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04 - Die Tote im Klosterbrunnen

04 - Die Tote im Klosterbrunnen

Titel: 04 - Die Tote im Klosterbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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das eher aus wie eine Kuh.«
    »Dedelchú«, sagte Fidelma, fast wie zu sich selbst. »Das Zeichen des Wachhundes von Dedel. Ein heidnischer Priester, der …«
    Plötzlich stöhnte Eadulf auf, als habe er Schmerzen.
    Fidelma hatte kaum Zeit, sich umzudrehen, da brach der sächsische Mönch auf einmal zusammen und fiel gegen sie, so daß sie an die Höhlenwand taumelte. Einen Augenblick fürchtete sie, die überaus nützliche Laterne könnte ihr entgleiten, doch dann hatte sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden. Sie wußte nicht, was mit Eadulf geschehen war, und beugte sich, einer Eingebung folgend, zu ihm hinunter, um nachzusehen, weshalb er gestürzt war. Ungläubig starrte sie auf das Blut an seinem Kopf, doch irgend etwas veranlaßte sie, nach oben zu schauen.
    Wenige Schritte entfernt, gerade noch im fahlen Lichtkreis der Laterne, stand eine Gestalt. Die Lichtstrahlen ließen die polierte, blanke Klinge des Schwertes, das sie drohend in der Hand hielt, heimtückisch funkeln.
    Fidelma fühlte, wie ihr ein Schauer über den Rücken lief.
    »Ihr seid es also, Torcán!« sagte sie laut und deutlich und hoffte, das angstvolle Zittern in ihrer Stimme vor ihm verbergen zu können.
    Der junge Prinz der Uí Fidgenti sah sie ausdruckslos an.
    »Ich bin gekommen, um …«, begann er und hob sein Schwert.
    Was dann geschah, konnte sie nur undeutlich erkennen.
    In der niedrigen Höhle stand Torcán, der Sohn des Prinzen der Uí Fidgenti. Er hatte das Schwert etwa in Höhe ihrer Kehle gehoben und es zu sich herangezogen, als wolle er sein ganzes Gewicht in den bevorstehenden Stoß legen, und dann … Dann hielt er inne und sah sie mit überraschter Miene an. Er taumelte und öffnete den Mund, aus dem jetzt eine dunkle Flüssigkeit sickerte. Schwankend blieb er stehen, einen merkwürdig wehleidigen, fast komischen Ausdruck im Gesicht. Das Schwert fiel ihm aus der Hand und landete mit lautem Klirren auf dem Steinboden der Höhle.
    Torcán sank ganz langsam auf die Knie und stürzte dann jählings nach vorne aufs Gesicht.
    Erst da sah Fidelma die zweite Gestalt, die hinter ihm im Schatten gestanden hatte.
    Sie hielt die Laterne so fest umklammert, daß es in diesem Augenblick unmöglich gewesen wäre, sie ihr zu entwinden.
    Die schattenhafte Gestalt trat auf sie zu, ein Schwert in der Hand. Das Licht fiel auf die dunklen Flecken an der Klinge – Torcáns Blut.
    Es war totenstill. Da begann Eadulf zu stöhnen. Er rappelte sich auf die Knie und schüttelte den Kopf.
    »Jemand hat mich niedergeschlagen«, ächzte er.
    »Das ist nicht zu übersehen«, murmelte Fidelma mit freundschaftlichem Spott und versuchte, ihre alte Selbstsicherheit wiederzugewinnen. Dabei ließ sie den Neuankömmling nicht aus den Augen.
    Adnár von Dún Boí trat noch einen Schritt vor und stand nun mitten im Lichtkreis.
    »Seid Ihr schwer verletzt?« fragte er und steckte sein Schwert in die Scheide.
    Eadulf kam allmählich wieder zu sich und richtete sich erschrocken auf. Sein Kopf blutete noch immer, doch verfügte er offenbar über ungeahnte Kraftreserven. Er starrte auf Torcáns zusammengesunkenen Körper. Seine Augen weiteten sich, als er den Toten erkannte, doch bevor er etwas sagen konnte, packte ihn Fidelma am Arm, um ihn am Reden zu hindern.
    »Nicht ich bin verletzt, sondern mein Gefährte hier – ihm muß dringend geholfen werden«, antwortete sie. Dann beugte sie sich zu Torcán hinunter und untersuchte ihn, doch man sah schon auf den ersten Blick, daß Adnárs Schwerthieb ihn tödlich getroffen hatte. Fidelma wandte sich an den Häuptling von Dún Boí: »Sieht ganz so aus, als hättet Ihr mir das Leben gerettet, Adnár.«
    Adnár wirkte besorgt, während er auf den Sohn des Prinzen der Uí Fidgenti hinunterstarrte.
    »Ich wollte niemanden töten«, beteuerte er. »Ich hatte gehofft, von Torcán wichtige Dinge zu erfahren.«
    »Was für Dinge?«
    »Ich habe schwerwiegende Neuigkeiten, Fidelma«. Adnár unterbrach sich und warf dem stattlichen Sachsen einen kurzen Blick zu. »Das hier ist sicher Bruder Eadulf? Ihr seid verletzt, Bruder. Vielleicht ist es das Beste, wenn wir diesen unseligen Ort verlassen und zuallererst Eure Wunde versorgen.«
    Fidelma sah sich Eadulfs Kopf im Licht der Laterne genauer an.
    »Nur eine Fleischwunde«, stellte sie fest. »Aber sie sollte verbunden werden. Ich glaube, Torcán hat Euch mit einem gut gezielten Stein verletzt, nicht mit seinem Schwert. Kommt, wir müssen die Wunde unverzüglich reinigen. Geht in die

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