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0396 - Mord-Marionetten

0396 - Mord-Marionetten

Titel: 0396 - Mord-Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aufprall. Bowler spürte ihn kaum, aber er hörte das Zischen, während schon ein beißender Gestank nach Verbranntem in seine Nase stieg.
    Hank schielte nach links.
    Seine Jacke brannte, denn der Pfeil hatte genügend Kraft, um das Leder zu zerstören. Doch nicht allein das Leder. Er drückte sich noch tiefer, verschmorte auch den Stoff des Hemdes und geriet an die blanke Haut.
    Damit kamen die Schmerzen.
    Bowler gehörte zu den harten Männern, die so leicht nichts umwarf. Auch jetzt, als er das Gefühl hatte, von einer glühenden Zange gefoltert zu werden, drang kein Laut des Schmerzes über seine Lippen, die er fest zusammengepresst hielt. Er hob den rechten, unverletzten Arm, wollte die Hand auf die Wunde pressen oder versuchen, den Pfeil herauszuziehen. Dazu kam es nicht mehr. Es gelang Hank nicht, das Gleichgewicht zu halten. Er schwankte, lief dann zwei, drei Schritte nach vorn und sah die dünnen Fäden erst, als es zu spät war.
    Plötzlich hatten sie ihn.
    Und sie waren wie hauchdünne Glasfaserkabel, die durch alles hindurchdrangen und sogar mit Laserstrahlen verglichen werden konnten. Die Haut im Gesicht setzte ihnen keinen Widerstand entgegen. Kreuz und quer liefen plötzlich die Einschnitte. Blut drang aus den Wunden, und Hank, der verzweifelt um sich schlug, verfing sich auch mit den Händen in diesem tödlichen Wirrwarr.
    Ein Netz aus kleinen und großen Wunden überzog jede Stelle seines Körpers, und seine Kleidung bestand nur noch aus Fetzen.
    Selbst die Beine wurden nicht verschont. Dort schnitten die Fäden ebenfalls durch das Leder, und der betäubende Schmerz brachte den Mann fast um den Verstand.
    Er konnte sich nicht mehr auf den Füßen halten.
    Sehr langsam und nahezu gemächlich kippte er nach vorn. Normalerweise hätte er auf den Boden fallen müssen, aber das geschah nicht, denn die hauchdünnen Fäden hielten ihn in einer Schräglage fest, und durch das Gewicht des Mannes drangen sie nur mehr tiefer in die Haut.
    Zuletzt spürte er diesen rasiermesserscharfen Druck an der Kehle.
    Und das war das Letzte, was Hank Bowler in seinem Leben wahrnahm. Die mörderischen Marionetten hatten ein weiteres Opfer gefunden…
    ***
    »Wenn du dich nur einmal falsch bewegst, wird man dir die Kehle durchschneiden!«, hörte ich Moiras flüsternde Stimme an meinem rechten Ohr, bevor sie den Kopf wieder zurücknahm und in die Dunkelheit den nächsten Satz schrie: »Stimmt es, Mr. Doll?«
    »Ja, meine Tochter…«
    Zum ersten Mal hatte ich die Stimme des geheimnisvollen Puppenspielers vernommen. Irgendwo in der Tiefe des Zeltes musste sie ihren Ursprung gehabt haben, und sie war mir vorgekommen wie ein unheimlich klingendes Rauschen, als wäre sie durch einen nicht mehr hundertprozentig funktionierenden Lautsprecher verstärkt worden.
    »Du hast es gehört, Sinclair?«
    »Natürlich.« Die Antwort glitt als Zischen über meine Lippen.
    Verdammt, es war nicht jedermanns Sache, mit einer Schnur um den Hals auf dem Fleck zu stehen und darauf zu warten, dass die Kehle endgültig aufgetrennt wurde.
    Moira Cargal ließ ein leises Lachen hören. »Ich wusste, dass es so kommen würde. Zum zweiten Mal bist du mir in die Falle gegangen. Wenn auch freiwillig, aber das spielt keine Rolle. Bevor du endgültig sterben wirst, sollst du noch etwas erleben.«
    »Und was?«
    »Mr. Doll, der mich in allem unterstützt hat, will dir zeigen, wie sehr er sein Gebiet beherrscht. Er ist einer der Großen auf dieser Welt. Ein begnadeter Künstler, noch vollkommener als damals, als ich ihn kennen lernte.«
    »Rede schon.«
    »Auf der Steinplatte wird er uns beiden einen Tanz der Puppen zeigen. Die Verbindung zwischen einer Frau und einem Mann. Die Frau will den Mann, aber sie hasst ihn gleichzeitig – ein Stück Leben, John Sinclair, mehr ist es nicht. Aber hervorragend inszeniert, von einem wahren Meister seines Fachs.«
    Ich wollte mir nicht noch länger die Quatscherei anhören und lieber etwas zur Sache erfahren. »Wozu dieser Tanz? Wenn die Puppen mich töten wollen, dann…«
    »Sie werden es später machen!«, sagte die Frau flüsternd. »Keine Sorge, der Tanz wird dich faszinieren, glaub es mir!« Sie fügte noch eine Warnung hinzu. »Aber rühr dich nicht vom Fleck, Sinclair. Sonst wirst du zersägt.«
    Noch sah ich die Puppen nicht. Die Platte lag leer vor meinen Blicken, denn die anderen sechs hatten sich verteilt und schwebten irgendwo im geheimnisvollen Dunkel außerhalb der Scheinwerfer.
    Ein Geräusch erreichte

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