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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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er nicht erschienen war.
    Die nächste Überraschung erlebte ich, als ich auf meinem Schreibtisch eine Rohrpostrolle fand. Als ich sie öffnete, lag ein weißer Umschlag darin, der meinen Namen in Druckbuchstaben trug.
    Als ich ihn öffnete, fiel mir eine entwertete U-Bahn-Karte entgegen. Darauf die wenigen Worte von Mark McComb.
    Sofort rief ich den Pförtner an. Er erzählte mir, dass der Umschlag vor einer halben Stunde von einem Zeitungsjungen für mich abgegeben worden sei. Ohne jeden Kommentar. Ich legte auf. Es roch zu sehr nach einer primitiven Falle, in die man mich locken wollte.
    Denn dass Mark einfach einen Boten mit einer Nachricht losschicken konnte, erschien mir höchst unwahrscheinlich.
    Vielleicht war er gar nicht entführt worden, sondern machte gemeinsame Sache mit den Gangstern?
    Trotzdem ließ mir meine Neugier keine Ruhe. Dass ich nachsehen würde, stand fest. Aber nur mit entsprechenden Vorbereitungen.
    ***
    Als der Knoten traf, wusste Mark schon, dass er hereingelegt worden war.
    Das war kein Schädel aus Haut und Knochen, den jemand gegen das helle Licht durch den Spalt gesteckt hatte, sondern eine Puppe.
    Die Erkenntnis kam aber zu spät. Durch die Wucht des Schlages wurden ihm die Hände nach unten gerissen. Die Tür flog voll auf, und er stand im grellen Strahl eines Scheinwerfers.
    Als er die Augen zur Türöffnung richtete, sah er den abgesägten Lauf einer großkalibrigen Jagdflinte. Mark kannte die verheerende Wirkung dieser Kanonen im Kleinformat, deshalb blieb er bewegungslos in halb gebückter Stellung stehen.
    Unverwandt starrte er auf den angespannten Zeigefinger, der den Abzugshebel bis zum Druckpunkt durchgedrückt hatte.
    »Hände auf den Rücken, rauskommen«, zischte eine schneidend scharfe Stimme.
    Vorsichtig gehorchte Mark. Er ließ den Strick fallen, machte ein paar Schritte über die obersten Stufen in den Flur und streckte die Hände nach hinten.
    Zwei Gestalten erwarteten ihn.
    Während der eine die Flinte hielt, ließ der andere ein paar Handschellen um Marks Gelenke schnappen.
    Als er sich an das grelle Licht gewöhnt hatte, blinzelte er die beiden Typen an.
    Sie sahen alles andere als vertrauenerweckend aus. Beide in Trenchcoats, die mit einem Gürtel in der Mitte zusammengeschnürt waren. Glatt rasierte Gesichter mit brutalen Zügen. Der ihm am nächsten Stehende hatte stechende Augen und zwei fehlende Schneidezähne.
    »Was wollt ihr eigentlich von mir?«, fragte Mark, ohne eine Bewegung zu machen.
    »Maul halten und mitkommen«, sagte der mit der Flinte. Er rammte Mark kurz den abgesägten Lauf zwischen die Rippen, sodass er schmerzhaft zusammenzuckte und vorwärts stolperte.
    Sie führten ihn durch den Kellergang bis zu einer schmalen Treppe und stießen Mark hinauf. Sie trieben ihn vor eine Tür, und Mark wartete, bis der hinter ihm gehende Killer aufklinkte, dann trat er in eine große Halle.
    Es schien ein Lagerraum zu sein, der nur wenige Oberlichter hatte. Ein geschlossener Lieferwagen stand in der Mitte, daneben etliche Holzkisten.
    Schweigend führten sie ihn zu einer der Schmalseiten des Raumes. Hier befand sich ein abgeteilter Bretterverschlag. Offenbar der Aufenthaltsraum für den Lagerleiter. Ein wackliger Tisch, zwei Stühle, ein Telefon und ein Aktenschrank bildeten die ganze Einrichtung. Eine dicke Staubschicht bewies, dass der Raum nicht mehr gebraucht wurde.
    »Setz dich«, knurrte der mit der Flinte.
    Mark gehorchte. Er wusste immer noch nicht, was die Gangster eigentlich von ihm wollten.
    »Ruf den Boss an, Clay«, sagte der mit der Flinte, ohne Mark aus den Augen zu lassen. »Frag ihn, ob wir die Ratte gleich hier erledigen sollen oder schwimmen schicken.«
    Mark zuckte zusammen. Er kannte die Redensart. ,Schwimmen’ hieß, mit einem Stein um den Hals Tauchversuche in der Hudson Bay oder im East River zu unternehmen. Und davon war noch keiner lebendig wieder an die Oberfläche gekommen.
    Von seinem Sitzplatz konnte Mark genau sehen, welche Nummer Clay wählte. Ihm kam plötzlich die Hoffnung, dass seine Nachricht das FBI erreicht hatte. Dann würde Jerry Cotton über kurz oder lang die Bude hier ausheben.
    Er konnte nichts anderes machen, als mit der Fußspitze die Zahlen in den Staub auf dem Fußboden zu zeichnen. Da sich seine Füße unter dem Tisch befanden, konnten die beiden Gangster ihn nicht beobachten.
    Ärgerlich legte Clay wieder auf.
    »Douglas scheint nicht da zu sein«, brummte er und polierte den Apparat mit einem Tuch. »Nehmen

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