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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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Raubtier, das ohne Gnade töten konnte.
    Ein strenges Lächeln kräuselte die Lippen des anderenVampirs. »Sie befindet sich in einer Zelle, die eigens dafür erbaut wurde, ihre magischen Fähigkeiten zu dämpfen.«
    »Möglicherweise wird jemand versuchen, sie zu befreien.«
    »Das gesamte Anwesen wird überwacht, und ich habe dafür gesorgt, dass ein Wachtposten an der Tür ihrer Zelle steht.Vertraue mir, niemand kommt an Gunter vorbei.«
    Cezar verbeugte sich leicht. Es war eine weise Entscheidung gewesen, sich an seinen Anführer zu wenden. »Vielen Dank, Mylord.«
    Styx winkte ab. »Du brauchst lediglich zu fragen, Cezar, dann werde ich tun, was auch immer in meiner Macht steht, um dir zu helfen.«
    »Vorerst ist es mein größtes Anliegen, dass du Anna beschützt.«

    »Natürlich.« Styx verschränkte die Arme vor der Brust. »Hast du herausgefunden, wer die Frau bedroht?«
    Cezar streifte seine Smokingjacke ab und warf sie beiseite. Der weißen Satinkrawatte wurde die gleiche Behandlung zuteil. »Morgana le Fay.«
    Ein entsetztes Schweigen erfüllte den Raum. Die Königin der Elfen war für die meisten Dämonen geheimnisumwoben und undurchsichtig. Obgleich gemunkelt wurde, dass sie andere mit einem einzigen Blick in ihren Bann ziehen und selbst die mächtigsten Wesen der Nacht in ihre Gewalt locken konnte, verließ sie ihr Versteck so selten, dass es unmöglich war, festzustellen, was Tatsache und was Legende war.
    »Bist du sicher?«, verlangte Styx schließlich zu wissen.
    »So sicher, wie ich es zu diesem Zeitpunkt sein kann.« Cezar schüttelte erzürnt den Kopf. »Ich war so dumm. So blind.«
    »Wie hättest du das wissen sollen?«
    Cezar nahm seine rastlose Wanderung durch das Zimmer wieder auf. Er wusste, dass er vor Styx keine Geheimnisse bewahren konnte, wenn er seine Hilfe in Anspruch nehmen wollte. »Ich lernte Anna vor beinahe zweihundert Jahren in London kennen«, gestand er widerstrebend und drehte den schweren Siegelring an seinem Finger. »Damals war mir nicht bewusst, dass sie mehr war als eine wunderschöne Frau, die ich begehrte.«
    »Was geschah damals?«
    »Ich verführte sie.«
    »Das ist wohl kaum eine ungewöhnliche Tat für dich zu dieser Zeit«, hob Styx trocken hervor. »Wenn ich mich recht entsinne, verführtest du einige Londoner Damen.«
    Bei dieser Erinnerung bildete sich ein Lächeln auf Cezars
Lippen. Ach ja. Seit beinahe dreihundert Jahren hatte er seine Kräfte eingesetzt, um seiner Leidenschaft für Frauen zu frönen. Es hatte keine Rolle gespielt, ob sie menschlich oder dämonisch gewesen waren, vorausgesetzt, sie hatten über Schönheit verfügt. Es waren schöne Jahre gewesen, doch die unstillbare Begierde, die ihn einst gequält hatte, hatte in jener Nacht ihr Ende gefunden, als er Anna Randal traf. Sie hatte ihn gelehrt, dass Leidenschaft eine Tiefe erreichen konnte, die er nie zuvor erlebt hatte. Und obwohl er darin geschwelgt hatte, sie zu kosten und zu spüren, hatte er damals das Übel nicht bemerkt, das sie verfolgte.
    »Nicht auf dieselbe Weise wie Anna«, seufzte er. »Ich spürte, dass sie mehr als eine bloße Sterbliche war, sobald ich sie berührte, aber ich ignorierte meinen Instinkt. Ich begehrte sie, und nichts sollte mich davon abhalten. Wenn ich doch bloß zugehört hätte …«
    »Was meinst du damit?«
    »Sie erzählte mir von ihrer Cousine Morgana, doch ich zog nie die Möglichkeit in Erwägung, dass es sich bei ihr um die Königin der Elfen handeln könnte.« Er ballte seine Hände zu Fäusten.
    Styx stieß sich vom Schreibtisch ab, um den Raum zu durchqueren und seine Hand schwer auf Cezars Schulter ruhen zu lassen. »Weshalb solltest du das auch tun?«, fragte er. »Die Menschen glauben, dass sie nichts als Mythos und Legende sei. Sie benennen ihre Töchter selbst heute noch nach der treulosen Hexe.«
    Cezar lächelte schief. »Ich glaube, es war eher die Tatsache, dass ich in diesem Augenblick vollkommen abgelenkt war. Und natürlich gab es da auch jenes hässliche Zusammentreffen mit den Orakeln, nur wenige Augenblicke, nachdem ich die Freuden genossen hatte, die Anna
mir bot.« Er erschauderte bei der Erinnerung an den grellen Lichtblitz, gefolgt von dem Auftritt der acht uralten Orakel. Er hatte gerade im Bett gelegen, nackt und zutiefst befriedigt, als sie gekommen waren. Ihre grimmigen Mienen hatten verraten, wie tief ihre Verärgerung war. »Sie waren alles andere als erfreut, dass ich von dem nächsten Mitglied der Kommission gekostet

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