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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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lange eingeengt und von der Welt isoliert hatte. »Ich hatte gehofft, dass Cezar mir das sagen könnte.«
    Darcy wirkte überhaupt nicht schockiert. Eigentlich sah sie bloß neugierig aus. »Warum denn Cezar?«
    Anna zögerte, verblüfft über die unerwartete Frage. »Wir kennen uns schon seit langer Zeit. Seit Jahrhunderten. Als ich sein Bild in der L.A. Times entdeckt habe und es hieß,
dass er in Chicago ist, bin ich hergeflogen, um ihm gegenüberzutreten. Ich dachte …« Sie rollte mit den Augen angesichts ihrer naiven Annahme. »Ich habe Cezar all diese Jahre dafür verantwortlich gemacht, dass ich anders bin.«
    »Und warum das?«, wunderte sich Darcy. Als Anna bei ihren intimen Erinnerungen rot wurde, warf sie ihr ein verschmitztes Lächeln zu. »Ach, ist ja auch egal.«
    »Es war idiotisch von mir herzukommen.« Anna schüttelte den Kopf. »Ich wollte einfach endlich verstehen, aber jedes Mal, wenn dieser Vampir einen seiner Kurzauftritte in meinem Leben hat, geht alles den Bach runter.«
    »Es war nicht idiotisch, Anna.« Darcy streckte die Hand aus und berührte sie leicht am Arm. »So schwer es auch sein mag, die Wahrheit herauszufinden, alles ist doch besser, als sich die ganze Zeit Gedanken zu machen und zu befürchten, dass irgendwas mit dir nicht stimmt. Vertrauen Sie mir, ich weiß es.«
    »Ja.« Anna brachte ein erschöpftes Lächeln zustande. »Sie haben recht.«
    »Und Sie können sich sicher sein, dass sowohl Styx als auch ich alles in unserer Macht Stehende tun werden, um für Ihre Sicherheit zu sorgen.«
    »Danke schön.«
    Darcy tat Annas aufrichtige Dankbarkeit mit einer Handbewegung ab und stand mit einem Lächeln auf den Lippen auf. »Wissen Sie, Cezar ist sogar in der Vampirwelt, wo ›stattlich‹ ganz neu definiert werden muss, ein wirklich ›stattliches Mannsbild‹. Es gibt keinen Grund dafür, die Kuh nicht zu melken, solange Sie hier sind.« Sie ignorierte Annas offen stehenden Mund und machte sich auf den Weg zur Tür. »Ich lasse Sie ein bisschen in Ruhe, damit Sie sich ausruhen können, und komme später zurück, um Ihnen
einen Schlafanzug zu bringen. Wenn Sie irgendwas brauchen, strecken Sie bloß den Kopf aus der Tür und rufen, ja? Ich habe ein ausgezeichnetes Gehör.«
    Anna konnte einfach nicht anders - sie musste lachen. Es war einfach unmöglich, diese Frau nicht zu mögen. »Ist das eine Werwolfeigenschaft?«, neckte sie Darcy.
    »Es gibt ein paar Vorteile, wenn man etwas Besonderes ist, auch wenn ich mich nicht gerade freuen würde, Cujo genannt zu werden.«
    »Etwas Besonderes?«
    »Das sind wir, Anna, und du darfst nie etwas anderes glauben.«
    Etwas Besonderes? Das war besser als »Freak«, aber trotzdem meilenweit von normal entfernt. »Dann muss ich dir wohl einfach glauben.«
     
    Cezar lief in Styx’ privatem Büro mit rastloser Ungeduld auf und ab. Unter normalen Umständen wäre er vielleicht erfreut gewesen, die Gelegenheit zu erhalten, die seltenen Schriftrollen, die sorgsam in einer Glasvitrine aufbewahrt wurden, oder auch die riesigen, in Leder gebundenen Bände, die die Wände säumten und in aller Ausführlichkeit die Geschichte der Vampire erzählten, zu studieren. Eventuell sogar die Stöße von Bittschriften, die auf dem Mahagonischreibtisch aufgestapelt waren. Als Anasso der Vampire hatte Styx die aufreibende Bürde der Führerschaft zu tragen, aber ihm wurde auch Zugang zu den kostbaren Schätzen gewährt, die im Laufe der Jahrtausende gesammelt worden waren.
    Heute Nacht jedoch wusste Cezar diese Umgebung nicht zu schätzen. Stattdessen kämpfte er gegen das brennende Bedürfnis an, aus dem Raum zu eilen und herauszufinden,
wohin Anna gebracht worden war. Befand sie sich allein und verängstigt in einem fremden Zimmer? Hatte sie Nahrung erhalten? Benötigte sie … Dios . Er fuhr sich mit den Händen durch das dichte Haar. Diese Frau trieb ihn noch in den Wahnsinn!
    Glücklicherweise wurde sein düsteres Brüten unterbrochen, als Styx den Raum betrat, die Tür fest hinter sich schloss und den Schlüssel umdrehte. Cezar war sich sicher, dass das Zimmer schalldicht gemacht und angemessen verhext worden war, um vollkommene Privatsphäre zu gewährleisten. Wenn Styx eines war, dann gründlich.
    »Hast du die Elfe gut eingesperrt?«, fragte Cezar, als Styx den Raum durchquerte, um sich auf den Rand des Schreibtisches zu setzen.Vollkommen in schwarzes Leder gekleidet, erschien der Anasso ganz als das, was er war: ein großes, äußerst gefährliches

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