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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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nichts
    und niemand könnte Sie davon abhalten.«
    »Ich muss mich mehr um meine Kinder kümmern«, murmelte Kapok. Er zuckte mit den Schultern und erweckte den
    Eindruck, dass er das Stadion so schnell wie möglich verlassen
    wollte. »Ihr gewinnt doch auf jeden Fall. Hat Zvlkx das nicht
    prophezeit?«
    »Prophezeiungen treffen nicht immer zu«, sagte ich. »Das
    haben Sie doch selbst gerade gesagt!« Dann wandte ich mich
    den Männern in den dunklen Anzügen zu. »Wer seid ihr zwei
    wirklich?«
    »Lassen Sie uns in Ruhe«, sagte der Große. »Wir haben bloß
    ein Angebot überbracht. Die Entscheidung, ob er es annimmt
    oder ob er hier bleibt, liegt bei Mr Kapok.«
    Kapok und die beiden Männer wandten sich zum Gehen.
    »Roger, um Himmels willen!«, schrie Mandible. »Die Whackers werden uns glatt verprügeln, wenn du nicht mitspielst!«
    Aber Kapok ging einfach weiter. Seine ehemalige Mannschaft
    sah voller Entsetzen und Abscheu hinter ihm her. Sie fluchten
    und stritten und beruhigten sich erst wieder, als der Manager
    der Mallets, ein dürres Männchen mit blassem Gesicht und
    dünnem Schnurrbart auf den Rasen kam und wissen wollte, was
    los war.
    »Ach!«, sagte er, als ihn die Mannschaft ins Bild gesetzt hatte.
    »Das tut mir sehr leid. Aber nachdem ihr jetzt alle versammelt
    seid, ist das vielleicht ein günstiger Zeitpunkt, um euch zu
    sagen, dass ich aus gesundheitlichen Gründen von meinem
    Posten zurücktreten werde.«
    »Und wann?«
    »Jetzt sofort«, sagte der Manager und rannte davon. Goliath
    hatte offenbar ganze Arbeit geleistet.
    »Tja«, sagte Aubrey, als der Manager weg war. »Was machen
    wir jetzt?«
    »Hört mal«, sagte ich, »es ist von historischer Bedeutung,
    dass ihr den SuperHoop gewinnt. Ich kann euch leider nicht
    erklären, warum, aber ihr werdet dieses Spiel gewinnen, weil ihr
    gewinnen müsst. Nicht mehr und nicht weniger.« Ich wandte
    mich an Biffo, einen stämmigen Spieler mit krausem Haar.
    »Können Sie die Mannschaft führen?«
    Biffo war ein guter Spieler. Ich hatte gesehen, wie er blinde
    Pässe über den Rhododendron schoss, und sein legendäres
    Sechzig-Yard-Tor, mit dem er das Spiel gegen Southampton
    entschieden hatte, gehörte zu den Zehn Größten Momenten der
    Krocket-Geschichte. Allerdings war das schon zehn Jahre her,
    und seit ihm ein böses Tackle das linke Knie ruiniert hatte,
    spielte er nur noch in der Verteidigung.
    »Ich nicht«, sagte er resigniert.
    »Smudger?«
    Smudger spielte im Angriff. Zu seinen Spezialitäten gehörten
    »Raketen«, bei denen er gegnerische Bälle im Flug traf. Sein
    Doppel-Tor beim Swindon-Gloucester-Playoff im Jahre 1978
    war unvergessen, auch wenn wir das Spiel damals nicht gewonnen hatten.
    »Nein«, sagte er.
    »Sonst irgendjemand?«
    »Wenn Sie wollen, mach ich den Captain, Miss Next.«
    Das war Aubrey Jambe. Er war früher schon einmal Mannschaftsführer gewesen, bevor ihn eine Medienkampagne zum
    Rücktritt gezwungen hatte. Es war behauptet worden, seine
    Beziehungen zu seinem Schimpansen seien widernatürlich.
    »Gut.«
    »Aber einen neuen Manager brauchen wir auch«, sagte Aubrey, »und da Ihnen so viel daran gelegen scheint, dass wir
    gewinnen, wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn Sie den Job
    übernehmen.«
    Noch ehe ich wusste, wie mir geschah, hatte ich ja gesagt, was
    die Spieler sehr freute. Irgendwie war die Moral wieder da. Ich
    nahm Aubrey am Arm, und wir marschierten zur Mitte des
    Rasens, um unser erstes Strategiegespräch abzuhalten.
    »Okay«, sagte ich, »wie stehen unsere Chancen? Bitte seien
    Sie ehrlich.«
    »Ein Sieg ist praktisch ausgeschlossen«, erwiderte Aubrey.
    »Um die Forderungen der World Croquet League hinsichtlich
    des Stadions erfüllen zu können, mussten wir unseren besten
    Spieler an Glasgow verkaufen. Dann hat einer unserer Verteidiger bei einem Preisausschreiben eine zehnwöchige Afrikareise
    gewonnen, und jetzt ist auch noch Kapok gegangen. Wir haben
    nur noch zehn Spieler und keine Reserve. Biffo, Smudger,
    Snake, George und Johnno sind gute Spieler, aber der Rest ist
    zweitklassig.«
    »Und was sollen wir tun, um zu gewinnen?«
    »Wenn alle Spieler von Reading über Nacht sterben und
    durch untrainierte neunjährige Klosterschüler ersetzt werden,
    haben wir vielleicht eine Chance.«
    »Das ist zu kompliziert, und Kinderarbeit ist illegal. Andere
    Vorschläge?«
    Aubrey starrte mich düster an. »Fünf erstklassige Spieler,
    dann haben wir eine Chance.«
    Das war ein schwieriger

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