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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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meine Unterlippe ein und überlegte, was mir für Optionen blieben. Ich könnte inkognito bleiben, das mit dem Exorzismus vergessen und mich aus dem Staub machen, oder ich könnte ihn gegen die nächste Wand schieben und nach verborgenen Waffen abtasten.
    „Keine Sorge“, versicherte er. „Ich bin in der Abteilung ‚Dämonen'. Die Kirche überlässt Vampire im Allgemeinen den JAKs. Wir kümmern uns ausschließlich um böse Geister.“
    Ich starrte ihm tief in die Augen, auf der Suche nach Belegen für seine Behauptung. Nein, keine Pflöcke, aber er hatte ein tragbares Aufnahmegerät in der Jackentasche, ein Handy, eine Reisezahnbürste und Zahnseide. Während seine Mutter eine religiöse Fanatikerin gewesen war, war sein Vater Zahnarzt.
    „Ich bin schon mit Fangzähnen und unwiderstehlich auf die Welt gekommen“, sagte ich schließlich. „Vor fünfhundert Jahren. Können Sie so was nicht erkennen?“
    „Wir werden darauf trainiert, Vampire zu erkennen, aber es ist einfach nicht möglich zu sehen, ob es sich um einen gebürtigen oder einen gewandelten Vampir handelt. Ich habe schon eine ganze Reihe gewandelter Vampire getroffen, aber Sie sind mein erster gebürtiger.“
    Er holte das Handy hervor. „Darf ich vielleicht ein Foto von Ihnen machen?“ Er setzte sich neben mich, hielt das Handy eine Armlänge weit entfernt und knipste. Das Blitzlicht leuchtete auf, und ich blinzelte.
    „Ist das eine Standardprozedur? Jeden Vampir zu fotografieren, den Sie treffen?“
    „Nur die aus dem Fernsehen. Bis jetzt hab ich Sie und Angelina Jolie.“
    „Angelina?“ Ich mochte vielleicht keine Expertin sein, was Andere anging, aber in meiner Spezies kannte ich mich aus. „Sie ist kein gebürtiger Vampir.“
    „Ein gewandelter.“ Auf meinen überraschten Blick hin fügte er hinzu: „Sie dachten doch nicht, dass ein gewöhnlicher Mensch so attraktiv sein kann, oder?“ Das war ein Argument.
    Er stand auf und setzte sich mir gegenüber wieder hin.
    Seine Augen leuchteten vor Aufregung, als er das Bild abspeicherte. „Ich kann's gar nicht erwarten, das den Mönchen drüben von Ladij of the Blessed Virgin zu zeigen. Die werden glatt sterben -“
    Mein Klingelton schnitt den Rest seines Satzes ab, ich griff nach meinem Handy. „Würden Sie mich wohl für einen Augenblick entschuldigen? Aber ich muss da leider drangehen. - Jetzt sagen Sie bloß nicht, Sie wollen warten, bis sie die Geschenke ausgepackt hat?“, fragte ich Vinnie, sobald ich die Anruf-Taste gedrückt hatte.
    „Bis nach der Kommunion.“
    „Auf der Geburtstagsfeier Ihrer Mutter?“
    „Ich hab Ihnen doch gesagt, dass sie sehr religiös ist. Sie rennt genauso oft in die Messe wie ich auf den Lokus.
    Sogar Vater Paul ist hier - das ist der oberste Pfaffe von St. Anthonys. Und der kommt nicht für jeden. Das letzte Mal, dass er einem gesellschaftlichen Ereignis beigewohnt hat, das war im Madison Square Garden mit Tyson. Na, jedenfalls wird er ein paar Worte sagen und meiner Mutter dann so einen speziellen Segen erteilen, bevor sie anfängt, die Geschenke auszupacken.“
    „Aber dann stellen Sie die Frage aller Fragen?“
    „Worauf Sie einen lassen können. Gleich nachdem ich zur Kommunion war. Und vielleicht noch ein paar von diesen Pillen geschluckt habe. Und mit Gewissheit noch ein paar Drinks intus habe.“ Seine Stimme klang regelrecht verzweifelt, und das schnürte mir fast das Herz ab. „Vielleicht sollte ich das Ganze einfach vergessen und einfach nur weiter Vampire und Anderes Gesocks zur Strecke bringen.“
    „Unsinn. Sie brauchen jemanden, mit dem Sie Spaß haben und Babys machen und alt werden können.“ Und, was noch viel wichtiger war: der ihn davon ablenkte, Vampire und Anderes Gesocks zur Strecke zu bringen.
    Insbesondere eine gewisse, fabelhaft gekleidete, blonde Partnervermittlerin, die gerade dringend einen Exorzisten benötigte.
    „Zu heiraten ist genau das Richtige“, fuhr ich fort. „Das schulden Sie sich selbst. Sie schulden es auch Ihrer Mutter.“
    „Immerhin hat sie siebzehn Stunden Wehen durchgestanden.“
    „Wie beim Pflaster“, erinnerte ich ihn. „Denken Sie nicht weiter drüber nach“, sagte ich, „reißen Sie das kleine Mistding einfach runter.“
    „Ist gut. Bis dann.“
    „Und, was ist jetzt mit dem Exorzismus?“, erkundigte ich mich, nachdem ich das Handy wieder in die Tasche gesteckt hatte. „Können Sie das machen?“
    „Das kommt drauf an. Wenn wir auch gelegentlich Fälle annehmen, die den

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