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04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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hier ist…«
    »M üssen Sie herausfinden, wer Sie selbst sind«, murmelte ich.
    »J a«, stimmte Violet mir zu. »A ber ohne Cora ist es schwer herauszufinden, wer ich bin. Wir stehen uns so nahe. Ist das bei Ihnen und Ihrem Bruder auch so?«
    »N ein.« Ich schüttelte den Kopf.
    »H aben Sie sich gestritten?«
    »J a, aber das liegt lange zurück. Im Moment konzentriere ich mich nur auf meine Zukunft«, antwortete ich ausweichend und bot ihr meinen Arm dar.
    »N un, Ihr Bruder macht einen Fehler, wenn er mit Ihnen streitet«, bemerkte sie.
    »U nd ich würde niemals mit Ihnen streiten, wenn Sie meine Schwester wären«, sagte ich. Mir gefiel unser Gespräch.
    Als wir beim Hotel ankamen, gaben wir Violets Harrods-Taschen einem Pagen in Verwahrung, um unseren Weg sogleich in Richtung Theater fortzusetzen.
    »I ch habe das Gefühl, als sei dies alles ein Traum, und ich will am liebsten gar nicht mehr aufwachen«, sagte Violet und ihre Augen glänzten, als ein Platzanweiser des Gaiety Theatres uns zu unseren Sitzen führte. Ich genoss das Zusammensein mit Violet. Es fühlte sich so natürlich an; unser unbefangenes Geplänkel hatte mich daran erinnert, wie Damon, ich und die übrigen Jungen in Mystic Falls die Mädchen bei Barbecues und anderen gesellschaftlichen Anlässen geneckt hatten.
    Plötzlich wurde es dunkel im Theater und der Vorhang hob sich.
    »O h, Stefan!«, rief Violet aufgeregt und klatschte in die Hände, während sie auf die äußerste Kante des mit rotem Samt bezogenen Stuhls rutschte und die Ellbogen auf das Geländer der Loge stützte. Dutzende von Revuetänzerinnen in gerüschten Röcken und großen Hüten erschienen auf der Bühne und ich versuchte, mich auf das Lied zu konzentrieren, das sie sangen. Aber es gelang mir nicht. Plötzlich konnte ich an nichts anderes mehr denken als an Damon. Warum hatte er mir das angetan? Es hatte Jahre gedauert, bis ich meinen Frieden gefunden hatte. Warum konnte er nicht einfach seinen finden? Er konnte das Blut der schönsten Frauen trinken und rauschende Feste feiern, wie es ihm beliebte. Wenn er nur endlich aufhörte, das Leben anderer zu zerstören. Wir konnten doch beide leben und leben lassen. Aber womit ich nicht leben konnte, war die Tatsache, dass mein Bruder tötete.
    Ich bemerkte, dass Violet mich anschaute, und ich versuchte, den Eindruck zu erwecken, als erfreute ich mich an der Revue. Aber tief im Innern war ich frustriert. Ich hasste es, dass alle Fäden immer wieder bei Damon zusammenliefen, und das höchstwahrscheinlich bis in alle Ewigkeit.
    »B is jetzt habe ich Cora noch nicht entdeckt«, murmelte Violet enttäuscht. »V ielleicht ist sie gar nicht dabei.«
    »H mmm?«, fragte ich und stellte fest, dass der Vorhang sich bereits gesenkt hatte und donnernder Applaus aus allen Ecken des Theaters drang.
    »D ie Show! Der erste Akt ist vorüber«, erklärte Violet. »O h, Stefan, es war so schön!«
    »D ann hat es Ihnen gefallen?«, fragte ich mechanisch. Wenn Cora nicht hier war, hatten wir gerade einen weiteren Abend verschwendet. Vielleicht sollten wir im Anschluss noch den Dinnerclub Journeyman aufsuchen. Ich wollte Violet gerade von meinem Plan erzählen, als ich bemerkte, dass Tränen aus ihren Augenwinkeln rannen.
    »W enn doch nur…«, begann sie.
    »W enn doch nur was?«, fragte ich.
    »W enn doch nur Cora hier wäre. Ich habe die ganze Zeit die Daumen gedrückt und ein Gebet an den heiligen Judas Thaddäus gesandt, aber… oh, nun ja. Es gefällt mir natürlich trotzdem sehr gut. Vielen Dank«, sagte sie mit einem traurigen Lächeln.
    »I ch verstehe«, gab ich zurück und drückte ihre Hand. Und ich verstand tatsächlich. Als Damon in den Bürgerkrieg gezogen war, damals, als wir Menschen gewesen waren, hatte ich stets einen Stich des Bedauerns verspürt, wenn ich etwas Vergnügliches tat, und gedacht, wie schön es hätte sein können, wenn er dabei gewesen wäre. Und obwohl ich heute zweifellos wusste, dass ich ohne ihn besser dran war, ließ mich ein Rest meiner tiefen Bruderliebe immer noch wünschen, mit ihm zusammen zu sein. Je mehr ich von der Welt sah, umso deutlicher wurde mir, dass nicht viele Leute eine solche Bindung zu ihren Geschwistern verspürten wie ich. Und vielleicht war die Erkenntnis dieses Gefühls weitaus wertvoller als der bekümmernde Gedanke daran, was ich einst gehabt und verloren hatte.
    Der Vorhang hob sich wieder und der nächste Akt begann. Ich versuchte, der Handlung zu folgen, aber auch diesmal

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