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0396 - Mord-Marionetten

0396 - Mord-Marionetten

Titel: 0396 - Mord-Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeit nichts getan hatte, meldete sich Ascott: »Ich glaube, der kommt nicht mehr.«
    Dentry wollte es nicht glauben. »Wieso?«
    »Es muss einen Grund gegeben haben.«
    »Und der wäre?«
    »Die Puppe.«
    Obwohl Ian Dentry auch daran gedacht, aber es nicht auszusprechen gewagt hatte, stimmte er zu. »Ja, das ist durchaus möglich. Willst du zurück und nachsehen?«
    »Nein, das nicht. Wir müssen an die Aufgabe denken.«
    »Gut. Wann, wo und wie?«
    »Ich komme zu dir.«
    »Du weißt, wo ich mich befinde?«
    »Klar.«
    Es dauerte nicht lange, da standen die beiden Männer nebeneinander. Gedeckt wurden sie von mächtigen Baumstämmen alter Platanen, und ihre Gesichter zeigten Besorgnis.
    Plötzlich wirkten sie anders als noch an der Tankstelle, und auch ihre Unterhaltung wurde auf einer anderen Schiene weitergeführt.
    »Sollen wir uns beim Yard melden?«, fragte James.
    »Nein, du weißt doch, dass Suko…«
    »Aber wenn Hank etwas passiert ist.«
    Dentry lachte leise. »Was hast du? Unser Job ist ein einziges Risiko. Da kann jeder mal voll danebentreten. Wir sollten an das verdammte Zelt denken.«
    Ascott strich über seinen Hals. »Und an die Puppen, mein Junge. Die darfst du nicht vergessen.«
    »Ja, das kommt auch hinzu.«
    Auf Hank warteten sie nicht mehr länger. Stattdessen suchten sie die Umgebung sehr sorgfältig ab, aber keine Puppe bewegte sich mehr zwischen den Bäumen.
    Das Zelt war für beide wichtig. Sie hatten ihren Auftrag bekommen und mussten ihn ausführen. Zwar gehörten sie zu einer Sondereinheit, aber wohl war ihnen nicht. Hier bekamen sie es mit Gegnern zu tun, die sie nicht packen konnten, die nicht plötzlich vor ihnen standen und mit Maschinenpistolen schossen oder Granaten warfen. Dieser Feind war anders, mit Terroristen überhaupt nicht zu vergleichen.
    Beide führten ungefähr die gleichen Gedankengänge, und beide blieben auch stehen, als hätten sie sich abgesprochen, denn aus dem Zelt vernahmen sie eine dumpfe Stimme.
    Sie hallte nach draußen, aber die gehörte weder John Sinclair noch dieser exotischen Frau.
    Die Männer blickten sich an. »Ich schätze«, sagte James Ascott, »wir sollten uns allmählich bereitmachen…«
    ***
    »Ich bin Mr. Doll, John Sinclair, der Puppenspieler. Hast du nie von mir gehört?«
    »Nein.«
    »Dabei hieß es, ich sei weltberühmt.«
    »Das bist du auch, Mr. Doll, das bist du!«, rief Moira. »Du wirst allen zeigen, wie berühmt du bist, glaub mir…«
    »Schon gut, Kleines. In der Tat, die Puppen sind mein Leben. Ich bin mit meiner Bühne durch die Dörfer gezogen und habe die Kinder zum Lachen gebracht. Das war zu einer Zeit, als es wenig zu lachen gab. Zu viel Armut gab es. Aber wenn ich kam, lachten sie. Und so gehörte ich zu ihnen. Ich wurde ihr Mr. Doll, der Puppenspieler. Nicht allein die Kinder fassten Vertrauen zu mir. Den Erwachsenen erging es nicht anders. Und so kam es, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauchte, was das tägliche Brot anging. Ich wurde nach den Vorstellungen bei den Eltern der Kinder eingeladen. Saß am Abend mit ihnen zusammen vor ihren Häusern und Hütten. Wir erzählten, und gemeinsam lauschten wir oft genug den Klängen der Trommeln, die aus dem Dschungel herübergeweht wurden.«
    »Das war der Kontakt zum Voodoo!«, jubelte Moira.
    »Ja, ich interessierte mich plötzlich für den Voodoo-Zauber, obwohl ich es schon längst hätte tun sollen, da ich ebenfalls mit Puppen umging, aber erst als mich die Menschen aufmerksam machten, kümmerte ich mich darum. Mit meinen Puppen ging ich in den Dschungel, und ich lernte dort die finsteren Riten genau kennen. Ich traf dort einen uralten Magier, der behauptete, sein Ahnherr wäre der Teufel gewesen. Als der Magier mich und meine Puppen sah, war er fasziniert. Er weihte mich in die tiefsten Geheimnisse des Voodoo ein. Ich erlebte, wie die lebenden Leichen aus den Gräbern eines alten Friedhofs krochen, und ich lernte, wie man die Puppen beschwor und sie für den Zauber gefügig machte. Mit all meinen Puppen tat ich es, und ihre Leitfäden wurden plötzlich zu gefährlichen Mordwaffen. Leider starb der alte Magier. Als letzten Wunsch gab er mir noch mit auf den Weg, ihn nicht aus dem Grab zu holen. Er, der die Zombies geschaffen hatte, wollte selbst keiner werden. Ich respektierte den Wunsch und kehrte wieder aus dem Dschungel zurück.«
    »Aber du warst anders«, rief Moira dazwischen.
    »Ja. Man wollte mich nicht mehr. Die Menschen flohen vor mir. Sie spürten die

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