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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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allein und verängstigt fühlte.
    Grimmig wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Elfe zu, die seine Zerstreuung als Fluchtgelegenheit nutzen wollte. Mit einem leisen Knurren senkte er den Kopf, bis sie seine Fangzähne an ihrem Hals spüren konnte. »Habt Ihr der Königin verraten, dass Ihr Anna gefunden habt?«
    Sie wand sich. »Möglicherweise habe ich eine Nachricht geschickt, in der es irgendwie darum ging, Ihrer Majestät ein spezielles Geschenk zu machen.«
    Cezar fluchte. Wenn die Elfenkönigin nach Chicago reiste, mussten sie sich auf große Schwierigkeiten gefasst machen. Sie war überaus reizbar und verfügte über uralte Kräfte, die sie bereit war, ohne Rücksicht auf Vernichtung einzusetzen. Er musste die Orakel warnen! Aber eines nach dem anderen.
    Anna, die imstande war, den Sinn seiner deftigen spanischen Flüche zu begreifen, selbst wenn sie die einzelnen Worte nicht verstand, ging besorgt auf ihn zu. »Cezar?«
    »Ich muss dich zu Styx bringen.«

    Ihr Blick wanderte zu der Elfe, die in seinen Armen gefangen war. »Und was machst du mit Sybil?«
    Er schnitt eine Grimasse. »Sie wird mit uns kommen müssen. Möglicherweise verfügt sie über Informationen, die wir benötigen werden.«
    Sybil begann erneut, sich gegen seinen Griff zu wehren. »Nie im Leben!«
    »Ihr werdet mit uns kommen, sonst werde ich Euch töten«, erklärte er, und sein Tonfall war so kalt, dass keine Zweifel aufkamen.
    »Schön, ich komme mit.«
    »Das dachte ich mir.«

KAPITEL 4
    A ls Cezar Anna erzählt hatte, dass sie bei seinem Vampirfreund wohnen würden, war sie sich nicht sicher gewesen, was sie zu erwarten hatte. Wo lebten Vampire denn? In Krypten unter Kirchen? In Abwasserkanälen? In den glühenden Abgründen der Hölle? Doch es stellte sich bald heraus, dass Vampire auf weitläufigen, eleganten Anwesen mit Eisentoren, versteckten Kameras, vampirischen Wachleuten und einem Rasen wohnten, der bis zum Horizont reichte.
    Wenn Anna nicht so erschöpft, hungrig und völlig überdreht wegen der merkwürdigen Nacht gewesen wäre, wäre sie vielleicht vor Ehrfurcht davor zurückgeschreckt, sich den gewundenen, von Bäumen gesäumten Zufahrtsweg der riesigen Villa im Kolonialstil hinaufführen zu lassen. So aber war sie einfach dermaßen froh über die Aussicht auf ein warmes Bett und ein Dach über dem Kopf, dass sie benommen die Grüße des hoch aufragenden Styx und seiner hübschen Gefährtin erwiderte, die sie in der Marmorvorhalle erwarteten und nach einem Blick auf ihr bleiches Gesicht schnell über die geschwungene Treppe nach oben in ein Gästeschlafzimmer schickten.
    Allein das Zimmer mit dem angrenzenden Badezimmer war so groß wie Annas Wohnung in L.A., aber sie hatte
keine Zeit, die geschmackvolle lavendel- und elfenbeinfarbene Ausstattung des Bads zu würdigen, bevor sie endlich in einer Wanne lag, die Platz genug für Chicagos gesamte Footballmannschaft bot. Als ihre Haut schon völlig verschrumpelt war, stieg Anna schließlich heraus, zog einen Frotteebademantel an, der praktischerweise bereitlag, und ging zu dem breiten Bett im Schlafzimmer hinüber. Ihr Magen knurrte, als sie sich auf den Rand der Matratze setzte, aber sie stellte fest, dass es ihren Füßen widerstrebte, sie aus der willkommenen Ruhe des Zimmers zu tragen.
    Auf der anderen Seite der Tür wimmelte es nur so von Wesen, von denen die meisten Leute glaubten, dass sie nicht mehr als Mythen und Märchenfiguren seien. Doch sie selbst war der lebende Beweis, dass das nicht stimmte. Und im Laufe der Jahre hatte sie mehr als einmal die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass Cezar ein Vampir sein könnte. Aber zu vermuten, dass irgendwelche gruseligen Kreaturen in der Dunkelheit herumkrochen, unterschied sich beträchtlich davon, ihr Hausgast zu sein.
    Sie wog immer noch die Gründe gegeneinander ab, die dafür und dagegen sprachen, im Bett zu bleiben, als die Tür zu ihrem Zimmer aufgestoßen wurde und Styx’ Gefährtin Darcy den Kopf hereinstreckte.
    »Darf ich reinkommen?«
    Unwillkürlich fing Anna an zu lächeln. Darcy sah so gar nicht nach einer Werwölfin aus. Eigentlich wirkte sie mit ihrem blonden Stachelhaar und den großen grünen Augen in ihrem herzförmigen Gesicht wie ein entzückender Bengel. Sogar Styx mit dem grimmigen Gesicht war nicht in der Lage gewesen, seine grenzenlose Liebe zu dieser Frau zu verbergen.
    »Natürlich.«

    Darcy schob die Tür mit dem Fuß ein Stück weiter auf und trat mit einem großen Tablett ein, das sie

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