowler nicht. Die hatte sich blitzschnell zurückgezogen, sodass Hank nach dem dritten Schuss aufhörte und die Waffe sinken ließ. »Verdammt«, sagte er zu den beiden anderen. »Ich habe mich doch nicht getäuscht! Da hat jemand gesessen.«
    Seine Freunde nickten.
    Bowler schritt vor, bis er das kleine Loch im Boden erreicht hatte.
    Dort blieb er stehen und bückte sich. »Ein Pfeil«, flüsterte er. »Verdammt, da hat jemand mit einem glühenden Pfeil auf uns geschossen.«
    »Es war die Puppe!«, fügte Dentry hinzu.
    »Aber wie ist das möglich?«, fragte James Ascott.
    Keiner der beiden anderen Männer konnte ihm darauf eine Erwiderung geben. Sie waren blass geworden und hatten das Gefühl, nur knapp dem Tod entronnen zu sein.
    »Gehen wir weiter?«, fragte Dentry.
    Hank klopfte auf den Griff seiner Waffe. »Aber sicher doch. Das lasse ich mir nicht entgehen. Diesmal passen wir auf.«
    »Ich bin dafür, wir schlagen uns in die Büsche.«
    Die beiden anderen dachten über Ascotts Vorschlag nach. »Das könnte klappen«, meinte Dentry. »Aber hier haben wir eine bessere Übersicht.«
    Keiner widersprach, und so blieben die drei Männer auf dem Weg. Ihnen war nur sehr seltsam zu Mute. Sie fühlten sich umringt, kamen sich vor wie in einer Falle und zuckten bei jedem Rascheln zusammen.
    Jeder von ihnen hielt eine schallgedämpfte Waffe in der Rechten.
    Wenn geschossen werden musste, wollten sie keine Sekunde zögern. Hier ging es um ihr Leben, und als sie aus einer Wegkurve kamen, konnten sie endlich nach vorn schauen und das Zelt sehen.
    Die Männer blieben stehen.
    »Da müssen die beiden sein«, hauchte Ascott.
    Ian Dentry grinste schief. »Ein idealer Platz. Wie machen wir es? Gemeinsam oder einzeln?«
    Man war dafür, sich aufzuteilen. Von drei verschiedenen Seiten anzuschleichen und dann zuzuschlagen.
    »Okay, dann am Zelt«, sagte Hank. Er ahnte nicht, dass es ihn als Ersten erwischen sollte…
    ***
    Und ich stand vor der Steinplatte.
    Es war einfach faszinierend, auf diesen altarähnlichen Gegenstand zu schauen und sehen zu können, wie nicht allein nur in die

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