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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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schnaubte ungehalten. »Du hast gesagt, meine Weichteile in der Öffentlichkeit zu kratzen sei nicht höflich! Nun darf ich nicht einmal an Gästen riechen?« Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Anna. »Sie riechen wie eine Elfe, aber …«
    »Eine Elfe?« Anna machte erschrocken einen Schritt zurück. Sie wüsste es ja wohl, wenn sie eine Elfe wäre. Oder?
    »Wer waren Ihre Eltern?«, verlangte Levet zu wissen.
    »Ich weiß es nicht. Ich bin in einem Waisenhaus aufgewachsen, bis meine Tante mich zu sich genommen hat.«
    »Also hätte ein Elternteil tatsächlich ein Elf oder eine Elfe gewesen sein können!«
    »Ich … nehme es an.«
    Levet klopfte mit dem Fuß auf den Boden. Er war eindeutig
nicht zufrieden mit ihrem widerwilligen Geständnis. »Da gibt es noch etwas anderes.Aber ich kann den Zeh nicht darauflegen.«
    »Den Finger , Levet«, korrigierte Darcy ihn etwas erschöpft.
    Der Gargyle ignorierte die Werwölfin. Er machte noch einen Schritt auf Anna zu, fest entschlossen, das Geheimnis ihrer Herkunft herauszufinden.
    »Noch einen Schritt näher, Gargyle, und ich nagele dich an die Wand«, warnte eine kalte Männerstimme von der Tür aus.
    Anna musste sich gar nicht erst umdrehen. Ihre Haut prickelte schon wieder, und ihr Herz schlug plötzlich heftig. Es konnte niemand anders sein als Cezar.
    Der Gargyle streckte ihm unbeirrt die Zunge heraus und schnaubte erstaunlicherweise sogar verächtlich. »Ach ja? Ich habe gehört, dass du in letzter Zeit nicht gerade oft zum Nageln kommst …« Seine Worte hatten seine Lippen kaum verlassen, als Cezar ihn bereits erreicht hatte und ihm die Spitze eines Dolches gegen die Kehle drückte. »Hilfe!«
    »Hast du noch andere charmante Enthüllungen zu erzählen, Gargyle?«, knurrte Cezar.
    »Äh, nein!« Die Flügel flatterten in einem hektischen Tempo. »Gar keine.«
    »Eine gute Entscheidung.« Geschmeidig richtete Cezar sich auf, und der Dolch war so rasch wieder verstaut, dass Anna der Bewegung nicht mit dem Blick folgen konnte.
    Nicht, dass ihre Aufmerksamkeit auf den Dolch gerichtet gewesen wäre. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, sich an die Notwendigkeit des Atmens zu erinnern, während ihr Blick über Cezars lockeres weißes Hemd glitt, das halb aufgeknöpft war und so einen großzügigen Teil seiner
glatten Brust enthüllte, sowie über die schwarzen Jeans, die sich mit erlesener Perfektion an seinen Hintern schmiegten. Sein dunkles Deckhaar war feucht und mit einem Lederband nach hinten gebunden, der Rest fiel ihm offen über die breiten Schultern. Der elegante, kultivierte Gentleman hatte sich im Nu in ein düsteres, schlankes Raubtier verwandeln können. In einen Jäger - sprungbereit zum Angriff.
    Styx kam in die Küche geschlendert und blickte sich aufmerksam um. Ohne Mühe erfasste er die Situation im Raum. »Verdammt, habe ich etwas verpasst?«, fragte er und bewegte sich instinktiv auf Darcy zu, um sie zu beschützen.
    Die schmale Blondine warf ihm ein Lächeln zu. »Cezar wollte gerade Schaschlik aus Levet machen.«
    Die Lippen des Anassos zuckten. »Vielleicht solltest du wenigstens warten, bis er die Zelle untersucht hat«, sagte er zu Cezar. »Es wäre doch schade, ihn gerade dann über dem Feuer zu rösten, wenn er uns einmal ein wenig von Nutzen sein könnte.«
    »Hahaha, wahnsinnig komisch!«, erwiderte Levet eingeschnappt und watschelte zur Tür. »Wo ist diese Zelle nun? Ich habe Besseres zu tun, als herumzulaufen und Columbus zu spielen.«
    Anna warf Darcy einen Blick zu. »Columbus?«
    Darcy lachte. »Ich glaube, er meint Inspektor Columbo.«
    »Ach so.«
    Styx und Darcy schlossen sich dem kleinen Gargylen an. Anna folgte ihnen und war nicht überrascht, als Cezar plötzlich an ihrer Seite auftauchte und ihre Hand mit festem Griff umfasste. Er gehörte wohl nicht zu der Sorte Mann, die gerne die Nachhut bildete.

    »Hat er dich belästigt?«, wollte er mit leiser Stimme wissen.
    Sie hob den Kopf, um seinem forschenden Blick zu begegnen. »Wer?«
    »Der Gargyle.«
    »Überhaupt nicht.« Anna unterdrückte ein Lächeln. Sie brauchte keine besonderen Kräfte, um zu erkennen, dass Levet Cezar ungeheuer aufregte. »Ich glaube, er ist …«
    »… ein widerlicher Quälgeist, aus dem bereits vor Jahrmillionen ein Paar Schuhe und eine dazu passende Handtasche hätten gemacht werden sollen?«
    »Ich kann dich hören!«, rief Levet von vorn.
    »Ach wirklich?«, murmelte Cezar.
    »Ich finde ihn eigentlich ganz niedlich«, meinte

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