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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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Suche in Chicago angefangen habe. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass Sie quasi vor Morganas Haustür auftauchen würden.«
    Annas Herz schlug wieder unangenehm schnell. Wie nahe war Morgana denn? Das klang ja gar nicht gut. Sie schob den hässlichen Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf die Elfe, die immer noch da unten stand. »Also, Sie haben mich gefunden! Und was jetzt?«
    Clara lächelte mit kalter Belustigung. »Eine Frau, die es mag, direkt auf den Punkt zu kommen. Ich weiß nicht, ob ich von Ihrer Dummheit beeindruckt sein oder darüber lachen soll.«
    »Ich weiß es schon«, murmelte Levet neben Anna.
    Diese warf dem Gargylen einen warnenden Blick zu und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Clara. »Sagen Sie mir, was Sie vorhaben!«

    Sybils Zwilling krümmte in einer auffordernden Geste den Zeigefinger. »Warum kommen Sie nicht herunter, und wir sprechen wie zwei vernünftige Erwachsene miteinander?«
    Levet schnaubte. »Das ist ein Trick.«
    »Ach nee«, antwortete Anna trocken und beugte sich über den Rand des Heubodens. »Danke, aber ich habe es hier ganz bequem. Sagen Sie mir einfach, was Sie wollen.«
    Das schöne Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Was ich will, ist, dabei zuzusehen, wie Sie sterben! Aber zuerst habe ich vor, Morgana teuer dafür bezahlen zu lassen, dass ich Sie ihr ausliefere.«
    Levet stellte sich neben Anna. »Sie beabsichtigen, mit der Königin der Miststücke zu verhandeln? Dann können Sie auch gleich beginnen, sich Ihr eigenes Grab zu schaufeln.«
    »Oh, sie wird mit mir verhandeln, glaub mir, Gargyle! Sie versucht Anna Randal nur allzu verzweifelt in ihre Gewalt zu bekommen.«
    »Warum?«, fragte Anna unvermittelt. »Warum will sie mich tot sehen?«
    »Wissen Sie das nicht?« Clara lachte. »Na, das passt ja. Sie werden in den Tod gehen, während Sie sich noch immer fragen, warum Sie sterben. Genau wie Sybil.«
    »Sie weiß es auch nicht, Anna.« Levet beugte sich vor und streckte Clara die Zunge heraus. »Sie ist nichts als eine Sklavin. Schmutz unter Morganas Füßen.«
    Clara hob eine Hand in Levets Richtung. »Du schleimiges kleines Reptil …«
    Anna fühlte ein Prickeln der Macht, dann wurde Levet nach hinten geschleudert, und sein gedrungener Körper blieb unbeweglich auf den Heubodenbrettern liegen.

    »Levet!« Anna kroch auf seine reglose Gestalt zu und versuchte verzweifelt, ihren Freund aufzuwecken. »Levet! Komm zu dir!«
    Er reagierte nicht, und in diesem Moment merkte Anna, wie eine Mischung aus Angst und unermesslichem Zorn in ihrem Körper zu pochen anfing. Sie drehte sich auf den Knien um, kroch zum Rand des Heubodens zurück und sprang nach unten, wo sie auf dem festgestampften Lehmboden landete. Sie spürte kaum mehr Furcht, geschweige denn Todesangst. Diese Frau hatte einen ihrer Freunde verletzt! Einen ihrer ersten Freunde seit zwei Jahrhunderten. Es würde der bösen Elfe noch leidtun, dass sie sich mit Anna Randal angelegt hatte!
    »Du … grauenhafte, furchtbare … Dämonin! Wenn du einen Kampf willst, kannst du ihn haben!«
    Etwas, das stark an Angst erinnerte, trat an die Stelle der arroganten Selbstsicherheit in Claras Augen. Sie hob die Hände und machte einen Schritt nach hinten. »Ich habe die Bestie nur betäubt«, krächzte sie. »Halte dich zurück, sonst töte ich dich.«
    »Ach, Quatsch mit Soße«, spottete Anna und umklammerte unbewusst den kostbaren Smaragd in ihrer geballten Faust. »Du willst mich doch eintauschen, hast du das schon vergessen? Du träumst doch von Reichtum.«
    »Ich bin nicht Sybil, ich opfere mein Leben nicht für Geld.«
    Die Luft wurde heiß, als Annas Wut aus ihrem angespannten Körper strömte. »Sag mir, warum Morgana will, dass ich sterbe!«
    Mit plötzlich weit aufgerissenen Augen wich die Elfe noch ein paar Schritte weiter zurück. »Ich … ich weiß nicht …«

    »Sag es mir!«, fuhr Anna sie an, und ihr Haar begann im aufkommenden Wind zu tanzen.
    »Alles, was ich weiß, ist, dass Modron eine Vision von dir hatte«, quiekte Clara.
    »Modron?«
    »Morganas Seherin.«
    Seherin? Was zur Hölle war das denn? »Und was für eine Vision war das?«, fragte Anna.
    Clara sprach hastig weiter. »Dass eine Nachfahrin von Artus sich aus der Finsternis erheben und Morgana in die Hölle verdammen würde.«
    »Ein netter Gedanke, aber warum denkt sie, dass ich die Erbin bin, die dazu bestimmt ist, sie in die Hölle zu schicken?«
    »In deinen Adern fließt das Blut der Uralten.«
    »Und?«
    Der Blick aus

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