Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
Vom Netzwerk:
Vampir wusste, dass er eine eindeutige Spur hinterließ, sodass Anna und seine Clanbrüder ihm folgen konnten. Wusste das vielleicht auch Troy? War das der Grund, weshalb er ihn so gelöchert hatte? Dank ihrer Verbindung konnte Anna ihm immerhin bis zu den Toren der verdammten Hölle folgen. Und Styx würde es niemals zulassen, dass sie ihm allein folgte. Der Anasso würde darauf bestehen, seine Brüder mitzunehmen.
    Der listige Kobold konnte nicht gegen die größenwahnsinnige Morgana kämpfen, aber möglicherweise hoffte er inständig, dass jemand anders es vermochte.
    Natürlich bedeutete das nicht, dass Cezar nicht die Absicht hegte, den Dämon windelweich zu prügeln, sobald er von seinen Ketten befreit war. Sein Vorhaben mochte perfekt geeignet sein, um in Morganas Versteck einzudringen, doch niemand durfte einen Vampir entführen, ohne dafür eine sehr schmerzhafte Bestrafung zu erhalten!
    Er genoss es, sich einige Augenblicke lang die diversen Methoden vorzustellen, mit denen er den Kobold zum Heulen bringen würde. Es gab eine erstaunlich große Anzahl davon … Auspeitschen, die Folterbank, heiße Schürhaken. Aber dann wandte er sich wieder wichtigeren Angelegenheiten zu. Jede Strafe für Troy würde warten müssen. Und vorerst hatte er keine andere Wahl, als darauf zu vertrauen, dass seine Einschätzung wirklich stimmte und Troy der Elfenkönigin nicht aus freien Stücken half.

    Cezar ließ seine Kräfte wieder durch seinen Körper strömen und unterdrückte ein Stöhnen, als der Schmerz erneut in seiner Kehle wütete. Er öffnete seine Augen einen Spalt, um den Kobold zu betrachten, der hinter dem Steuer des Sportwagens saß. Selbst in der tiefen Finsternis konnte er die blassen, furchtsamen Züge erkennen. »Weshalb ich?«, fragte er leise.
    Troy schrie, und das Auto scherte aus, bevor der Kobold das Steuer herumriss und sie auf die gegenüberliegende Seite schlitterten.
    »Wenn du diesen Wagen zu Schrott fährst, reiße ich dir die Kehle heraus«, knurrte Cezar.
    »Verdammt, Vampir, ich dachte, Sie wären bewusstlos«, murmelte der Kobold und schaffte es, die Kontrolle über das Auto zurückzuerlangen, während er Cezar einen erschrockenen Blick zuwarf.
    »Das spielt keine Rolle.« Cezar verlagerte seine Position auf dem Sitz, bis er mit dem Rücken gegen die Tür lehnte und seine Hände frei waren, um den Kobold zu töten, falls dieser auch nur eine einzige falsche Bewegung machte. Oder vielleicht auch, falls er ihn nur verärgerte.
    »Sag mir, weshalb Morgana dich schickte, um mich gefangen zu nehmen! Anna ist doch diejenige, die sie haben will.«
    Der Wagen fuhr langsamer, und Cezar fletschte seine Fangzähne. Obgleich das Silber, das sich in sein Fleisch einbrannte, eine Belastung für seine dahinschwindende Kraft darstellte, gab es auf der ganzen Welt nichts Gefährlicheres als einen in die Enge getriebenen Vampir.
    Troy schluckte den Kloß in seinem Hals herunter. »Sie würde es nie zugeben, aber sie hat Angst, dass die Prophezeiung wahr sein könnte«, erklärte er. Dabei zitterten seine
Hände so stark, dass das Auto weiterhin auf der leeren Landstraße hin- und herschlingerte. Immerhin fuhren sie jetzt wieder in die ursprüngliche Richtung. »Sie möchte sich sicher sein, einen Trumpf in der Hand zu haben, wenn sie Anna schließlich entgegentritt.«
    Cezar runzelte die Stirn. »Und der Trumpf bin ich?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Morgana ist imstande zu spüren, dass Anna Gefühle für Sie hat.« Troy schluckte noch einmal. »Sie glaubt, Sie seien ihre Achillesferse.«
    Gar nicht so schlecht gedacht. Cezar bemerkte kaum, dass er sich bewegte, als er seine Faust in das Armaturenbrett rammte. Er wollte glauben, dass Anna niemals töricht genug wäre, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um seines zu retten, dass sie verstand, dass er niemals überleben würde, falls ihr etwas zustieß. Doch unglücklicherweise kannte er seine Gefährtin zu gut, um diese Hoffnung aufrechtzuerhalten. Solange Morgana Cezar als ihren Schild benutzen konnte, würde Anna niemals angreifen.
    »Ich sollte dich auf der Stelle töten!«, fauchte Cezar, und seine wilde Wut erfüllte den Wagen.
    »Ich hatte keine andere Wahl, Vampir«, behauptete Troy bestimmt und legte eine Hand auf seine Brust, als fühle er Schmerzen. »Selbst wenn ich willens gewesen wäre, mein Leben zu opfern - was ich nicht war, wie ich Ihnen versichern kann -, hätte Morgana einfach einen anderen Lakaien geschickt, um Sie gefangen zu nehmen. Und

Weitere Kostenlose Bücher