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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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das war ziemlich eindrucksvoll, nicht?«, sagte ich. »Pickwick bewegt sich nicht so schnell, was? Nicht mal für Marshmallows.«
    »Nostrud laboris nisi et commodo consequat«, erwiderte Friday erregt. »Excepteur sint cupidatat nunc proident!«
    »Geschieht dir recht«, sagte ich. »Komm, iss ein Gurken-sandwich.«
    »Was hat denn mein Enkel gesagt?«, fragte meine Mutter
    und starrte ihn fasziniert an, während er versuchte, sich das
    ganze Sandwich auf einmal in die Futterluke zu stopfen, und
    sich dabei das Gesicht auf spektakuläre Weise verschmierte.
    »Ach, der redet den ganzen Tag Lorem Ipsum. Eine andere
    Sprache beherrscht er noch nicht.«
    »Lorem – was?«
    »Lorem Ipsum. Das ist der Blindtext, den die Graphiker, Setzer und Drucker verwenden, wenn sie ein Layout entwerfen.
    Keine Ahnung, wo er das gelernt hat. Ich nehme an, das kommt
    davon, wenn man in Büchern lebt.«
    »Verstehe«, sagte meine Mutter und begriff überhaupt
    nichts.
    »Wie geht's meinen Vettern?«, fragte ich.
    »Wilbur und Orville? Die sind jetzt Vorstandsvorsitzende bei
    MycroTech«, sagte Joffy und goss mir einen frischen Tee ein.
    »Sie haben einen Haufen Mist gebaut, als Onkel Mycroft nicht
    da war, aber jetzt führt er sie an der kurzen Leine.«
    Wilbur und Orville waren die beiden Sühne von Onkel Mycroft und Tante Polly. Obwohl sie solche brillanten Eltern hatten,
    bestanden sie oberhalb der Hälse aus Edelholz.
    »Gib mir doch mal bitte den Zucker. Sie haben Fehler gemacht?«
    »Eine ganze Menge sogar. Erinnerst du dich noch an Mycrofts Maschine zur Erinnerungslöschung?«
    »Ja und nein.«
    »Na ja, sie haben unter dem Markennamen Mem-U-Gone
    eine Kette von Filialen eröffnet, wo man unangenehme Erinne-rungen löschen lassen konnte.«
    »Das war doch sicher höchst profitabel.«
    »Ganz außerordentlich profitabel. Bis zu dem Moment, wo
    sie ihren ersten Fehler gemacht haben. Was bei diesen beiden
    Dödeln nur eine Frage der Zeit war.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Ich denke, es war so ähnlich wie eine Fehlschaltung bei einem Staubsauger. Statt zu saugen, hat die Maschine plötzlich
    geblasen. Eine gewisse Mrs Worthing ist in der Swindoner
    Filiale von Mem-U-Gone gewesen, um die Erinnerungen an
    ihre fehlgeschlagene erste Ehe löschen zu lassen.«
    »Ja, und …?«
    »Nun, stattdessen wurde sie mit höchst unerwünschten Erinnerungen an 72 One-Night-Stands, verschiedene Besäufnisse
    und Prügeleien, 15 verschwendete Leben und fast zweitausend
    Episoden einer Quizsendung aufgeladen. Erst wollte sie die
    Firma verklagen, aber dann hat sie sich mit der Adresse des
    Mannes zufrieden gegeben, dessen Taten und Abenteuer in
    ihrer Erinnerung eingebrannt waren. Soviel ich weiß, haben sie
    vor kurzem geheiratet.«
    »Ich mag Geschichten mit Happy End«, sagte Mutter.
    »Jedenfalls hat Ihnen Mycroft verboten, die Maschine weiter
    zu benutzen«, sagte Joffy. »Stattdessen hat er sie beauftragt, das
    ChameleoCar zu vermarkten. Es sollte auf dem nächsten Automobilsalon vorgestellt werden, wenn es nicht vorher von der
    Goliath Corporation geklaut wird.«
    »Ach!«, murmelte ich, während ich das nächste Stück Battenberg nahm. »Wie geht es denn meinem bestgehassten multinationalen Konzern?«
    Mein Bruder rollte mit den Augen. »Ach, die üblichen Gaunereien. Jetzt wollen sie den Konzern aus steuerlichen Gründen
    in eine anerkannte Religionsgemeinschaft umwandeln.«
    »Eine Religionsgemeinschaft?«
    »Ja, das war eine Idee ihrer firmeneigenen Prophetin, Schwester Bettina von Stroud. Sie wollen die Firma in eine religiöse
    Hierarchie umwandeln. Der Vorstandssprecher soll zum
    Hauptgott ernannt werden, aber es gibt natürlich jede Menge
    Heilige, Prediger, Tempel, Gebetbücher und eine heilige Schrift.
    Die Angestellten werden nicht mehr mit schnödem Mammon
    bezahlt, sondern mit Glaubenskärtchen, die man in allen Handelsketten der Goliath Corporation in Nahrungsmittel und
    andere Produkte umtauschen kann. Wer geistlicher Nahrung
    bedarf, erhält natürlich auch wahlweise Engelsharfen, Manna,
    virtuelle Jungfrauen oder schicke Schuhe fürs Paradies.«
    »Und was haben die Angestellten davon?«
    »Nun, vor allem ein warmes Gefühl der Zugehörigkeit, einen
    gewissen Schutz vor der rauhen Wirklichkeit, die Aussicht aufs
    ewige Leben, ach, und T-Shirts gibt's, glaube ich, auch noch.«
    »Klingt sehr nach Goliath. Gibt's denn auch gute Nachrichten?«
    »Na klar! Die Swindon Mallets werden dieses Jahr den SuperHoop holen. Sie stehen im

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