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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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Anna.
    »Niedlich?« Cezar sah sie an, als fürchte er, sie habe einen Schlag gegen den Kopf bekommen. Vielleicht sogar mehrere. »Diese … traurige Gestalt von einem Dämon?«
    »Ich bin Franzose, Cezar«, erklärte Levet selbstgefällig. »Alle Frauen finden mich niedlich. Es ist sowohl Segen als auch Fluch.«
    »Ich geb dir gleich ›Fluch‹.«
    Anna kicherte, als sie vom Hauptgang abbogen und Styx die Führung übernahm. Er blieb vor etwas stehen, das ein einfaches Paneel zu sein schien, und strich mit seiner großen Hand über das Holz. Eine verborgene Tür sprang auf, und mit einem Blick in Cezars Richtung führte er sie die dunkle, schmale Treppe hinunter.
    Eisige Kälte hüllte Anna ein, als sie immer weiter nach unten stiegen. Die unheimliche Stille sorgte dafür, dass sie Cezars Hand umklammerte, obwohl eine Stimme in ihrem Hinterkopf sie warnte, dass er wahrscheinlich das Gefährlichste war, das in den Schatten lauerte.

    Es ging immer weiter nach unten. Ab und zu hielt die Gruppe an, wenn neue Türen aufgeschlossen werden mussten, bevor sie weitergehen konnten. Erst als sich Anna sicher war, dass sie sich wohl in den tiefsten Eingeweiden der Erde befinden mussten, war die Treppe zu Ende, und sie traten in etwas hinein, das die Kreuzung mehrerer Tunnel zu sein schien. Fackeln in den Lehmwänden gaben ein flackerndes Licht von sich und gleichzeitig einen Hinweis auf die ungeheure Größe der unterirdischen Höhlen.
    »Das ist ja unglaublich …«, keuchte Anna und riss die Augen auf, als Styx eine der Fackeln aus der Wand nahm und seinen Weg durch den finsteren Tunnel auf der linken Seite fortsetzte. »Und ich dachte schon, der Teil über dem Erdboden wäre groß.«
    Geistesabwesend strich Cezar mit dem Daumen über ihre Fingerknöchel, während sie sich durch die flackernden Schatten bewegten. »Ein Vampir sorgt stets dafür, dass er in seinem Versteck einige Fluchtmöglichkeiten hat«, flüsterte er nahe an ihrem Ohr.
    Anna atmete tief seinen Sandelholzduft ein. Sie fühlte sich durch seine Anwesenheit auf seltsame Weise getröstet. So sehr dieser Vampir ihr manchmal auch auf die Nerven ging, sie wusste, dass sie ohne ihn an ihrer Seite gerade ein einziges Nervenbündel wäre. »Einige?« Sie schüttelte den Kopf, als sie durch den Schacht gingen, in dem gelegentlich eine Stahltür in die Wand eingelassen war. »Die gesamte Bevölkerung von Chicago könnte sich im Nu nach Mexiko retten.«
    Cezar ließ ein schiefes Lächeln aufblitzen, aber bevor er antworten konnte, blieb Styx vor einer der Stahltüren stehen, die von einem großen, blondhaarigen … nun ja,
Goten, war der erste Gedanke, der Anna in den Sinn kam, bewacht wurde - der uralte Germanenstamm, der so unerschrocken gegen das Römische Reich gekämpft hatte. Groß und muskulös, mit dunkelblondem Haar, das über seinen fast nackten Körper herunterwallte, sah der Vampir aus, als sei er aus reinem Granit gemeißelt. Und er ist ohne jeden Zweifel ein Vampir, dachte sie insgeheim. Obwohl er noch mehrere Meter entfernt war, konnte sie das elektrische Summen spüren, das in der Luft lag. Natürlich war auch die Tatsache, dass er über alle Maßen attraktiv war, Hinweis genug.
    Styx sprach in einer fremden Sprache mit dem Vampir. Dann öffnete er mit einem leichten Nicken die Tür zur Zelle. »Hier ist es.« Er deutete auf den Gargylen. »Levet, komm.«
    Der Gargyle warf gottergeben seine Stummelarme in die Luft, aber er war nicht so dumm, dass er sich dem Befehl nicht gefügt hätte. Er schlurfte an den drohend vor ihm aufragenden Vampiren vorbei und zuckte verärgert mit dem Schwanz. »Du weißt schon, dass ich kein Hund bin?«, brummte er und verstellte seine Stimme so, dass sie bemerkenswert nach der von Styx klang. » Komm, Levet! Sitz, Levet! Gib Pfötchen, Levet! «
    Ohne Vorwarnung streckte Cezar die Hand aus, um den winzigen Dämon an den Hörnern zu packen. Er hob den Gargylen hoch, bis er sich auf Augenhöhe befand, und sogar Anna zitterte angesichts des Ausdrucks auf dem finsteren, wunderschönen Gesicht. »Jetzt ist nicht die richtige Zeit für deinen eigenartigen Sinn für Humor, Gargyle! Du wirst deinen Mund halten und deine Aufgabe erledigen, oder du wirst mir persönlich Rede und Antwort stehen! Ist das klar?«

    Levet quiekte leise. »Äh … natürlich. Klar wie Kloßbrühe …«
    Seine Worte verklangen, als Cezar ihn wieder auf die Füße stellte und er imstande war, mit eingekniffenem Schwanz in die Zelle zu huschen.
    Styx und

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