0399 - Alarm für die Galaxis
atmete mühsam.
„Wie, du willst doch nicht ..."
„Doch, Eril. Die Staubdünen und die Trümmerwüste sind alles, was von Port Elisa übriggeblieben ist.
Moment, ich kenne die Lage des Bunkers nicht. Ich muß mich nach Gehirnimpulsen orientieren."
Er stand einige Sekunden mit schräg geneigtem Kopf da, dann nickte er.
„Komm!"
Sie landeten in einem geräumigen Büro, das zum Bunkersystem gehören mußte, denn an der Oberfläche gab es keine Gebäude mehr.
Hinter den sechs Schreibtischen saßen zwei Männer und vier Frauen und führten Visiphongespräche.
Sie erstarrten, als Shukento und der Mausbiber plötzlich materialisierten.
„Melde- und Erfassungsamt", flüsterte Gucky dem Major zu, dann wandte er sich an einen breitgebauten Mann in gelber Kombination.
„Sie heißen McIntire und sind der Boß hier..."
Der Mann blinzelte verwirrt. Sein gerötetes Gesicht zuckte nervös. Endlich stieß er mit rauher Stimme hervor: „Sonderoffizier Guck ...!"
„Der bin ich." Gucky ließ seinen Nagezahn sehen und fuhr fort: „Und dies hier...", er deutete auf Major Shukento, „... ist mein Freund Eril Shukento. Er sucht seine Frau Hanna und seine Kinder. Wo sind sie?"
McIntire schluckte, dann faßte er sich.
„Hanna Shukento, nicht wahr?"
„Selbstverständlich", antwortete der Major. „Wir haben einen Ehekontrakt auf Lebenszeit."
McIntire nickte, dann glitten seine dicken Finger über die Tastatur eines Pulteingabegeräts.
„Ich muß die Zentrale Erfassungspositronik befragen", murmelte er dabei.
Seine Finger zogen sich zurück. Im nächsten Moment begann die Tastatur zu rattern und eine Plastonfolie zu bedrucken.
Eril Shukento hielt es nicht länger aus. Er ging hin und riß die Folie aus dem Ausgabeschlitz. Ein Seufzer der Erleichterung kam über seine Lippen.
„Hauptbunker, Quartier B-3800 Hanna Shukento, vier Kinder."
McIntire strahlte. Sein Gesicht wirkte wie das eines pausbäckigen Weihnachtsengels.
„Meinen Glückwunsch, Major. Quartier B-3800, das ist nicht weit von hier, etwa zweihundert Meter tiefer. Ich werde Sie ..."
„Nicht nötig", erklärte der Ilt. „Schon erfaßt. Ich bringe Eril hinunter."
Bevor der Major etwas erwidern konnte, stand er bereits auf einem langen, erleuchteten Flur, unmittelbar vor einer stählernen Tür.
Gucky kniff ein Auge zu.
„Den restlichen Weg können Sie allein gehen, Eril, denke ich."
„Nein", erklärte Shukento, „du hast mich hierher gebracht, noch dazu voller Zartgefühl vor die Tür und nicht gleich hinein. Du kommst mit. Außerdem wird sich meine Familie bei dir bedanken wollen."
Er preßte den Daumen auf den Türmelder.
Sekunden später lag ihm seine Frau in den Armen. Abwechselnd mußte er sie und die Kinder drücken. Dann sah Hanna Shukento den Mausbiber und blickte ihren Mann fragend an.
Eril Shukento lachte.
„Gucky hat mich hergebracht. Ohne ihn wäre ich nicht so schnell aus dem HQ weggekommen."
Hannas Augen wurden groß. Dann nahm sie den Ilt auf die Arme und küßte ihn mitten auf den blitzenden Nagezahn, während die Kinder ihn jubelnd umringten.
*
Länger als eine halbe Stunde hatte Shukento seiner Familie und sich nicht gegönnt. Aus Rhodans Worten war hervorgegangen, daß er bald wieder gebraucht würde.
In dieser Zeit hatte er erfahren daß die gesamte Einwohnerschaft von Port Elisa sich hatte retten können, soweit sie sich zum Zeitpunkt des Alarms in der Stadt aufhielt. Das Bunkersystem war während des Angriffs zehn Minuten lang schwer erschüttert worden, hatte jedoch im großen und ganzen gehalten. Hanna und die Kinder bewohnten einen kleinen, einigermaßen kultiviert ausgestatteten Bunkerraum. Die Mahlzeiten ,wurden in Gemeinschaftsküchen zubereitet und in Speisesälen eingenommen. Es gab genügend Schulen, Ärzte, ein funktionierendes Visiphonnetz und ausreichend Verpflegung, wenn auch zumeist Konzentrate. Sobald die Flotte Maschinen und Ausrüstungen liefern konnte, würden die Aufräumungsarbeiten beginnen.
„Es sieht allerdings nicht überall so günstig aus" erklärte der Mausbiber während sie im Antigravschacht zum Gobi-Hauptquartier hinabschwebten. „Einige Stadtbunker sind vernichtet worden, andere so schwer beschädigt, daß die Überlebenden im Freien kampieren - wegen der Einsturzgefahr.
Allerdings haben an solchen Stellen die Hilfsmaßnahmen sofort eingesetzt." Er zuckte die Schultern. „Leider reicht die Ladekapazität der verbliebenen Schiffe bei weitem nicht aus. Millionen werden
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