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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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bringen, wo man ihn eine Zeit lang festhalten würde. Am
    nächsten Tag würde sich Hardy dem Zorn des Admirals stellen,
    und er würde wegen seiner Eigenmächtigkeit auch nie wieder
    unter Nelson dienen dürfen. Er hatte seine Karriere zerstört,
    aber Nelson gerettet. Mein Vater salutierte vor ihm, und Hardy
    grüßte zurück.
    »Tja«, sagte mein Vater und steckte die Zwille zurück in die
    Tasche. »Wie diese Ballerei ausgeht, wissen wir ja zur Genüge –
    ich glaube, wir müssen zurück!«
    Er nahm meine Hand, und wir reisten zurück durch die Zeit.
    Die Schlacht ging zu Ende, das Schiffsdeck wurde geschrubbt,
    Tage und Nächte folgten rasch aufeinander, während wir nach
    England zurücksegelten, wo uns eine jubelnde Menge im Hafen
    begrüßte. Dann kam das Schiff erneut in Bewegung, diesmal
    ging es nach Chatham. Es begann zu verrotten, verlor die Takelage, erhielt eine neue und wurde wieder bewegt – diesmal nach
    Portsmouth, wo immer höhere Häuser entstanden, je näher wir
    dem zwanzigsten Jahrhundert kamen.
    Unser Tempo verlangsamte sich, als wir in der Gegenwart
    ankamen. Die Victory lag jetzt im Trockendock, und wir waren
    von mehreren Schulklassen umringt, die sich von einem Führer
    erklären ließen, was vor Kap Trafalgar geschah.
    »Und genau hier«, sagte der Führer gerade und zeigte auf
    eine Plakette im Deck, »wurde Admiral Nelson von einem
    Querschläger ins Bein getroffen und ging zu Boden. Das hat
    ihm wahrscheinlich das Leben gerettet.«
    »Na, also!«, sagte mein Vater. »Das wäre erledigt.« Er stand
    auf, klopfte sich den Staub ab und sah auf die Uhr. »Ich muss
    weiter. Danke, dass du geholfen hast, Kichererbse. Denk dran:
    Du musst höllisch aufpassen, Goliath könnte versuchen, das
    Ergebnis des SuperHoops zu manipulieren. Die schrecken auch
    nicht vor Bestechung und Drogen zurück. Du musst die Mannschaft, besonders den Captain, im Auge behalten. Sag Emma –
    ich meine, Lady Hamilton –, dass ich sie morgen früh um halb
    neun ihrer Zeit abholen werde. Und grüß deine Mutter.«
    Er lächelte, es blitzte ein paar Mal heftig, und ich stand wieder in Swindon vor der Gerichtsmedizin.

    »–tration der Montagues habe?«, sagte Bowden. Er musste den
    Satz wohl gerade angefangen haben, als mein Vater eintraf.
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte: ›Wollen Sie wissen, was ich für Pläne zur Infiltration der Montagues habe?‹« Er rümpfte die Nase. »Sie riechen
    aber ziemlich nach Schießpulver.«
    »Das könnte sein. Hören Sie, ich muss leider weg. Ich habe
    den Verdacht, dass Goliath etwas mit Roger Kapok vorhat, und
    ohne den haben wir gar keine Chance, den SuperHoop zu
    gewinnen.«
    Er lachte. »Kopierte Shakespeares, Swindon Mallets, genichtete Ehemänner. Sie mögen unmögliche Aufgaben, was?«

    22.
    Roger Kapok
    Toast kann Ihrer Gesundheit schaden! Das war das schockierende Ergebnis einer Untersuchung, die gestern von einem Wissenschaftlerteam der Kaine-Goliath-Stiftung vorgestellt wurde. »Bei unserer Untersuchung haben wir festgestellt, dass der Verzehr von Toast unter bestimmten Umständen dazu führt, dass unschuldigen Verbrauchern
    Schaum aus dem Mund tritt und sie sich vor Schmerzen
    krümmen, ehe sie schließlich vom Tod erlöst werden.« Die
    Ergebnisse seien noch unvollständig, aber es werde langwieriger Untersuchungen bedürfen, ehe man den Verzehr von
    Toast für unbedenklich erklären könne. Die Nationale Toast
    Kommission reagierte empört. Die bei dem Experiment
    verwendeten Toastscheiben seien mit Strychnin bestrichen
    worden, das bekanntlich ein tödliches Gift sei. Diese so genannten »wissenschaftlichen« Experimente seien nur ein
    weiterer Versuch, den guten Ruf der Toast Kommission und
    des von ihr gesponserten Oppositionsführers Redmond van
    de Poste zu beschädigen.

GOLIATH HEUTE!
    11. Juli 1988

    Tief in Gedanken machte ich mich auf den Weg zum KrocketStadion der Dreißigtausend. Goliaths Bußerfolge waren heute
    Morgen veröffentlicht worden, und dank meiner Vergebung
    und der Amnestie für alle Verbrechen im Krimkrieg schien es
    nur noch eine Frage der Zeit, bis der Konzern als Religionsgemeinschaft anerkannt wurde. Vor dem SuperHoop würde
    ihnen das freilich nicht mehr gelingen, und so erschien es mehr
    als wahrscheinlich, dass Goliath einen Versuch machen würde,
    die Mannschaft von Swindon außer Gefecht zu setzen. Es
    schien nahezu unvermeidlich, dass sie sich an den Kapitän,
    Roger Kapok, heranmachen würden.
    Ich fuhr zum VIP-Parkplatz, wo

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