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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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den dunklen Augen zuckte zu der nahe gelegenen Tür, bevor er wieder zu Annas zornigem Gesicht zurückkehrte. »Und sie hat ihr Leben der Aufgabe gewidmet, Artus’ Blutlinie auszurotten. Es spielt keine Rolle, ob du wirklich die Auserwählte bist oder nicht, sie kann dich nicht am Leben lassen.«
    Annas Herz zog sich vor Schmerz zusammen. So viel Tod. So viel Einsamkeit wegen einer dummen Vision! »Sie hat meine ganze Familie niedergemetzelt«, sagte sie leise. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass irgendjemand, ob Königin oder nicht, so bösartig sein konnte.
    »Ja, wenn ich du wäre, würde ich …« Ohne Vorwarnung stürzte sich Clara, die gespürt hatte, dass Anna abgelenkt war, auf sie. Anna hatte kaum Zeit aufzukeuchen, bevor die Frau ihr ein Messer in den Magen rammte und die Wucht des Aufpralls sie nach hinten schleuderte.

    Mühsam rappelte sie sich wieder auf. Sie ignorierte das Blut, das an ihrem Körper entlang nach unten strömte, und duckte sich, als Clara sie wieder zu treffen versuchte.
    »Verdammt sollst du sein!«, rief Anna.
    » Du wirst diejenige sein, die verdammt ist, wenn du dich nicht sofort auf die Knie niederlässt und genau das tust, was ich dir sage!«
    Anna zog das Messer aus ihrem Bauch und biss die Zähne zusammen, als ein seltsames Dröhnen ihren Körper erfasste. »Bist du jetzt völlig übergeschnappt?«, stieß sie hervor und zwang sich, sich darauf zu konzentrieren, aufrecht stehen zu bleiben. Das Blut lief immer noch aus ihrer tiefen Wunde und widersetzte sich widerspenstig ihrer Fähigkeit, sich selbst zu heilen.
    »Nein, ich bin nur clever«, erklärte Clara. »Dieses Messer ist verhext, und wenn du mich den Fluch nicht beseitigen lässt, wirst du sterben!«
    Anna wusste nichts über verhexte Messer oder Flüche, aber sie wusste, wenn sie dieser Frau erlaubte, die Oberhand zu gewinnen, würde sie bald auch Morganas Spielball sein. Und eher würde sie in diesem Stall sterben, als das zuzulassen.
    Als sie den neuen bevorstehenden Angriff spürte, streckte Anna die Hand aus, um die Frau wegzustoßen und sie zu verletzen. Allerdings schienen ihre Kräfte eine ganz andere Vorstellung von dem, was passieren sollte, zu haben. Als Annas Handfläche Claras Arm berührte, schrie die Frau auf, und der Gestank von brennendem Fleisch breitete sich im Stall aus.
    Anna verzog das Gesicht, aber sie hatte keine Zeit, Schuldgefühle zu entwickeln, als Clara sie mit einer unsichtbaren Macht gegen den Brustkorb traf, die sich wie
ein Vorschlaghammer anfühlte. Sie ächzte vor Schmerz und war sich ziemlich sicher, dass die verdammte Elfe ihr gerade eine Rippe gebrochen hatte. Ein weiterer Schlag traf sie an der Stirn, und noch mehr Blut begann zu fließen.
    Sie schlug zurück, geblendet durch das Blut, und schaffte es nur, die Wange von Sybils Schwester leicht zu berühren, als diese zurückzuckte.
    »Wenn du nicht damit aufhörst, wirst du sterben!«, zischte Clara. »Nur ich kann den Fluch brechen!«
    »Das riskiere ich«, stieß Anna hervor, bevor sie von einem unsichtbaren Schlag gegen ihre Brust nach hinten geschleudert wurde.
    »Lass mich dich fesseln, dann verspreche ich dir, dir nichts mehr anzutun.«
    Wenn’s weiter nichts ist. Anna stand langsam auf. »Du lieferst mich doch bloß an Morgana aus, damit sie mich umbringen kann.«
    »Wenn du wirklich die Auserwählte bist, dann kannst du sie umbringen«, entgegnete Clara höhnisch, und ihre Faust traf Annas Kinn mit Kraft.
    Sie wurde doch tatsächlich verprügelt wie ein alter Sandsack.Wenn sie nicht anfing, sich zu wehren, würde sie bald tot sein. Sie zwang sich, sich auf die Hitze zu konzentrieren, die um sie herumwirbelte. Sie war sich nicht sicher, ob sie den Wind ausreichend kontrollieren konnte, um ihn davon abzuhalten, den Stall über ihnen zusammenbrechen zu lassen. Wenn Levet noch lebte, konnte sie nicht riskieren, ihn noch mehr zu verletzen.
    Ein roter Dunstschleier schimmerte vor ihren Augen, und ihr Verstand war so erfüllt von der Macht, die sich in ihr aufbaute, dass sie kaum noch die Schläge registrierte,
die Clara weiterhin auf sie einprasseln ließ. Nicht einmal, als Clara sich auf sie stürzte und ihre Fingernägel über Annas Hals zog, nahm Anna das wirklich wahr.
    »Hör auf, du Miststück«, zischte Clara.
    » Du hörst jetzt auf!« Anna packte die Arme der Elfe mit festem Griff und ließ die aufgestaute Hitze die Luft um sie herum aufladen.
    Zuerst fühlte sie nichts bis auf das Kribbeln auf ihrer eigenen Haut und

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