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0396 - Mord-Marionetten

0396 - Mord-Marionetten

Titel: 0396 - Mord-Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte. Eine Niederlage konnte sie sich nicht leisten, damit würde sie den Sinn ihres Lebens in Frage stellen, aber sie musste auch einsehen, dass Mr Doll, ihr großer Helfer, auf seine Verbündeten und auch auf sie keine Rücksicht nehmen würde.
    Das sagte ich ihr eindringlich. »Also tu was!«, fügte ich noch hinzu.
    »Mr. Doll!« Jetzt hallte ihr Schrei gegen die Zeltdecke. »Mr. Doll! Lass es sein. Er bringt mich um.«
    »Und auch dich, Puppenspieler!«, schrie ich dazwischen.
    Die Situation stand auf des Messers Schneide. Würde er ihrem Rat folgen?
    Nein, er griff an.
    Ich hatte Glück, überhaupt die huschende Bewegung noch zu sehen, denn in meiner Nähe befand sich eine der Puppen. Das Leuchten des noch auf der Armbrust liegenden Pfeils warnte mich rechtzeitig, sodass ich Moira zu Boden schleudern konnte und mich selbst über sie warf.
    Ich hörte sie wütend schreien und brüllte dagegen: »Unter den Altar, verdammt!«
    Ob sie mich gehört hatte oder nicht, war mir egal. Ich jedenfalls suchte abermals Deckung auf, vernahm aber schnelle Schritte und dachte sofort daran, dass Moira weglief.
    Und damit tat sie genau das Falsche. Leider kam ich nichtmehr dazu, sie zu warnen, denn die schnellen, hohl klingenden Schritte verstummten plötzlich.
    Dafür schrie die Frau! »Nein, nicht ich. Neinnn…!«
    Was da geschehen war, darüber konnte ich nur spekulieren, aber der Schrei sagte mehr als tausend Worte. Moira musste in die Falle des Puppenspielers gelaufen sein.
    Wahrscheinlich ein Zufall, weil sie sich zu hektisch bewegt hatte.
    Leider konnte ich mich darum nicht kümmern, denn ich musste mein eigenes Leben retten.
    Nichts hatte sich verändert. Nach wie vor hatte ich es mit fünf verdammten Gegnern zu tun, die mich bestimmt eingekreist hielten.
    Unter der Altarplatte wartete ich die nächsten Dinge ab, die sich ereignen würden.
    Eine große Chance hatte mir dieses verfluchte Weibsstück zerschlagen. Der Bumerang lag ebenso unerreichbar fern von mir wie die kleine Lampe. Und im Dunkeln war ich immer unterlegen.
    Nichts war zu hören.
    Die Gegner verhielten sich sehr still. War es die Ruhe vor dem Sturm?
    Aber dieses leise, wimmernde Geräusch, das zwischenzeitlich an meine Ohren drang, hatte damit nichts zu tun. Es musste von Moira stammen, die irgendwo verletzt in der Dunkelheit lag und große Schmerzen haben musste.
    War ich tatsächlich der einzige Überlebende in diesem verdammten Fall? Und was war mit den drei Männern gewesen, die sich an unsere Fersen geheftet hatten?
    Es hatte alles so ausgesehen wie ein Zufall. Es war jedoch keiner.
    Suko und ich hatten vor unserer Abfahrt den Plan noch in aller Kürze zurechtgezimmert. Die drei gehörten einem Sonderkommando des Yard an, das normalerweise gegen Terroristen eingesetzt wird.
    Diesen Einsatz hier, der so harmlos aussah, hatte zumindest einer mit dem Leben bezahlen müssen.
    Manchmal sieht man eine Gefahr nicht, man spürt sie nur, wenn sie in der Nähe lauert und gewisse Strömungen abgibt, die von einem Menschen aufgenommen werden, so wie bei mir, denn der kalte Schauer kam nicht von ungefähr.
    Sie waren in der Nähe.
    Ich holte mein Kreuz hervor. Trotz der Dunkelheit konnte ich es sehen. Es leuchtete matt. Ein Zeichen, dass es ebenfalls auf die Magie reagierte.
    Hatte eine Aktivierung Zweck?
    Ich wollte nicht so recht daran glauben. Die Gefahr bestand nicht unmittelbar, denn die Magien wären unter Umständen regelrecht verpufft. Außerdem wollte ich mein Kreuz nicht überstrapazieren.
    Eine Lampe besaß ich nicht mehr, dafür versuchte ich es mit dem Feuerzeug. Es war eines dieser Einwegdinger, aber sie taten ihre Pflicht.
    Ich knipste es an, schirmte die Flamme ab, bewegte sie nach rechts und sah eine Marionette.
    Sie stand schon bereit, um ein Schwert gegen mich zu stoßen, als ich sie mit der linken Hand umstieß und die Flamme blitzschnell an einen Faden brachte.
    Er schmorte durch.
    Wenigstens ein kleiner Erfolg, der mir Auftrieb gab, denn einen Moment später hieb ich das Kreuz auf die Puppe und zerstörte sie somit auf magische Art und Weise.
    Sie zerbrach und zerflammte.
    Für mich war der Weg frei, denn einen weiteren Gegner hatte ich auf dieser Seite des Altars nicht gesehen.
    Ich stürzte aus meiner Deckung hervor – und in das plötzlich aufflammende Licht zweier großer Bühnenscheinwerfer hinein, die wie unüberwindbare Hindernisse im Eingang standen und das Zelt mit ihrem bleichen Licht fast bis über die Hälfte der Fläche

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