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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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nicht, Anna?«
    Sie musste tief Luft holen. Gott, ihre Kehle schmerzte so sehr, und ihre Wahrnehmung von Cezar, die tief in ihrer Seele verwurzelt war, wurde immer schwächer. »Er ist verletzt! Und ich glaube, er wird verschleppt!«
    Styx ergriff Annas Hand und drehte den Kopf, um barsch über seine Schulter zu bellen: »Kommt mit mir!«
    Anna stellte fest, dass sie mit einem plötzlichen Ruck zurück durch den Korridor gezerrt wurde, wobei Styx’ lange Schritte sie zwangen zu rennen, was das Zeug hielt. Nicht, dass sie sich beschwerte. Das Bedürfnis, zu Cezar zu gelangen, war wie ein brennender Schmerz mitten in ihrem Herzen.
    Ein leises Geräusch war zu hören, dann erschien ein Vampirwachtposten neben Styx, der sich mit Leichtigkeit seinem Meister anschloss. »Mylord, gibt es Schwierigkeiten?«
    »Der Kobold - wo ist er?«
    »In der Bibliothek.«
    Kein weiteres Wort wurde gesprochen, während sie sich ihren Weg in den vorderen Teil des Hauses bahnten. Als sie sich der Tür näherten, hob Styx die Hand, um sie aufspringen zu lassen, und dann stürmten sie alle in den langen,
von Büchern gesäumten Raum. Den leeren von Büchern gesäumten Raum.
    Anna gab einen leisen Schrei von sich und sank auf die Knie. »Er ist weg.«
    »Dieser verdammte Kobold!«, rief Styx erbost. »Ich werde ihn bei lebendigem Leibe häuten und ihm dann sein eigenes Herz zu schlucken geben!«
    Anna bemühte sich, trotz der schrecklichen Angst nachzudenken, die ihr das Hirn vernebelte. Cezar brauchte sie! Sie konnte später noch genug herumstammeln, jetzt musste sie sich darauf konzentrieren, ihren Gefährten zu finden. Sie stand auf und schluckte die Tränen herunter, die in ihr aufzusteigen drohten. »Was für ein Kobold?«, wollte sie wissen.
    »Troy«, fauchte Styx und wandte seine Aufmerksamkeit den Vampiren zu, die hinter ihm versammelt waren. »Ich wusste, dass man diesem Hurensohn nicht trauen kann.«
    »Sie können nicht weit gekommen sein«, erklärte Viper, das Gesicht versteinert vor kalter Wut. »Wir können ihn erwischen, bevor er das Gelände verlässt.«
    Der Wachtposten schüttelte den Kopf. »Der Kobold kam mit einem Auto her.«
    »Das spielt keine Rolle.« Styx’ Lächeln war eiskalt, als er Anna am Arm packte. Mit einer einzigen Bewegung schob er den Ärmel ihres Sweatshirts hoch und enthüllte so das Mal. »Es gibt keinen Ort auf dieser Welt, an dem wir Cezar nicht finden könnten.«
     
    Cezar war für einen Vampir, der gerade im Begriff war, entführt zu werden, erstaunlich ruhig.
    Er war ein Dummkopf gewesen, Styx’ Warnung zu ignorieren, und ein Narr, sich mit diesem Kobold zu treffen,
während er geschwächt war. Aber nun, da er als Geisel genommen wurde, war er entschlossen, seine überwältigende Wut und seinen durchdringenden Schmerz, der von dem dicken Silberhalsband herrührte, zu ignorieren. Er wollte lieber darüber nachdenken, wie er diese Katastrophe zu seinem Vorteil wenden könnte.
    Er zog sich tief in sich zurück und ließ Troy in dem Glauben, er sei ohnmächtig, während der Kobold über die dunkle Landstraße raste, direkt auf Morganas geheimes Versteck zu.
    Sein Verhalten gab Cezar die Möglichkeit, seine Kräfte zusammenzunehmen und damit zu beginnen, den brennenden Schmerz zu bekämpfen. Nur wenige Vampire verfügten über eine Widerstandsfähigkeit wie die seine gegen die tödliche Reinheit dieses Metalls, und er verließ sich auf die Tatsache, dass Morgana wohl annahm, er sei durch das Halsband vollkommen außer Gefecht gesetzt. Außerdem gewann er dadurch eine Menge Zeit zum Nachdenken.
    Es gab keinen Zweifel daran, dass Troy auf Befehl von Morgana handelte. Er hätte niemals eine solche, möglicherweise tödliche Wahnsinnstat unternommen, wenn er eine andere Wahl gehabt hätte. Weder Kobolde noch Elfen waren sonderlich mutige Wesen und zogen es vor, zu verhandeln, statt zu kämpfen. Dennoch war in dieser kurzen Begegnung irgendetwas eigenartig gewesen. Doch was?
    Zweifelsohne war eine seltsame Eindringlichkeit bei Troy zu spüren gewesen, die nichts mit Furcht zu tun gehabt hatte. Fast so, als wünsche er, dass Cezar seine Gedanken las. Und warum hatte es ihn so über alle Maßen interessiert, dass sich Cezar und Anna verbunden hatten?

    Es dauerte eine ganze Weile. Länger, als es eigentlich hätte dauern sollen. Aber endlich gelang es seinem langsamen Gehirn, die genaue Quelle seines Verdachtes zu bestimmen: Troy brachte Cezar zu seiner Königin, so wie es ihm befohlen worden war, doch der

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